Auf zum 5. Streich der genialen Hörspiel-Serie um den Dämonenkiller, der gegenwärtig seine Brüder jagt, um einen nach dem anderen zu vernichten. Denn das ist Dorians Motivation: Rache.
Wie wir bereits aus dem Telefonat am Ende der letzten Folge erfahren haben, wird Dorian von seinem Freund, dem schwerreichen Filmproduzenten Jeff Parker, nach Los Angeles eingeladen. Aber nicht nur, um den Freund einmal wiederzusehen, reist Dorian an. Jeff Parker hat nämlich etwas über Robert Fuller (einen der besagten Brüder) herausgefunden - und das will er Dorian sagen. Von Angesicht zu Angesicht.
Es beginnt auf einer für LA typischen Fete, auf der sich die Starlets des gerade von Jeff geplanten Films tummeln. Dort lernt Dorian neben der alternden Diva Dorothy auch die merkwürdige Lorna kennen, die ihn etwas später mit ihrer übermenschlichen Kraft fast zerquetscht. Vorher allerdings fällt der Name Robert Fuller und das bringt Dorian Schritt für Schritt zu diesem merkwürdig leerstehenden Sanatorium. Dort kümmert sich ein alter Verwalter - der natürlich nichts über Fullers aufenthaltsort weiss - um das Gebäude. Der aber - reisst eben Mal so den Türgriff vom Rolls Royce. Also hat auch eher eine "etwas stärkere Kraft in sich"?
Spannend wirds, als Dorian sich in der Praxis von Dr. Hopper seine Rippen röntgen lässt, die ihm Lorna verletzt hat. Da ist nämlich ein Tim Morton hinter ihm her. Der Dämonenkiller-Leser kennt den natürlich, aber Marco Göllner zieht diese Verfolgung so auf, dass man sich nicht im Klaren ist, was Morton eigentlich von Dorian will.
Überhaupt sind es diesmal die kleinen Nuancen, das Who-is-who, das dann irgendwann ineinandergreift und das die Sopannung immer hoch hält, weil nie absehbar ist, was als nächstes passiert.
Fazit:
Mittlerweile gibt es am Anfang der Hörspiele eine Zusammenfassung, wie man sie aus TV-Serien kennt. Auf die hätte man verzichten können, weil sie für jemanden, der die vorherigen Folgen nicht hören konnte, kaum erhellend sind. Ich werte sie deshalb als kleinen Gag.
Ansonsten wummert Folge 5 gewohnt fulminant und klangtechnisch perfekt aus den Boxen. Die üblichen stampfenden Rhythmen und Sounds sind derart super auf den Punkt gebracht und gehen hier und da mit den Geräuschen eine nahtlose Symbiose ein. Steigerungsmöglichkeit wieder einmal gleich Null. Das ist momentan einfach das Mass der Dinge und an Coolness nicht zu übertreffen.
An zynischem, dreckigem Humor hat die Serie ebenfalls noch einmal zugelegt. Die Schockeffekte - das sind einfach klassische Momente des Horror-Genres, ist aber nie Effekthascherei, wie man das bei konkurrierenden Serien so kennt.
Zeichner Mark Freier, der hier wie bei allen anderen Covern die Feder führte, sei hier ebenfalls erwähnt. Er hat der Serie ein Gesicht gegeben, das gar nicht mehr anders denkbar wäre.
Hörspiel der absoluten Spitzenklasse.
Besonderheiten:
Dorian lernt Tim Morton kennen, einen F.B.I.-Agenten, der da in etwa die gleichen Aufgaben erledigt wie Dorian beim Secret Service.
Erschien als Band 39 im Vampir Horror-Roman.
Musik: MoorlandMusic.com, Gene Hunt, Marcel Schweder
Titelmusik: Joachim Witt
Produktion: Dennis Ehrhardt, Zaubermond Verlag
Skript, Regie und Tonproduktion: Marco Göllner
Aufnahmen: Alexander Rieß, CSC Studio Hamburg; Klaus Trapp im Studio Konterfei, Berlin
ca. 74 Minuten
Sprechercast:
Thomas Schmuckert – Dorian Hunter
Andreas von der Meden – Jeff Parker
Katja Brügger – Dorothy Malone
Michael von Rospatt – Dr. Carl Hopper
Patrick Bach – Dr. Robert Fuller
Marco Göllner – Tim Morton
Bea Kopyto – Lorna Blue
Utz Richter – Lewis Goddard
in weiteren Rollen: Iris Artajo, Dirk Döding, Dirk Heidbreder, Stephan Humke, Carsten Köhler, Stefan Krause, Lennardt Krüger
Machen wir es kurz. Ehrlich gesagt gönne ich mir die Vertonungen nicht nur wegen dem Hörvergnügen, sondern um auf dem Laufenden zu bleiben und nach meiner DH-Pause gut wieder reinzukommen. __________________
Leider zeichnet sich immer mehr ab, dass man sich auf den Trashfaktor der Bücher fokussiert. Dort ist mir das alles gar nicht so schlimm aufgefallen. Bei den ZM-Hörspielen muss alles einfach nur cool sein und die Fetzen müssen fliegen. Zum Beispiel fehlt völlig, dass Dorian durch sein Handeln polizeilich gesucht wird. Hier knallt er einfach eine Frau ab und als er am Tatort erwischt wird, haut er einen lockeren Spruch raus. Fertig.
Dorian ist für mich nie der coole raue Dämonenjäger-Cowboy gewesen. Sondern eher der düstere Antiheld. Die Serie war für mich nie wegen ihrem hohen Gewaltfaktor so toll, sondern weil sie realistisch ist. Das sind zwei Seiten einer Medaille, schon klar. Ich denke das ist einfach die Art des Verlages. Die Coco Zamis Bände und neuen Hunter-Romane scheinen in die gleiche Kerbe zu schlagen.
Außerdem komme ich auch hier mit den Stimmen nicht klar. Jeff Parker habe ich mir immer mit einer jüngeren Stimme vorgestellt.
Positiv möchte ich hervorheben, wie Tim Morton von Anfang an eingebunden wurde. Ich kann mich nicht erinnern, ob das im Roman auch schon war. Das Hörspiel ist schon ganz ordentlich und macht einigermaßen Spaß. Aber das liegt zum großen Teil einfach an den Dämonenkiller-Büchern. Leider (oder zum Glück) habe ich den Vergleich.
Wenn ich jetzt die Wahl zwischen den Büchern oder den Hörspielen hätte, ich würde mich ohne lange zu überlegen für die Bücher entscheiden.
(gute 6 von 10 Punkten)
Vielleicht ist das nächste Hörspiel wieder mehr nach meinem Geschmack.
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Aktuelle Lesereihenfolge:
1. John Sinclair
2. Maddrax
Kann ich mir wohl vorstellen, dass die Bücher / Romane da etwas tiefgreifender sind, nichts desto trotz hat mir persönlich auch dieser Band wieder gut gefallen. __________________
Tim Morten hat mich auch mißtrauisch werden lassen, über das Hörspiel war er zwar von Dr. Hellwein angesetzt worden (da begann ich auch an dem zu zweifeln), verfolgte das ganze dann mit seinem Trupp, und erst zum Schluß weiß man um die Umstände mit dem F.B.I und dem artverwandten Handeln. Total gelungen.
Mit Jeff hatte ich auch so miene Probleme, die Stimme fand ich auch komisch, und wenn sie sich wirklich so lange nicht gesehen hatten, fand ich auch die Art des Umgangs erst gewöhnungsbedürftig. Aber naja, was erwartet man aus der Hollywood-Welt eines Regisseurs auch schon...
Die Story selbst wurde interessant aufgebaut, auch wenn diese ganze Arzt- / Schönheits-OP - Thematik nicht so meins ist.
Ein schönes Abenteuer der Woche quasi gegen einen weiteren Bruder Dorians, dem ganzen würde ich wieder ein Gut geben.
LG Lessy
✨LESSYDRAGON✨
Der Weg ist das Ziel!