Dieser Beitrag wurde schon 1 mal editiert, zum letzten mal von Horror-Harry am 10.01.2012 02:00.
Ein kleiner Ort in England nahe Schottland namens Tonklin wird zum dramatischen Schauplatz im Ringen der dämonischen Mächte gegen die Menschen. Ein Ort mit nur wenigen Einwohnern, auf keiner Landkarte eingezeichnet – wo Leichenvögel auf dem alten Friedhof hausen. Wer einen zu sehen bekommt, der ist verloren. Keiner hat eine solche Sichtung bisher überlebt. __________________ Dieser Beitrag wurde schon 1 mal editiert, zum letzten mal von Shadow am 17.12.2014 00:06.
Larry Brent und Morna Ulbrandson werden von X-RAY-1, dem Chef der PSA, nach Tonklin geschickt, um nach dem Rechten zu sehen. Aber bereits bei der Anfahrt wird Morna entführt, und Larry Brent kann nichts dagegen unternehmen. Am nächsten Morgen sieht er zwei Leichenvögel. Damit ist sein Todesurteil gesprochen – und die Vögel stürzen sich auch sofort auf ihn ...
Das dramatische Geschehen nimmt seinen Lauf und zieht immer weitere Kreise. Kann in dem kleinen Ort überhaupt noch jemand mit dem Leben davonkommen? Wie's aussieht: nein!
Der Roman beginnt recht spannend und hält die Spannung auch aufrecht über den gesamten Roman. Bloß zum Ende hin flacht er ein wenig ab, vor allem durch den eingeschoben wirkenden Part von Iwan Kunaritschew alias X-RAY-7. Da hätte es besser eine andere Lösung geben sollen, würde ich meinen.
Eine Leseempfehlung kann ich durchaus aussprechen. Wie gesagt, er lässt sich kurzweilig lesen und die Leichenvögel kommen auch recht grausig und dämonisch rüber.
Ich vergebe 4 Smith & Wesson Laser (weil ein halber Revolver komisch aussieht).
Das Titelbild entspricht einer Szene im Roman, bloß sitzt der Leichenvogel da nicht auf einem Grabstein, sondern direkt auf der Graberde. Was der Vogel hier macht, ist erst der Auftakt. Mahlzeit!
Ich vergebe 3 Smith & Wesson Laser, weil es ganz gut gezeichnet ist für ein Bild von Espí.
Erhebe nicht den Anspruch, alles zu wissen – versuche es.
Ein klassischer Roman aus goldenen Heftroman-Tagen, der fast makellose Gruselunterhaltung bietet. __________________
Das Setting ist ideal, die Wendungen überraschend, aber über all dem schwebt die schaurige Atmosphäre. Rha-Ta-N'my macht einen ihrer Abstecher von Macabros zu Larry Brent, ohne jedoch allzu aktiv ins Geschehen einzugreifen, die Geschichte gewinnt aber durch diesen Hauch des uralten Grauens ganz enorm.
Was etwas befremdet, ist das Verhalten von Larry, der sich wegen Mornas Verschwinden nicht allzu viele Sorgen zu machen scheint. Sehen wir halt morgen nach, wo die Gute denn abgeblieben ist. Der Fall wird gelöst, sicher, aber es bleibt der bittere Nachgeschmack, dass nicht alle gerettet werden konnten: Donald Masters hat es nicht geschafft, durch das magische Tor die Höhle im Berg zu verlassen und blieb zurück (der im Roman erwähnte "kräftige Umtrunk, der bis in die Nacht hineingegangen war", mutet unter diesen Umständen doch sehr merkwürdig, deplatziert und gefühlskalt an). Der schaurige Höhepunkt des Romans jedoch liegt außerhalb der eigentlichen Handlung: der Besuch von Anabelle Roland und ihrer kleinen Tochter Janette auf dem Friedhof mit seinen geöffneten Gräbern, den die Mutter nicht überleben sollte. Den insgesamt positiven Eindruck rundet ein kongeniales Titelbild von Rafael López Espí ab.
Nur der Mond schwamm immer noch leuchtend und wunderbar in den unermesslichen Weiten des funkelnden ukrainischen Himmels; ebenso majestätisch atmete die ungeheure Höhe, und die Nacht, die göttliche Nacht verglühte; ebenso schön lag die Erde im verzauberten Silberlicht.
Nikolaj Gogol: Die Mainacht oder Die Ertrunkene