Wie man es von Titania gewohnt ist, bekommt man hier eine satte und erstklassige Produktion geboten. Die Auswahl und Dramaturgie der Sprecher könnte nicht besser sein, die Effekte sind stimmig, das Timing perfekt. Auch die hin und wieder eingestreuten Prisen Humor runden das Hörspiel angenehm ab. __________________ Dieser Beitrag wurde schon 1 mal editiert, zum letzten mal von Wicket am 21.10.2012 21:57.
Da es sich um einen Zweiteiler handelt, wurde der Handlungsaufbau inklusive dem Näherbringen der Charaktere (was in dieser Geschichte extrem wichtig ist), sorgfältig und gemächlich vollzogen. An gruseligen und schauerlichen Momenten, inklusive Schockeffekten, wurde hier wahrlich nicht gegeizt. Für mich sind solch subtile Produktionen 10x erschreckender, als wenn beispielsweise, wie bei Dorian Hunter, eine Dämonin mit dem abgetrennten Arm eines Opfers masturbiert, um sich anschließend von einem Werwolf(?) oral befriedigen zu lassen...
Da ich die Buchvorlage nicht kannte, konnte ich auch gespannt mitfiebern. Was mich auch zu meinem Kritikpunkt an dieser Produktion führt:
Zwar ist die Geschichte sehr gut in Szene gesetzt worden, jedoch hatte ich am Ende das Gefühl, es wurde nicht das gehalten, was der gewaltige Aufbau der Story mit all seinen Hinweisen versprach. Soll heißen, ich hätte mir mehr vom Finale erhofft, und zwar insofern, als das man vielleicht etwas mehr über den Ursprung, sowie die eigentliche Bedeutung all der Erscheinungen in Hill House erfährt. So blieb nach dem Ende für mich eine Spur der Enttäuschung zurück, welche jedoch durch den Gesamteindruck dieser herausragenden Produktion schnell wieder versöhnlich stimmte.
Der Optimist erklärt, dass wir in der besten aller möglichen Welten leben. Der Pessimist fürchtet, dass dies wahr ist. (J.B. Cabell)
Dr. John Montague mietet den Landsitz der Familie Sanderson für ein Experiment. Hill Hous soll eines der berüchtigten Spukhäuser sein. Dort will er gemeinsam mit dem Medium Theodora und der jungen Eleanor einige Nächte verbringen und sehen, ob und wie sie auf den Spuk ansprechen. Das Haus wird ihm zur Verfügung gestellt, unter der Bedingung dass er den jungen Lebemann Luke Sanderson mit dorthin nimmt. __________________
Tatsächlich stellt sich Hill House als gespenstisches Anwesen mit seltsamem Personal und grausiger Geschichte heraus. Die übernatürlichen Phänomene beschränken sich vorerst nur auf seltsame Gefühle der Damen und ungefährliche Dinge wie Cold Spots. In der zweiten Nacht attackiert der Spuk die beiden Frauen mit lauten Geräuschen, doch noch überstehen die vier es.
Spuk in Hill House ist eine klassische Spukhausgeschichte, wie man sie kennt. Das bietet sich für das Gruselkabinett natürlich an, die Buchvorlage wurde vielfach verfilmt und ist einfach genial. Da ist es auch gut, der Geschichte zwei Teile zu gönnen. Und genau hier liegt der große Nachteil des Hörspiels. Teil 1 führt die Charaktere ein, erzählt die Geschichte von Hill House und baut eine gewisse Grundstimmung auf. Aber zu wirklich gefährlichen Spuk wird es wohl erst in Teil 2 kommen.
Wie immer gilt: Tolle Sprecher, tolle Soundeffekte, tolle Atmosphäre und Umsetzung der Vorlage. Das ändert aber nichts daran, dass die Geschichte erst im nächsten Hörspiel ihr volles Potential entfalten kann.
(6 von 10 Punkten) für einen nicht wirklich gruseligen und schockierenden ersten Teil, der im Rahmen seiner Möglichkeiten aber alles richtig macht. Hoffentlich werden meine Erwartungen bzgl. des zweiten Teils erfüllt, wenn die Geschichte sich lüftet und es wirklich lebensbedrohlich wird.
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