__________________
Aktueller Roman
JS 1687 - Leibwächter der Halbvampire
Kurz zur "Story":
Mac Kinsey wird zum Forthby-Gefängnis (am Rande eines Moores in Yorkshire gelegen) geschickt, da dort seltsame Dinge geschehen; Tote verschwinden und tauchen wieder mordend auf. Mac soll sich dort als neuer Wachmann ausgeben und Nachforschungen anstellen. Tatsächlich treiben dort Zombies ihr Unwesen, teils aufgrund eines Pakts mit dem Teufel, teils weil sie verflucht wurden. Außerdem treibt eine geheimnisvolle Monster-Eule ihr Unwesen. Kinsey gelingt es unter Mithilfe des Gefängnis-Pfarrers mittels Silberkugeln und silbernen Kreuzen die Zombies zu vernichten bzw. vom Fluch zu befreien und auch der Eule den Garaus zu machen.
Etwas wirr das ganze: Zum einen tauchen tote Häftlinge, welche ihre Seele dem Teufel verschrieben haben, wieder als Zombies auf, welche es auf die Wärter abgesehen haben. Zum anderen geht ein untoter Wärter um, welcher verflucht wurde und der sich an den Gefangenen rächen will. Der Teufel scheint auf beiden Seiten zu stehen.
Fazit:
Tja, eigentlich lohnt es sich nicht, hier noch mehr Worte zu verlieren. Romane wie dieser sind schuld an dem schlechten Image von Heftromanen und dass sie als "Schundliteratur" bezeichnet werden. Denn was einem hier geboten wird, lässt einem wirklich die Haare zu Berge stehen (so man denn noch welche hat) - eine dermaßen unglaubliche Anhäufung von Logiklöchern, schwachsinnigem Unfug und grotesken Albernheiten, dass man sich schon fragen muss, was den Verantwortlichen bei dem Verlag geritten hat, dass er dieses Machwerk zur Veröffentlichung freigegeben hat und womöglich sogar noch einen Scheck ausgestellt hat.
Zitat aus dem Roman: "Die ..(Gefangenen)..faselten eine ganze Menge wirres Zeug..." Da hat sich der Autor gleich mit eingereiht. Hier ein paar Beispiele:
- Kinsey begibt sich zum Gefängis, ohne etwas mitzunehmen, was ihm gegen die Zombies oder gegen übernatürliche Gegner allgemein helfen könnte. Weder Silberkugeln noch Kreuze oder sonstwas. Somit ist er gezwungen, Silberkugeln vor Ort selbst herzustellen, was Stunden dauert. Kein Problem, es sind ja nette Zombies, die warten dann mal so lange...
- Kinsey meint: "...meine Hoffnung ging dahin, dass sich die Untoten des Nachts zurückzogen..." und "...meine Hoffnung ging auf". Ja klar, die Zombielein wollen ja auch mal ins Bett.
- Kinsey legt seine normale Wachmann-Pistole vor der Zelle ab und geht alleine und unbewaffnet mit dem Schlüssel zum Gefangenen hinein, um ein Pläuschchen zu halten. Schon mal was von Sicherheitsvorschriften gehört? Der Gefangene hätte ihn einfach überwältigen und die Schlüssel und die Waffe an sich nehmen können...
- Kinsey lässt sich als Wachmann einschleusen und verrichtet seinen Dienst. Anstatt sich auf die Suche nach den Untoten zu machen und doch gleich ganz einfach in die anstaltseigene Gruft zu schauen, aus welcher sie kamen...
- Warum hat das Gefängnis eigentlich einen eigenen Friedhof für die Insassen? Müssen die auch noch nach dem Tod ihre Strafe abbüßen oder wie? Eigentlich müsste der Leichnam eines verstorbenen Insassen doch den nächsten Angehörigen übergeben werden?
- Die Frau eines Insassen will ihrem Mann zur Flucht verhelfen. Daher fährt sie nachts in einem Cabrio am Gefängnis vorbei, um - ohne anzuhalten - in voller Fahrt ein Päckchen über die Mauer zu werfen, in dem Sachen enthalten sind, die ihrem Mann bei einem Ausbruch behilflich sein könnten. -- Aha. Sie will das Päckchen also mit einem Arm -mit dem anderen muss sie das Lenkrad halten - mal so eben 20, 30 Meter weit werfen. Und was dann? Glaubt sie etwa, dass ihr Mann nachts Hofgang hat und es auffängt?
- Kinsey lässt 120 Silberkreuze für die Wachmänner besorgen. Auf Nachfrage, ob denn die Gefangenen keine bräuchten, meint er, dass wäre nicht nötig, da die Untoten nur gegen das Wachpersonal vorgingen. Anscheinend hat er vergessen, dass ein Gefangener in seiner Zelle von einem untoten Wächter hingerichtet wurde...
- Als dieser wieder auftaucht, greift ihn Kinsey erfolglos an. Daraufhin meint der Zombie-Wächter: "Mach das nicht noch mal" und lässt Kinsey stehen und geht weg. Es hätte ihn niemand davon abgehalten, sein Vorhaben, den Gefangenen umzubringen, zu vollenden (und Kinsey gleich mit)
- Die Toten kommen als Zombies zurück, ok. Aber warum laufen dann auf einmal auch noch Mumien 'rum?? Wurden im Gefängnis ägyptische Rituale durchgeführt?
- Kinsey schafft es, mit einem (!) Schuss mehrere Zombies und Mumien zu töten..
- Ein Suchhubschrauber macht die Zombies im Moor ausfindig, allerdings rühren diese sich nicht mehr, denn sie "starben an Unterernährung".
usw. usw.
Die Liste ließe sich noch 64 Seiten lang so weiterführen (eben so lange wie der Roman ist).
Dieses Machwerk des Grauens bekommt von mir die absolut schlechteste Bewertung, die es gibt.
Der Titel ist auch unpassend, da ein Gefängnis kein Kerker ist.
Das Cover ist auch nur zusammengesetztes Stückwerk, bei dem die Größenverhältnisse nicht übereinstimmen (das müssten dann Kinder-Skelette sein):
Dieser Beitrag wurde schon 1 mal editiert, zum letzten mal von Horror-Harry am 06.05.2012 05:18.
Zitat:
Original von Habibi
Die standen bestimmt brav hintereinander
So ungefähr:
"Die Untoten quollen in die Gruft. ... Ich wartete, bis der Eingang total verstopft war. Dann riss ich den Abzug zurück. ... Die geweihte Silberkugel war mitten in sie gefahren und hatte dort verheerend gewütet. Zweifellos hatte ich einige der Skelette und Mumien mit dem einen Schuss endgültig getötet."
Zu erwähnen wäre auch noch die unfreiwillige Komik, wie z.B. bei folgenden Szenen:
"Ich reckte das Metallkreuz den Untoten entgegen ... Entschlossen rückte ich gegen sie vor ... Ich trieb sie vor mir her ... Schließlich rannten sie vor mir davon. Ich jagte sie durch den ganzen Gang ..." Diese Szene kann man sich nur als Parodie vorstellen.
Oder: "Es war einer der Untoten. Ich starrte genau in sein verzerrtes Gesicht... Haare wuchsen aus seinen Augenhöhlen."
Und noch etliche Albernheiten mehr...