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john sinclair hat geburtstag und bekommt von den conollys ein antikes schachspiel geschenkt, das sie bei dem antiquitätenhändler octavio erstanden haben. __________________ Dieser Beitrag wurde schon 1 mal editiert, zum letzten mal von Sheila Conolly am 12.01.2010 11:14.
während der geburtstagsparty werden john´s freunde jane collins, suko, sheila und bill von octavio, der sich als dämon entpuppt, in eine andere dimension entführt, wo sie einen schrecken nach dem anderen erleben.
im hier und jetzt muss john nun gegen octavio um das leben seiner freunde spielen ... nur, dass der dämon alles andere als fair spielt ...
ein sehr gelungener roman, der beste aus den anfängen würde ich mal behaupten!
der geheimnisvolle spiegel, das antike- sowie das "reale" schachbrett, auf dem john´s freunde um leib und leben bangen und auch johns eigene ängste, wie er leidet, da er durch seine spielzüge für deren überleben verantwortlich ist, kommen hervorragend rüber.
jason dark hat hier zum ersten mal in der ich-form geschrieben (was meiner meinung nach ein sehr guter "schachzug" war, denn diese form des schreibens gehört doch zu den sinclair-romanen wie das "schach matt" zum königlichen spiel!
).
ausserdem erfährt man, dass sheila schwanger ist und sir powells frau, sowie sein sohn tödlich verunglückt sind.
einer meiner top ten aus den anfängen!!!
"Man sieht es, man hört es und man riecht es ... !"
"Also ... das musst du uns erklären, Sheila ... !"
"Man sieht, dass die Whiskyflasche leer ist und hört, dass du voll bist ... und man riecht deine Fahne!"
Diesen Roman habe ich damals gekauft, als er neu erstmalig auf den Markt kam (zuvor die Nr. 2 der Reihe), dann gab es doch wieder eine längere Pause, weil ich mich einfach mehr fürs echte Bücher lesen interessierte oder für Taschenbuch-Serien wie Mister Dynamit sowie eine Zeit lang auch für MALKO-Taschenbücher. Da mein Geldspiegel als Lehrling damals nicht so üppig war, musste ich eben meine Prioritäten setzen. Und so blieben eben Heftromane einmal eine längere Zeit außen vor ... __________________
Dieser Roman hatte – und hat mir auch heute beim Wiederlesen – recht gut gefallen, sodass ich ihn mit einem "Sehr gut" bewertet habe. Mit der Inhaltsangabe schließe ich mich "Sheila Conolly" (nomen est omen) an, denn wer wäre dazu berufener ? Was mir besonders gefallen hat, war der Umstand, dass alle 4 Hauptprotagonisten mehr oder weniger Nerven gezeigt haben, dass sie sogar alle ernsthaft mit ihrem Scheitern (sprich: ihrem Tod) gerechnet haben, weil sie wenig bis gar keine Überlebensaussichten mehr sahen, als sie in der fremden Dimension auf dem Schachbrett landeten. Lediglich John Sinclair blieb gelassener, aber auch er kam ordentlich ins Schwitzen, als es darum ging, um das Leben seiner Freunde mit dem Dämon Schach zu spielen. Dieses Verhalten und die doch relativ spannende Handlung bewogen mich für die sehr gute Bewertung.
Weniger gut fand ich, dass das titelgebende Schachspiel eigentlich nur ein paar Seiten einnahm. Anstatt für die Geburtstagsfeier und das ganze Brimborium darum so viele Seiten zu verwenden, hätte der Autor ein paar Seiten einsparen können, um sie für das Schachspiel zu verwenden. Mir hätte auf jeden Fall besser gefallen, wenn Octavio erst durchgedreht hätte, wenn er durch Sinclair so richtig in die spielerische Enge getrieben worden wäre. Das hätte auch viel mehr Sinn ergeben. Aber der Autor hat wohl erkannt, dass ihm die Seitenanzahl ausgeht, also musste das Schachspiel rascher zu Ende gehen. Schade, das hätte sonst eine Top-Bewertung werden können.
Da ich oben die MALKO-Romane erwähnte: Auch Jason Dark/Helmut Rellergerd dürfte einen oder mehrere davon gelesen haben oder es ist ihm der spezielle Name aufgefallen, denn er benannte das Faktotum Octavios, seines Zeichens Chauffeur, Diener und Aufpasser, eben mit Malko! Ein Schelm, wer sich da denkt, der Name wäre ihm einfach so eingefallen ...
Ein anderes Kriterium, das diesem Roman die Top-Note gekostet hat, waren die doch vielen Fehler und Stilblüten, wobei für Letzteres der Autor zuweilen als eine Koryphäe bezeichnet wird. Aber manche von denen sind doch recht arg und hätten einem vernünftigen Lektorat unbedingt auffallen müssen. Dem war aber leider nicht so ...
Das Titelbild finde ich auch sehr gelungen, wenn es auch nicht ganz dem Romaninhalt entspricht. Aber es wirkt sehr bedrohlich gegenüber den 4 "Spielfiguren". Und der Kopf Octavios wurde als eiförmig beschrieben, mit nur einigen hellgrauen Haaren am Hinterkopf, dafür aber einen sichelförmigen Bart besitzend, der rechts und links der Mundwinkel herabhängt. So sieht der Kopf auf dem Titelbild definitiv nicht aus. Ob Señor Ballestar da zu viele Freiheiten hatte ...?
Erhebe nicht den Anspruch, alles zu wissen – versuche es.
Nachdem ich in meiner Rezension eine Behauptung aufgestellt habe, liefere ich hiermit den Beleg nach. Keine Angst, ich habe nicht vor, das weiterhin zu machen – ist mir einfach zu viel Arbeit ... __________________ Dieser Beitrag wurde schon 1 mal editiert, zum letzten mal von Shadow am 05.01.2015 20:07.
Stilblüten und Schreibfehler in John Sinclair Nr. 6 „Schach mit dem Dämon“
(Seite/Spalte/Absatz)
Seite 5/1/7: Die Figuren waren aus kostbarem Elfenbein geschnitzt und ...
Seite 9/1/4: Die schwarzen und weißen Spielfiguren – aus Ebenholz geschnitzt – lagen nach Farben getrennt.
(Aus was wurden sie nun geschnitzt?)
Seite 8/1/9: Er nippte an seinem Bonbon. (Hä?)
Seite 8/2/1: Bill trank in langsamen Schlucken. Eiswürfel schlugen ... (Also doch Bourbon!)
Seite 11+12/1/1: Von meinen Haaren tropfte das Wasser. Es rann auf den Teppich und ...
Seite 15/1/11: Ich kannte sie. Sehr gut genau. (Ganz sicher: Sehr gut sogar.)
Seite 27/1/5: Zuerst räumte er kleine Lebensmittelläden auf. Bis man ihn faßte und für drei Jahre in eine Jugendstrafanstalt steckte. (Wohl eher: Zuerst räumte er kleine Lebensmittelläden aus.)
Sonst würde sich wohl jeder dreimal überlegen, in England so was zu machen. Man sieht an diesem Beispiel auch recht schön, was ein einziger falsch geschriebener Buchstabe oftmals bewirken kann ...
Seite 30/2/8: Farben wischten vor seinen Augen auf. (Wohl eher: tauchten ...)
Seite 36/2/10: ... er trug trotz der Helligkeit im Zimmer eine Sonnenbrille auf der Nase. (Wohl eher: Düsternis oder Dunkelheit ...)
Seite 38/1/8: Dieses Menschlein war von irgendeiner dämonischen Kraft verkleidet worden, und ... (Ganz sicher: verkleinert ...)
Seite 41/2/8: Mein Rücken war in eine Gänsehaut gebadet. (Hm, hm ...)
Seite 52/1/7: Bei jedem Schritt klirrten die Knochen gegeneinander. (Ganz sicher: klapperten ...)
Seite 53/2/9: Die vier schienen nicht sehen zu können. (Ganz sicher: mich ...)
Dies sind nur die größeren Brocken. Die kleinen erwähne ich hier gar nicht, da lese ich einfach drüber hinweg, sonst wäre das Lesevergnügen zu sehr eingeschränkt.
Diese ins Auge springenden Sachen hätte ein Lektorat eigentlich nicht übersehen dürfen. Gab es etwa gar keines? Oder ging es dem Verlag lediglich um die jugendgefährdenden Dinge ?
Erhebe nicht den Anspruch, alles zu wissen – versuche es.
Du hättest Lektor werden sollen... __________________
Ein Teil der Fehler (wie Bonbon und aufgeräumte Läden) wurden bereits in der Zweitauflage korrigiert, während andere unbemerkt geblieben sind.
Nur der Mond schwamm immer noch leuchtend und wunderbar in den unermesslichen Weiten des funkelnden ukrainischen Himmels; ebenso majestätisch atmete die ungeheure Höhe, und die Nacht, die göttliche Nacht verglühte; ebenso schön lag die Erde im verzauberten Silberlicht.
Nikolaj Gogol: Die Mainacht oder Die Ertrunkene
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Zitat:
Original von Olivaro
Ein Teil der Fehler (wie Bonbon und aufgeräumte Läden) wurden bereits in der Zweitauflage korrigiert, während andere unbemerkt geblieben sind.
Also war das Lektorat im Bastei-Verlag doch lernfähiger und besser drauf als im Zauberkreis-Verlag. Dort blieben die Fehler m. W. in den Neuauflagen erhalten ...
Erhebe nicht den Anspruch, alles zu wissen – versuche es.
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Zitat:
Original von Sheila Conolly
john sinclair hat geburtstag und bekommt von den conollys ein antikes schachspiel geschenkt, das sie bei dem antiquitätenhändler octavio erstanden haben.
während der geburtstagsparty werden john´s freunde jane collins, suko, sheila und bill von octavio, der sich als dämon entpuppt, in eine andere dimension entführt, wo sie einen schrecken nach dem anderen erleben.
im hier und jetzt muss john nun gegen octavio um das leben seiner freunde spielen ... nur, dass der dämon alles andere als fair spielt ...
Dem schliesse ich mich mal an!
Fazit: Auch ich vergebe ein "sehr gut" für diesen Roman. Ich fühlte mich gut unterhalten und die Storie wußte zu gefallen!
Allerdings ist mir was aufgefallen: Auf Seite 20 im linken Teil wird erwähnt das Superintendent Powell Witwer sei. Seine Frau und sein Sohn seien verunglückt.
Nun, ich nehme ganz stark an das Jason Dark das einfach vergessen hatte... schließlich taucht ja viel später in der Serie noch Lady Kassandra auf (Taschenbuch 107 "Kassandras Fluch") und die ist ja (auch) Sir Powells Frau! Wahrscheinlich ist diese Bemerkung auf Seite 20 einfach nur untergegangen oder Jason Dark hat es versäumt dies in Sir Powells Steckbrief zu vermerken!
Toller und spannender Roman ... unbedingt lesen!!! __________________ Dieser Beitrag wurde schon 1 mal editiert, zum letzten mal von spooky007 am 01.12.2017 08:19.
JD erzählt das erste Mal in der Ich-Form und gibt damit der vorliegenden Story einen ganz neuen Touch. Dadurch wird John Sinclair viel persönlicher, menschlicher und merklich sympathischer. Und das erweist sich bei dieser Geschichte auch als unverzichtbar, denn die Sorge um seine Freunde und die daraus resultierende Hilflosigkeit hätte man nur bedingt in der dritten Person wiedergeben können. Überhaupt werden diesmal einige Personen an ihre Grenzen geführt, und bis auf Suko gerät hier fast jedes Mitglied des Sinclair-Teams an einen emotionalen Tiefpunkt ... selbst der sonst so sorglose Bill ... und das obwohl alles so sorglos mit Johns Geburtstag beginnt. Ach von James Powell erfährt man etwas mehr persönlicheres und er kommt sehr menschlich und sympathisch rüber. Octavio macht als Bösewicht definitiv eine gute Figur, und sein perfider Plan bringt eine nicht zu verachtende Dramatik mit sich, als er mit Sinclair die alles entscheidende Schachpartie beginnt.
Besonderheit: Erster Roman in der Ich-Form und Sheila Conolly ist schwanger!
Wertung:
5 von 5 Sternen
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Cover: Passt gut zum Roman ... obwohl Octavio in der Story anders beschrieben wird. Das Bild ist auch gut gezeichnet.
Wertung:
4 von 5 Sternen
Schaurige Grüße :-)
(Sehen wir mal über die Stilblüten hinweg ... es ist immer noch ein Jason Dark Roman ...)
Erstmals haben wir hier einen Roman in der ersten Person verfasst zu lesen bekommen, und genau das tat dem Roman wirklich gut. Den Vorwurf (den es ja gibt), dass Jason damit die Serie viel schlechter machte, kann ich nicht so sehen, im Gegenteil, so wurde es besser.
Natürlich darf man das Handeln des Gegners nicht hinterfragen, denn wenn ich Octavio gewesen wäre, hätte ich einfach zich Dämonen in die "Schachwelt" geschickt und bei einer Tasse Kaffee mit einem Stück Torte genüßlich zugesehen, wie man die vier Freunde Sinclairs abschlachtet.
Aber wir wissen ja, dass drei von vieren noch fast 2000 Bände später leben - bis auf Sheila.
Sir James hatte eine etwas größere Rolle, und auch Glenda hat etwas mehr Profil bekommen. So als naives Mädchen, was sie in den Romanen (derzeit) ist, gefällt sie mir richtig gut. Man merkt einfach, dass sie immer mehr reift.
Das Titelbild ist zwar wirklich toll, aber es zeigt einen anderen Mann als Octavio, da dieser im Roman ganz anders beschrieben wird.
Ich vergebe ein wohlverdientes TOP!
Entführungen oder Angriffe auf Johns Freunde gab es schon mehrmals. Hier trifft es aber seinen kompletten Freundeskreis. Octavio holt zum ganz großen Schlag aus.
Spätestens als Johns Freunde auf Schachfigurengröße geschrumpft werden ist klar, dass sie später auch als Figuren in einem tödlichen Spiel eingesetzt werden. Das Spiel selbst ist interessant beschrieben und wer selbst Schach spielt kann den Verlauf gut nachvollziehen.
Octavio ist ein schlechter Spieler und macht sich natürlich seinen eigenen Regeln. Das Finale in der anderen Dimension ist kurz. Die Partie vorher und die Begegnung der Freunde mit der Spinne in der anderen Dimension entschädigen aber dafür.
Selbst der Mittelteil mit Malko und dem Einbrecher ist spannend. Powells viele Clubmitgliedschaften werden erwähnt und man erfährt etwas mehr über sein Privatleben.
Sheila ist schwanger. Bill meint es wird ein Junge und er soll selbstverständlich John heißen.
Für den Roman gebe ich das erste "top" der eigenständigen Serie. Gutes Cover auch wenn Octavio im Hintergrund nicht ganz so aussieht wie beschrieben.
Auweia, auweia, hatte ich gar nicht in Erinnerung, dass tatsächlich sooo viele Fehler im Band kursier(t)en __________________ .
Der Roman an sich funktioniert für mich, wobei die Ich-Form anfänglich schon gewöhnungsbedürftig war (aber als Stilelement in jedem Fall vorzuziehen war).
Ich beziehe bei Bewertungen selten bis gar nicht das Cover ein (mag berufsbedingt sein, ich komme eher vom geschriebenen Wort her als von der gezeichneten Ebene ). Das markante Cover ist mir gut in Erinnerung als eines der ersten, die ich in jüngeren Jahren gesehen habe, als die Verwandtschaft noch Sinclair las.
Insgesamt geben die vielen Fehler sowie ein, zwei Kleinigkeiten Abzüge. Unter dem Strich steht immer noch ein "gut".
Talent is a flame. Genius is a fire...
Auch von mir ein sehr gut.
Leider ist das Ende wie so oft: Der Dämon ist besiegt und alles regelt sich von selbst.
Auch interessant, dass Bill seiner Frau einfach mal eine ins Gesicht knallt und die sich noch artig bedankt. Andere Zeiten eben...
So wie die Conollys miteinander reden, würde ich mich auf ihrer Party hemmungslos zulaufen lassen, damit ich ihre flachen, verliebten Dialoge nicht mit anhören muss.
Ein sehr guter Roman. Zur Handlung und den zahlreichen Schreibfehlern wurde ja schon einiges gesagt. Darüber hinaus gibt es aber noch Sinnfehler. Alles in allem wieder ein Beweis dafür, dass es bei Bastei noch nie ein vernünftiges Lektorat gab, wenn es überhaupt je sowas dort gab.
Die Beschreibung des Schachspiels ist barer Nonsense (was die Züge betrifft), Jason hat das dann ja schnell fallen lassen und ist ins Spektakel gedriftet, was die Frage aufwirft, warum es überhaupt seine Idee war, Schach spielen zu lassen - wenn es dann eigentlich nur ein vorgeschobener Grund für den Dämon war, das Sinclair-Team zu töten. Da hätte der Spiegel und die Dämonenwelt ganz andere Möglichkeiten geboten.
Im Dämonenreich wirkt Jane Collins "wie eine kleine zerbrechliche Gliederpuppe". Auf wen? Die Referenz ist ja Suko und die anderen, die ebenfalls klein sind. Das bedeutet, Jane ist genauso groß wie sie. Und ein anderer, der sie als klein wahrnehmen könnte, ist in diesem Augenblick nicht da. Oder wirkt Jane grundsätzlich wie eine Gliederpuppe? Ich glaube nicht.
Dann haben wir den Satz: [...] und er trug trotz der Helligkeit im Zimmer eine Sonnenbrille auf der Nase.[...]
Nun, ich glaube, wenn es dunkel gewesen wäre, dürfte man sich über eine Sonnenbrille eher wundern als bei gleisender Helligkeit...
Dann sind Spinnen schon mal keine Insekten, das aber nur am Rande ...
Es gibt noch eine Menge andere ... sagen wir, Schwachheiten. Und trotzdem ist der Roman gut. Hätte er ein Lektorat gehabt, müsste man sich auch nicht über die Schnitzer ärgern.
Die vielen Sinn-Fehler stören mich mehr als die orthographischen.
Letztere kann man schön überlesen aber Sinn-Fehler stoppen den Lesefluss und führen bei mir in der Wertung zum Abzug so das es statt top leider "nur" ein sehr gut gibt.
Die Handlung selber find ich aber klasse und den ersten 50 Romanen der Hauptserie gehört er mit dem schwarzen Henker und dem unheimlichen Mönch in meine Top 3.