Die grüne Pest
Uwe Voehl beginnt den Roman direkt mit einem Bergarbeiter, der eine nackte Frauenleiche unter Geröll entdeckt. Was wäre in so einem Fall der erste natürliche Gedanke? „Oh, Scheiße. Schnell den Vorarbeiter rufen. Die arme Frau. Was ihr wohl passiert ist?“ Mitnichten.
„Es war keine Hand, die harte Arbeiten hatte verrichten müssen. Sondern eine, die ausschließlich dafür geschaffen war, einen Mann zu verwöhnen.“
oder
„Die festen, weißen Brüste der Frau mit den deutlich abgesetzten dunklen Warzenhöfen starrten ihm einladend entgegen. Er spürte, dass er schwitzte“
Ja, wenn ich eine übel zugerichtete Frauenleiche sehe werde ich auch immer geil. Normal. Aber das ist ja nicht der erste Fall von Nekrophilie bei Voehl. Pädophilie und Zoophilie hatte er auch schon drin, da darf man sich als Leser nicht wundern.
Aber zur eigentlichen Handlung. Michael Zamis ist nach dem gescheiterten Attentat auf Rasputin auf Wanderschaft und wird auf die mysteriösen Vorfälle der Tunguska-Region aufmerksam. Coco ist indes weiterhin im magischen Kubus gefangen und wird – völlig grundlos ohne Erklärung – in die Vergangenheit geschleudert. Könnt ihr erraten wohin? Selbstverständlich in die Tunguska-Region, als ihr Vater dort aufschlägt. In das Gasthaus, wo ihr Vater eingekehrt ist. Dann kommt auch noch Rasputin hinzu. Der will den Kubus an sich nehmen, wobei der Würfel zerspringt und Cocos Geist freigesetzt wird. Körpertausch ist ja nichts neues in der Serie, also geht es ab in die hübsche Wirtstochter. Damit Coco von den Gästen belästigt werden kann, später mit Rasputin persönlich schläft und von einem Grundbesitzer vergewaltigt und gefoltert werden kann. Ich habe noch darauf gewartet, dass sie mit ihrem eigenen Vater schläft. Inzest mit der Hauptheldin fehlt Voehl noch auf der Liste.
Rasputin und Michael schließen sich trotz ihrer erbitterten Feindschaft zusammen, um die magische Pest in Tunguska zu untersuchen. Dabei treffen sie auf ihren Ahnherren, Dorghai Zamis, und erfahren, dass sie Halbbrüder sind. In der Gegenwart merkt Asmodis, dass Coco ihm wieder entwischt ist und schickt ihr einen magischen Meteorid hinterher. Der verfehlt sie um mehrere Jahre, trifft schon vor ihrer Reise in die Vergangenheit ein und löst erst die magische Pest aus. Wieder ein Fail des Höllenherrschers. Als Stammautor weiß Voehl natürlich um die Goldene Regel bei Zamis. Asmodis stärkt seine Feindin dieses mal, indem das Meteorgestein ein Ingredienz ist, die Versteinerungen in Wien rückgängig zu machen. Also fix per Zauber mit dem Steinchen zurück in die Gegenwart, was gleichzeitig die magische Pest bannt. Dabei wird aber ihr Urahn mitgerissen. Jetzt hat sie Dorghai Zamis am Hals.
Das Abschlussabenteuer ist ein typischer Voehl, der gesamte Band eine Enttäuschung. Michael Zamis hat nicht einmal seine Zeitmagie eingesetzt. Es wird nichts spannendes aus seinem Leben geklärt. Warum er aus Russland fliehen musste oder wie er in Wien den Zamis-Clan aufgebaut hat. Es könnte hier auch um einen Max Musterzamis gehen. Stattdessen bekommt Coco von einem der dümmsten Pechvögel der mir bekannten Heftromanserien erneut eine entscheidende Lösungshilfe spendiert.
CZ muss ich wohl ruckweise lesen, bis mir bewusst wird wie schlecht die Serie ist. In diesem Sinne:
Leck mich doch am Arsch, Voehl! Der Moment ist überhaupt gekommen, wo ich eine Lesepause einlege! Dieses Mal lese ich nicht weiter, darauf kannst du dich verlassen, du. Dieses mal kauf' ich kein überteuertes ebook für diese Scheißgeschichten in eurem Shop! Äh, ja. Und jetzt Applaus oder ich lasse euch Kunstbanausen raustragen.
(6 von 10 Freaks)
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