Mit der Inhaltsangabe spoilere ich hier niemanden, der Einleitungstext sagt genug. Wem meine Rezi Lust auf die Geschichte gemacht hat, soll sich aber lieber den Roman holen. Auch wenn das Hörbuch sehr gut ist. __________________
Andererseits sind mit 7 Stunden Hörbuch lieber als ein Buch, wo ich eh kaum zum Lesen komme. Gelohnt hat es sich auf jeden Fall, auch wenn der Roman kein Meisterwerk ist.
Die Geschichte spielt auf 3 Ebenen. Eigentlich ist es ein Uni-Experiment, dessen Probanten eine Akte des Seelenbrecher-Falls lesen müssen. Diese macht den meisten Teil des Romans aus. Dazu kommen die Rückblenden des unter Amnesie leidenden Hauptcharakters Caspar.
Die Hauptgeschichte (also die Fallakte) ist an sich gewohnter Survival-Horror. Ein Schneesturm wie bei Shining. Protagonisten, welche den Mörder ausversehen selbst durch eine Notverriegelung im Gebäude einsperren und sich jeglichen Fluchtweg versperren. Als Kernpunkt natürlich unterschiedliche Charaktere die immer gern genommen werden. Die schlaue Oma, die panische aber hübsche Krankenschwester, der aggressive Pfleger, der überhebliche Klinikleiter. Nicht zu vergessen, der an Sprachstörung leitende Behinderte, der von Anfang an alles weiß, den aber niemand versteht.
Die Vorgehensweise der Charaktere ist dann auch altbewährt und vorhersehbar. Aber wirklich gut beschrieben. Man kennt es und weiß eigentlich, was gleich kommt, ist dann aber dennoch überrascht. Angenehm gut kopiert, sag ich mal.
Die Aufklärung der Geschichte ist dann etwas an den Haaren herbei gezogen und wer der Seelenbrecher nun wirklich ist, wird man kaum von allein heraus finden. Aber es wird alles logisch erklärt und bietet ein perfektes AHA-Erlebnis.
Dann springt die Geschichte von der Akte wieder in den Unisaal, wo sich auch noch der Rest klärt und den Lesern des Buches eine Gänsehaut über den Rücken läuft.
Wer sich sicher ist, dass er den Roman nicht lesen oder hören möchte, darf auf den Spoiler klicken:
Der Roman ist auf jeden Fall eindeutig für erwachsene Leser. Von der Brutalität, dem erwachsenen Inhalt und überhaupt allem her.
Fazit: Sebastian Fitzek ist kein Stephen King, aber ein begabter Thriller-Autor. Gänsehaut ist Garantiert. Und nach dem Lesen wird man mit Sicherheit noch eine Weile über den Roman nachdenken.
(9 von 10), wer weiß was mein nächstes audible-Hörbuch bringt, ich will mir die Höchstwertung offen halten. Zumal es minimale Kritikpunkte gibt. Auf jeden Fall miene volle Empfehlung für den geneigten Amateur-Leser, der keinen Faust braucht, um seinen Lesespaß zu haben. Oder ersetzt Leser einfach mit Hörer, das Hörspiel lohnt sich durch Simon Jäger als Sprecher wirklich. Hat Spaß gemacht, ihm zuzuhören und und dass ihm das Sprechen ebenso SPaß gemacht hat, hört man raus.
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