Schade eigentlich, dass so ein richtig gutes Thema gegen Ende hin dann doch zu Schanden geritten wird. Sicher, das ist dem Platzmangel geschuldet, aber wir befinden uns längst in einer Zeit, da dieses Korsett nicht mehr als Ausrede gelten darf. Unterm Strich bleibt ein ziemlich netter Zweiteiler, der mich anfangs begeistert hat, dann aber doch seine technischen Mängel nicht verbergen kann.
Mittels des Amuletts kann Zamorra die Pflanzenmenschen mit den Flammenwerfern zeitweise ausschalten und mit Nicole fliehen. Weit kommen sie aber nicht, sie werden von anderen Pflanzenmenschen aufgegriffen und zurück zu den bewusstlosen Artgenossen gebracht. Die hat Carrie jedoch unterdessen angezündet und verbrannt, der Verdacht fällt auf Zamorra. Nur indem er die Pflanzenmenschen vor einen der bösen Pflanzenmschen, einen Exekutor, rettet, erlangt er ihr Vertrauen. Nicole indes scheint tatsächlich von den verkommenen Regelbogenblumen infiziert worden zu sein, aus ihr sprießen überall schwarze Abkömmlinge. In einem Transporter wollen die Pflanzenmenschen das Pärchen zu einem ihrer Außenposten bringen. Während eines Angriffs der Exekutoren wird Nicole durch die Abkömmlinge zu Carrie teleportiert. Der Professor kann sich vorerst nicht um ihr Verschwinden kümmern. Er trifft auf den Anführer der Pflanzenmenschen, welcher mit dem Geist von Arsenius Hall verschmolzen ist. Dieser weiß, wie man das Böse in London stoppen kann. Aber es wird Zamorra schlimmstenfalls sein Amulett kosten. Er muss sich schnell entscheiden, sonst könnte bald ein Großteil der Londoner Bevölkerung, zu Exekutoren mutiert, als Armee die Erde überrennen. So geht er darauf ein. Die Geister der Halls deaktivieren die Sperre des Amuletts, so dass es seine gesamte Kraft entfalten kann. Gemeinsam mit der Magie von Dyharra-Kristall und Zeitreisering gelingt es dem Parapsychologen den riesigen Baum im Zentrum Londons zu schrumpfen und die Stadtbewohner alle in Menschen zurück zu verwandeln. __________________
Carrie lehnt sich unterdessen erfolgreich gegen die Stimme der entarteten Regenbogenblumenblüte in sich auf und schafft es, den Keim des Bösen aus der Blüte zu verdrängen. Damit wird auch Nicole geheilt. Carrie trägt nun eine gutartige Regenbogenblume in sich und kann sich und andere so frei überall hin teleportieren.
Um es kurz zu sagen: Ich stimme Gruselsack zu. Eine sehr nette Geschichte, die gegen Ende hin jedoch einige Mängel bekommt.
Für mich erstmal schön zu lesen, dass entgültig geklärt wurde, warum einige Menschen vom Baum infiziert und Exekutoren wurden und warum einige davon verschont blieben und gutartige Pflanzenmenschen wurden.
Die Geschichte ist rasant, sie hat mit Teil 1 schon genügend Fahrt aufgenommen, um jetzt richtig los legen zu können. Schön, dass die Halls wieder einen Auftritt bekommen haben, die mochte ich sehr. Hoffentlich bekommen wir auch bald zu lesen, wie es mit Nele Großkreutz weiter geht. Die Sache mit der Queen ist wirklich toll beschrieben worden, so muss das sein. Nur Mut, mit so was trifft man genau meinen Geschmack. Dazu gehört auch, dass die Romane in der "richtigen" Jahreszeit erscheinen, bei Sinclair z.B. ist jetzt erst Herbst.
Nun aber zum Finale. Das war mir einfach zu schnell wieder vorbei. Das geniale Thema das überwucherten London hätte ruhig ein wenig länger bestehen können. Oder in kleinen Schritten gelöst. Aber mal eben so den Baum zu schrumpfen und Zamorra steht nur als Zuschauer dabei, während sein Amulett in aller Ruhe arbeitet...das hat das tolle Thema meiner Ansicht nach nicht verdient.
Dann stört mich auch der Punkt, dass die "Sperre" im Amulett wohl gelöst wurde. Heißt das, es ist jetzt wieder so stark wie zuvor? Mir hat es gerade gefallen, dass die romanheftserienübliche Wunderwaffe nicht mehr so stark war.
Und als letztes Carrie als Neuzugang. Die Figur mag ich, die Idee mit der Regenbogenblumenmagie in ihr mag ich. Aber dass sie sich jetzt so einfach Teleportieren kann nicht. Das ist eine Sache, die ich überhaupt nicht mag, weil es gewisse Problemfälle zu einfach lösen lässt. Teleportation mitten ins feindliche Lager und so was. Nachdem bei Zamorra in letzter Zeit diesbezüglich etwas Ruhe eingekehrt war, hoffe ich nun, dass die Teleportation weiterhin mit so viel Fingerspitzengefühl eingesetzt wird.
Da man aber auch aus diesen drei Kritikpunkten was machen kann, indem man sie nicht zu stark zur Geltung kommen lässt, trotzdem ein sehr unterhaltsamer und SEHR GUter Roman.
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