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Dieser Roman war der letzte "Silber-Grusel-Krimi", der innerhalb der Reihe "Silber-Krimi" erschien. Dieser Beitrag wurde schon 3 mal editiert, zum letzten mal von Horror-Harry am 09.01.2012 02:25.
Mit dem nächsten Roman erhielt der Silber-Grusel-Krimi eine eigene Serie. (Welche mit Nr. 51 beginnt bzw. fortgeführt wird - weiterhin nur mit Larry Brent-Romanen von Dan Shocker bis zur Nr. 69, danach stiegen auch andere Autoren mit anderen Helden ein.)
Es erschienen zwar noch andere Krimis mit "Gruseltouch" im Silber-Krimi (so z.B. die ersten vier "Nebelgeister"-Romane von Bob Fisher), aber da die Benennung "Silber-Grusel-Krimi" vorerst noch den Dan Shocker-Romanen vorbehalten war, zählen diese nicht zur Silber-Grusel-Krimi -Reihe.
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Zitat:
Original von HorrorHarry
Dieser Roman war der letzte "Silber-Grusel-Krimi", der innerhalb der Reihe "Silber-Krimi" erschien.
Und er war auch der allererste Gruselroman, den ich zu Ostern 1973 zu lesen bekam!
In den Geschäften meines Heimatortes gab es keine Zauberkreis-Romanhefte zu kaufen, sondern nur Bastei-Romanhefte. Da habe ich bei den Western schon recht ordentlich zugelangt gehabt, soweit ich sie mir eben mit ganz wenig Taschengeld (meistens durch Arbeit anderswo erworben) hatte kaufen können.
Da war ich zu Besuch bei meinem Cousin im Nachbarort – und dort lag auch dieser Roman auf einem Stapel von Perry Rhodans! Das Titelbild zog mich magisch an; ich schlich darum herum wie die Katze um den heißen Brei. Und ich durfte ihn lesen! Und somit wurde der Gruselromankeim in mich hineingelegt – ausgelöst durch Dan Shocker! Für mich unbedarften Schüler war der Roman damals ziemlich heftig, aber prägend. Der Keim war ausgelegt und fing an zu gedeihen ...
Danach habe ich noch ein, zwei Perry Rhodans gelesen (hier hieß der 1. Roman m. W. n. "Lemuria" aus dem legendären "MdI-Zyklus", wovon ich damals absolut keine Ahnung hatte. Aber dann waren die Osterferien auch schon wieder zu Ende – und die nächste Zeit gab's eben keine Gruselromane mehr.
Bis dann im Ort der erste Gespenster-Krimi im Drehständer zu sehen war: "Die Nacht des Hexers". Das muss etwa September/Oktober 1973 gewesen sein; wir bekamen ja alles ein paar Wochen später ausgeliefert im südöstlichen Österreich! Und dieser Roman war auch sehr spannend zu lesen.
Nun konnte ich auch endlich welche kaufen, wenn es auch keine Dan Shocker-Romane waren ...
Wahrscheinlich war das Lesen von "Die Horror-Maschine" schuld daran, dass ich ein Dan Shocker-Fan wurde, denn mit den Gespenster-Krimis wurde ich nicht so richtig warm. Ich habe einige davon gelesen, aber nirgends gab es solche Wesen, wie sie eben Dan Shocker beschrieben hatte.
Dan Shocker hat es geschafft, dass er – für mich! – im Gruselheftromansektor der Autor Nr. 1 wurde ...
Erhebe nicht den Anspruch, alles zu wissen – versuche es.
Im fernen China hat sich Dr. Chang Pi Wung, ein genialer, aber verbrecherischer Gen-Forscher, ein geheimes Schreckensreich in einem verfallenen Bauernhof nahe Kwangchow aufgebaut. Dort experimentiert er an menschlichem Leben herum und ist mit seinen Forschungen und Ergebnissen der medizinischen Welt weit voraus. Weiter voraus sogar als heutzutage (hoffentlich)! So schafft er sich als sein bisheriges Krönungsobjekt »Kana«, ein Wesen, 2,20 Meter groß, statt Händen mit Tentakel ausgerüstet, die zur tödlichen Waffe werden können, und mit einer kompakten Hornhaut am ganzen Körper versehen. Dafür ohne eigenen Willen. Somit der perfekte Soldat. __________________ Dieser Beitrag wurde schon 1 mal editiert, zum letzten mal von Shadow am 25.04.2016 19:22.
Doch dieser Kana hat noch einen Rest Eigenwillen und bricht aus seinem unterirdischen Gefängnis aus. Auf einer Party des reichen Verlegers Huan Lo in der nahen Stadt kommt es zu einem tragischen Zwischenfall. Kana entführt Pao Lim, den Freund von Tschiuu Lo, die Tochter von Herrn Lo. Und dieser nicht von Dr. Wung beabsichtigte Zwischenfall bringt schließlich einen Stein ins Rollen, der immer schneller und rasanter zu Tal rollt.
X-RAY-1 schickt Larry Brent alias X-RAY-3 nach China, nachdem der geheimnisvolle Leiter der PSA in Hongkong von dem entflohenen Gefangenen Tau Ching dessen seltsame Geschichte zu hören bekam. Da X-RAY-3 nicht offiziell in China einreisen darf, nimmt er als amerikanischer Reporter an einer Rundreise teil. Doch der so toll ausgeklügelte Plan der PSA scheint gescheitert, als Larry Brent nach einem Herzinfarkt in der Leichenhalle des Wai Ko-Hospitals in Kwangchow zu liegen kommt ...
Detail am Rande: Der Roman stellt das Ende der Silber Grusel-Krimis als Unterreihe im Silber-Krimi dar. Nach diesem 50. Roman, die Jürgen Grasmück alias Dan Shocker als Zauberkreis-Autor berühmt gemacht und auch die Silber-Krimi-Reihe wieder aufgewertet hatten, entschloss sich der Verlag, die Grusel-Krimis auszukoppeln und als eigene Reihe weiterzuführen. Was auch sodann geschah, aber die Reihe wurde nicht mit der Nummer 1 weitergeführt, sondern startete gleich mit der Nummer 51. So viel dazu.
Meinung: Dieser »letzte« Silber-Krimi mit Gruselelementen von Jürgen Grasmück/Dan Shocker stellt ein gelungenes Jubiläum dar. Zum einen spielt der Plot im fernen China, von dem man 1973 in Europa nicht viel mehr wusste, als dass Mao Zedong (oder Tse-tung) die Zügel fest in der Hand hielt, der Kommunismus jegliche Freiheit seiner Bürger im Keim erstickte und China Teil des Kalten Krieges war. Somit war es schon einmal interessant, einen Roman zu lesen, der in diesem riesigen »Land der Mitte« spielte. Inwieweit die Beschreibungen des Landes und der Leute stimmten, interessierte damals wenig. Hauptsache, das Land kam recht exotisch und gefährlich rüber. Und dies bot der Autor seinem Lesepublikum auf jeden Fall. Das Geschehen um den durchgeknallten Mediziner Dr. Wung und seines Assistenten Dr. Tung ist sehr dramatisch und vor allem selbst heute noch »akut«, da wir immer mehr mit Auswüchsen der Gentechnik konfrontiert werden, wobei man sich oft fragt, welche durchgeknallten Typen da das große Sagen haben und was die uns noch alles bescheren wollen und werden. Damals, Anfang der Siebzigerjahre, klang dieses Szenario eher noch nach Auswüchsen einer wilden Fantasie eines Gruselromanschreibers, aber manchmal ertappe ich mich dabei, ihn beinahe als Visionär zu bezeichnen, denn viele seiner Themen, die er damals brachte, sind heute normal.
Und so treibt der Autor unbarmherzig das Geschehen auf die Spitze, wenn auch die Parts um Tschiuu Lo meines Erachtens ein bisschen zu langwierig sind. Das Mädchen hätte ihr Martyrium wohl nicht so lange durchgehalten. Und es ist auch etwas unverständlich, weshalb Dr. Tung so ein kompliziertes und langwieriges Verfahren durchziehen will.
Dafür kommt der Part von Larry Brent alias X-RAY-3 in bester James-Bond-Manier daher, ja mehr noch, beinahe besser als dieser populäre Geheimagent. Denn was Larry da mithilfe von »Q«, nein, Lorne Thorough heißt das Technikgenie der PSA, vom Stapel lässt, das lässt sogar 007 alt aussehen! Was das aber im Detail ist, werde ich hier nicht verraten, das solltet ihr wirklich nachlesen. Es lohnt sich!
Fazit: Ein echtes Gustostückerl von Gruselroman für ein kleines Jubiläum. Spannend von Beginn an bis zum dramatischen Schluss, der diesmal zwar auch etwas schnell herbeigeführt wird, aber dennoch lange genug währt, sodass dies nicht wirklich störend wirkt. Von mir gibt es eine echte Leseempfehlung!
Ich vergebe trotz der im Spoiler beschriebenen Kleinigkeit 5 Smith & Wesson Laser.
Das Titelbild entspricht wohl der Schlussszene im Roman, wobei ich nicht umhin komme, zu bemerken, dass der am Boden liegende Tote für mich nicht wie ein Chinese aussieht, sondern auf jeden Fall wie ein Amerikaner oder ein Europäer. Aber der »Kana« ist wirklich toll getroffen und seine Unheimlichkeit kommt gut zur Geltung. Bloß die wie auf einem Laufsteg daherkommenden weiteren Kanas wirken etwas komisch auf mich sowie die Zahnräder und Technikteile im Hintergrund, die wohl die »Horror-Maschine« zumindest schematisch anreißen sollen. Auch die hauptsächlich rote und schwarze Farbgebung gefällt mir sehr gut und trägt meines Erachtens viel dazu bei, dass dieses Titelbild überaus unheimlich wirkt.
Ich vergebe 4 Smith & Wesson Laser mit Tendenz zu 3½.
Erhebe nicht den Anspruch, alles zu wissen – versuche es.
Larry taucht erst zum Schluss auf und, oh Zufall, kommt er auch direkt in das Versteck des (wen wundert es) verrückten Professor. Auch Seitenlange technische Erzählung macht den Roman nicht besser. __________________
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Ein Meister ist nicht derjenige, der etwas lehrt, sondern jemand, der seinen Sch�ler dazu anregt, sein Bestes zu geben, um ein Wissen zu entdecken, das er bereits in seiner Seele tr�gt.
Wenn es in einer Ehe keine Meinungsverschiedenheit gibt, dann ist einer ein Trottel
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"Gott, gib mir die Gelassenheit,
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den Mut, Dinge zu ändern, die ich ändern kann,
und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden."