Maskenball
Endlich geht es mit den Oppositionsdämonen weiter. Wie ich es hätte wissen sollen wurde das total verpfuscht.
Die erste Hälfte der Geschichte ist wieder total belanglos. Coco stellt sich total naiv an und ein Dämon fährt in ihren Körper. Das wird hauptsächlich dazu genutzt, dass Coco nun jeden den sie trifft fragt, ob er sie nicht ficken will. Zum Glück gibt es recht schnell einen Exorzismus, um sich des Problems zu entledigen. Nun soll sie mit Rufo, den Dämon aus dem letzten Abenteuer, den Hüter seines Hauses suchen, weil der sich beim Tod des Vaters irgendwie zurück gezogen hat. Er muss sozusagen neu aktiviert und beansprucht werden. Was auch gelingt. Ich fasse mich kurz, denn diese Geschehnisse haben mich überhaupt nicht interessiert, sind sie doch nach dieser Geschichte nicht mehr von Belang. CZ ist zu schlecht geschrieben, als dass ich an „kleinen Nebenschauplätzen der Woche“ meine Freude hätte.
Interessant wird es erst, als dann die Oppositionsdämonen aktiv werden. Da Coco und nicht Michael Zamis dem Ruf nach Venedig gefolgt ist, soll sie an seiner Statt für den von ihrem Vater verübten Mord geopfert werden. Halt, Moment! Hat Uwe Voehl nicht im letzten Band geschrieben, dass die Oppositionsdämonen der Täuschung auf die Schliche gekommen sind und jetzt wissen, dass Michael total unschuldig ist? Dass es seine Frau war, die den Mord aus Eifersucht begangen hat? Dass man aber demokratisch entschieden hätte, die Sache auf sich beruhen zu lassen um mit dem Zamis-Clan wieder gut dazustehen? Jetzt wird so getan, als hätte diese Szene nie stattgefunden. Schlechte Autorenabsprache, könnte man meinen. Nur schreibt Voehl selbst an diesem Abenteuer mit und der sollte das eigentlich wissen.
Noch verworrener wird es, als Asmodis eingreift. Der Maskenball, auf dem Coco geopfert werden soll, findet öffentlich statt. Der Widerstand ist sich seiner Sache so sicher, dass er gar nicht versucht, seine Zusammenkunft zu verheimlichen. Also stattet des momentane Oberhaupt der Schwarzen Familie dem Fest persönlich einen Besuch ab und meuchelt die anwesenden Köpfe der Rebellion. Wer hätte auch damit rechnen können? Am Ende steht er einer hilflosen Coco gegenüber. Der Frau, die er viele male schon mit beschissenen Plänen töten wollte. Auf die er seit dem ersten Zusammentreffen einen Hass entwickeln hat, der stetig wuchs. Und was macht er? Er lässt sie laufen. Es würde zu Asmodis' Charakter passen, dass er sich selbst überschätzt und seine Gegnerin unterschätzt. Deshalb lässt er sie gehen. Nur ist Coco nicht irgendwer, sondern seine verhasste Erzfeindin. Dass er diese Chance nicht nutzt, sich ihrer zu entledigen, ist der nächste große Aufreger für mich.
(3,5 von 10 Freaks)
Dieser gesamte Band war für mich beschissen. Da muss ich mal deutlich werden. Leider gibt es in der Serie immer wieder solche Werke, wo alle drei Geschichten furchtbar sind. Als letztes Band 13. Ist also noch gar nicht so lange her. Wenn das mit den Oppositionsdämonen so weiter geht, wird wieder eine Zamis-Pause auf unbestimmte Zeit eingelegt. Irgendwie verhalten sich alle „ernstzunehmenden Bedrohungen“ in der Serie wie geistesgestörte Irre. Als würde man den Joker von Batman mit Ralph von den Simpsons kreuzen.
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1. John Sinclair
2. Maddrax