Lilian Hunter, die verrückt gewordene Frau von Dorian Hunter (siehe dazu DK Nr. 1 ff.) ist wieder geheilt! Dorian Hunter sieht sich in der ehelichen Pflicht, sich um seine Frau zu kümmern und sie vor allem vor den Dämonen zu schützen. Gleichzeitig versucht sein letzter noch lebender Bruder, Jerome Hewitt, ihn für einen Pakt mit Oppositions-Dämonen gegen Olivaro zu gewinnen, hat sich dieser doch Dorians Geliebte Coco Zamis geschnappt – und es sieht so aus, als wäre sie aus freien Stücken bei ihm. Aber auch Machu Picchu, die Inka-Prinzessin, klammert sich noch immer an ihn. Probleme über Probleme für den Dämonenkiller. __________________ Dieser Beitrag wurde schon 1 mal editiert, zum letzten mal von Shadow am 11.03.2021 10:25.
So begibt er sich schließlich nach Darkpool, einem kleinen Ort in Schottland, der Lilians Geburtsort ist, in der Hoffnung, dass sie hier noch besser genesen kann. Aber da taucht auch wieder das Monster mit den Mordkrallen auf, Jerome Hewitt ebenfalls sowie die Gegner Olivaros aus der Schwarzen Familie. Auch Marvin Cohen ist da – und der kocht sein eigenes Süppchen in Beziehung zu Lilian Hunter ...
Meine Meinung: Ein wirklich undankbarer Plot, den Kurt Luif da zu schreiben hatte. Dennoch musste das wohl sein, denn irgendwie hatte auch die Sache mit Lilians Geisteskrankheit einmal beendet zu werden. Vielleicht geht es auch darum, dass die Liaison Dorians mit Coco Zamis und die Ehe mit Lilian einem dramatischen Höhepunkt zustreben soll. Wer weiß das schon zu diesem Zeitpunkt?
Auf jeden Fall wirkt Dorian Hunter recht genervt – und ich kann ihn verstehen. Sein inzwischen angenommenes Weltbild scheint zu bröckeln, weil er sich zum biederen Ehemann zurückentwickeln soll, obwohl er für Lilian nicht mehr viel bis gar nichts empfindet. Somit spielt er seine Rolle als ein Zerrissener relativ bravourös herunter, rennt im Dorf hinter Lilian her, rennt zwischen Dorf und Friedhof hin und her, rennt dem Mordkrallenmonster nach – beinahe ähnlich einem Hamster im sich pausenlos drehenden Hamsterrad.
Lilian Hunter zickt herum, Machu Picchu zickt herum – und viele Leser werden wohl wie ich auch ziemlich genervt gewesen sein von diesem Roman. Auch deswegen verneige ich mich vor dem Mut von Ernst Vlcek und Kurt Luif, so einen Horror- bzw. Gruselroman in den 1970er-Jahren zu verfassen. Aber sie haben es ganz gut hinbekommen, wenn man mit ein paar Tagen Abstand darüber nachdenkt.
Als Besonderheit kann man das Mordkrallenmonster anführen, vor allem darin, woher es kommt und wie sich das Ganze schließlich auflöst. Auch wenn es relativ bald klar wird, was es mit ihm auf sich hat.
Fazit: Ein Roman, der nicht unbedingt als Schlüsselroman zu bezeichnen ist, aber der doch den Schlüssel dazu bietet, was im Endeffekt das besondere Flair dieser Heftromanserie ausmacht: Es werden auch Themen aufgegriffen und abgehandelt, die in anderen Gruselserien einfach unter den Tisch gekehrt oder schlichtweg links liegen gelassen wurden. Von daher ist dieser Roman doch als wichtig für die Serienkontinuität zu bezeichnen.
Ich gebe dem Roman 3,5 von 5 Mordkrallen.
Das Titelbild zeigt eindrucksvoll das Monster mit den Mordkrallen auf dem Friedhof. Es wirkt schön unheimlich und war sicher kein Beweggrund, diesen Roman nicht zu kaufen.
Ich gebe diesem Titelbild 4 von 5 Mordkrallen.
Erhebe nicht den Anspruch, alles zu wissen – versuche es.
Kleiner Nachsatz zum Titelbild bzw. zum vermeintlichen Künstler.
Laut einer e-mail von Firuz Askin an den Zauberspiegel, kommt Herr Askin als Künstler hier nicht in Frage (also war das Fragezeichen durchaus berechtigt) . Laut seinen Aussagen stammen folgende Bilder von ihm:
1. Dämonenkiller (Erste Auflage) Nr.: 21, 24, 25, 34, 45, 71, 83, 90, 91, 117.
2. Dämonenkiller (Zweite Auflage) Nr.: 20, 23, 24, 33, 45, 71, 83, 90, 91 (spiegelverkehrt), 117 (spiegelverkehrt) .
Quelle: http://www.zauberspiegel-online.de/index.php/durchblick-hintergrnde-mainmenu-15/-pinsel-aamp-bildschirm-mainmenu-297/8253-dmonenkiller-titelbildzeichner-firuz-askin