Ein weiterer guter Roman aus einer sehr fruchtbaren Phase der Serie (die zu diesem Zeitpunkt jedoch fast ausschließlich aus Einzelromanen bestand). Wenngleich Zamorra an seine erste Zeitreise dieses Romans ziemlich naiv herangegangen ist und sich dann wundert, warum seine Hilfsmittel in der Gegenwart zurückgeblieben sind. Natürlich hätte er die Tasche und den Koffer in den Händen halten sollen, damit sie mit ihm ins Jahr 1776 reisen können - und nicht einfach neben sich stehen lassen. Und dummerweise befanden sich er und Nicole genau zu dem Zeitpunkt in der Satanskapelle, als sie vom Mob in Brand gesteckt wurde. Einer jener merkwürdigen Zufälle... __________________
Am stärksten ist der Roman in jenen Szenen, wenn die Brandruine der Satanskapelle sich in der Gegenwart manifestiert und ein Opfer in das Innere lockt. Nach der Tat verschwindet die Ruine wieder und lässt einen geschundenen Körper zurück. Anfangs wird das Geschehen aus der Warte der unbeteiligten Zuschauer geschildert, die sehen, wie das Opfer die Kapelle betritt und nach einem Höllenlärm aus dem Innern und dem Verschwinden der Ruine tot zurückbleibt. Erst der Tod des Bäckers Martin Claireaux wird aus der Perspektive des Opfers geschildert. Nicht irgendwelche Dämonen bringen die bedauernswerten Menschen um ihr Leben, sondern das Innere der Brandruine selbst: Balken, Riegel, Schindeln und Dachsparren erfüllen sich mit unheimlichem Leben und attackieren das Opfer, bis es seinen Verletzungen erliegt. Danach nehmen die Gegenstände die Position ein, die sie nach dem Brand der Kapelle vor zweihundert Jahren hatten. Das ist eine durchaus interessante Variante zum sonstigen Dämonengesindel.
Nur der Mond schwamm immer noch leuchtend und wunderbar in den unermesslichen Weiten des funkelnden ukrainischen Himmels; ebenso majestätisch atmete die ungeheure Höhe, und die Nacht, die göttliche Nacht verglühte; ebenso schön lag die Erde im verzauberten Silberlicht.
Nikolaj Gogol: Die Mainacht oder Die Ertrunkene