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Dorian Hunter - Dämonenkiller Nr. 171: Ein Engel erwacht
Das träge Dahingleiten in einem unendlichen Strom von Finsternis, über Jahrtausende hinweg. Das Versinken in einem bodenlosen Sumpf, ohne Aussicht auf Halt, immer tiefer hinab in die Schlünde der Ewigkeit. Einsamkeit. Äonenlange Nacht war mein Zuhause. Fernab jeglichen Lebens. Irgendwann, Epochen mussten vergangen sein, spürte ich einen fast körperlichen Schmerz. Die Pein holte mich aus dem tiefen Brunnen des Vergessens zurück, und das erste Mal seit Äonen war ich in der Lage, einen wirklich klaren Gedanken zu fassen. Es beginnt. Mein Erwachen ... Während Luguri und Rebecca sich auf ihr scheinbar unausweichliches Duell vorbereiten, erwacht eine gewaltige Gefahr für die Schwarze Familie - und auch für die Menschheit!
Ein Engel erwacht
Martin Kay (= Martin Knöpper) & Dario Vandis (= Dennis Ehrhardt)
Titelbild: Mark Freier
65 Seiten
15.03.2025
Erschienen in Dorian Hunter-TB (Zaubermond) 37 »Engelszorn«.
Die schwarze Familie bekommt einen neuen Gegenspieler, den "Engel" Nathaniel, der letzte seiner Art, der nach 3500 Jahren erwacht und gleich sein erstes Opfer, eine Krankenschwester, als untote Helferin rekrutiert. Die alten Kämpfe in der schwarzen Familie gehen natürlich erst mal wie gewohnt weiter, und Dorian Hunter und seine Leute sind natürlich auch noch da. Irgendwie kämpft da jeder gegen jeden. Mir gefällt die Serie besser als aktuell John Sinclair, aber mehr als ein gut vergebe ich für diesen Band nicht. Er liest sich mehr wie ein Kapitel aus einem größeren Buch und ist für sich nur schwer zu bewerten.
Das Dämonenkiller-Team und der Archäologe Hans Altmann beschäftigen sich mit dem seltsamen Fund in Israel. Ein Metallstab wurde ihnen geliefert und der gibt ihnen Rätsel auf. Doch auf Orakel Phillip reagiert das Ding und er labert wie üblich verwirrendes Zeug. Vom Zorn der Söhne des Lichts, Untergang und einem Licht.
Außerdem bekommen sie ein anonymes Fax, das sie auf dämonische Vorgänge in Wien aufmerksam macht. Die es dort sicher täglich gibt, weil es das Epizentrum des Machtkampfes zwischen Team Rebecca und Team Luguri ist. Und wieso sollte Dorian sich einmischen? Wenn die Dämonen sich die Köpfe einschlagen, ist es doch gerade gut. Soweit denkt Dorian nicht, er will sich die Sache anschauen...ein wenig Plot kann ja nicht schaden.
Dann statten ihnen auch noch Unga und Chapman aus Island einen Überraschungsbesuch ab. Gutes Timing, Chapmann will Dorian und Coco nach Wien begleiten. Das hätte man auch einfallsreicher einfädeln können, wenn man mal wieder den Puppenmann dabei haben will. Dank Kommandostab teleportiert man sich schnell nach Wien.
Gibt es diese Woche also einen stärkeren Fokus auf den einfallslosen Zwist der Dämonen?
Eine weitere Nebenhandlung kommt noch hinzu. Ein Mitarbeiter des Unternehmens, das die Dämonenkiller mit Spezialausstattung beliefert, ist in die unerreichbare Coco verknallt und Angelina macht sich das zunutze. Mit geilem ausführlich aber nicht geschmackvoll beschriebenem Sex. Um die Fantasien der notgeilen männlichen Leser zu befriedigen? Ich hatte die Hoffnung, dass die neuen DK das abgelegt haben. Ganz ehrlich, wenn ich als Frau mal in den DK reinlesen würde, wäre ich eher abgestoßen. Aber die lesen ja alle Bergdoktorromane, schmuddelige Gruselromane sind für Männer! Verzeihung, ich schweife ab.
In der zweiten Hefthälfte geht es endlich nach Israel zu den Forschern, die den Kokon des „Engels“ Nathaniel öffnen. Er wird in ein Krankenhaus gebracht, wo er dann erwacht und sich mit der neuen Situation zurechtfinden muss. Leider sieht es so aus, als wäre er eine weitere magisch begabte Figur, der die Autoren gerade die Kräfte geben, die für den Plot nötig sind. Und diese Kräfte dann wieder vergessen. Eine zaubernde Engelswollmilchsau sozusagen. Was habe ich anderes erwartet? Grundsätzlich liest sich das alles sehr interessant, aber auf einem ziemlich platten Niveau. Daraus könnte man so viel mehr machen. Nathaniel bringt in Erfahrung, dass die Erde der Sünde verfallen ist und will reinen Tisch machen. Dafür braucht er aber seinen Zauberstab.
In seinem Vulkan spürt Luguri Nathaniels Erweckungsimpuls und wird sofort neugierig. Als uralter Dämon sollte gerade er doch die „Engel“ kennen, aber er weiß nicht, was da vor sich geht und schickt Angelina aus.
Im letzten Heftviertel landen dann die Dämonenkiller in Wien, für die nötige Portion Lokalkolorit. Sie quartieren sich in einem Hotel ein und während Coco und Dorian herumermitteln, brechen Rebeccas Vampire in ihr Zimmer ein. Sie haben nicht mit dem Puppenmann Chapman gerechnet, der sich zu wehren weiß. Coco und Dorian haben bei den Nachforschungen dank Cocos Hypnosekräften wie üblich kein Problem. So haben sie schnell einen Oberinspektor als Schoßhündchen. Und dann einen Pathologen. Neuerdings kann Coco als Hexe ihren Kopf in zwei Richtungen gleichzeitig drehen und beide unter Hypnose halten. Wie bei Nathaniel, wie die Autoren es gerade brauchen. Genauer erklärt wird diese Kraft auch nicht, sie kann es halt und fertig!
Die Ereignisse um den „Engel“ Nathaniel sind durchaus interessant. Anders als der Schauplatz Wien, wo Dorian und Coco sich in den Krieg zwischen Rebecca und Luguri einmischen und sich damit für mich grundlos in die Höhle der Löwen begeben. Jedenfalls ist Wien der übliche DK-Kram mit viel Lokalkolorit und viel zu mächtigen Haupthelden. Gemeinsam haben die Plots eine Sache, sie sind ziemlich einfach geschrieben. So vielversprechend die Hintergründe bei Nathaniel auch klingen, so wenig Mühe steckt man in die Figur. Kaum erwacht er, kann er auch schon alle möglichen Zaubertricks, wie die Autoren es gerade brauchen. Ich mag es, wenn fiktive Fantasy-Figuren in ihren eigenen von den Autoren klar gesteckten Grenzen agieren müssen. Wie man es bei menschlichen Charakteren erwartet, die an physikalische Gesetze gebunden sind. Die können knifflige Situationen nicht durch „Deus Ex Magie“ lösen und müssen im besten Falle geschickt aus Sackgassen geschrieben werden. Figuren wie Nathaniel können aber gerade das, was gebraucht wird, weil „magisch begabt“ und das nervt. Betrifft auch Coco. Die kann in diesem Band plötzlich in zwei Richtungen gleichzeitig schauen, was meines Wissens noch nie vorher der Fall war. Erklärung der Autoren: Sie ist halt eine Hexe und kann das. Toll, wie einfallsreich.
Meine Ansprüche sind vielleicht etwas hoch. Höher als „Trashig-seichter Heftroman zum schnellen Weglesen“. Wem sowas reicht, der wird beim DK zufrieden sein, wie bei vielen anderen Gruselserien.
MITTELmäßige (5 von 10 Freaks), Nathaniel funktioniert für mich als leichte Unterhaltung noch. Aber die Fehde der bekannten Dämonen und die Ermittlungen der Helden sind etwas ausgelutscht und es wiederholt sich vieles. Mir fehlt hier die besondere Würze.
Zitat:
Original von Schneedrache
Mir gefällt die Serie besser als aktuell John Sinclair...
Interessant. Kannst du darauf näher eingehen? Was gefällt dir beim DK, was du bei JS nicht hast? Oder anders herum, was stört dich an JS, was beim DK nicht vorkommt?
__________________ Aktuelle Lesefavoriten:
1. Isaac Kane
2. Gespenster-Krimi Neuauflage
3. Die Vagabunden
4. Dämonenkiller
Original von Das Gleichgewicht
Interessant. Kannst du darauf näher eingehen? Was gefällt dir beim DK, was du bei JS nicht hast? Oder anders herum, was stört dich an JS, was beim DK nicht vorkommt?
Was mir bei JS noch gefällt, sind die mehr oder weniger abgeschlossenen Einzelfälle, teilweise auch Subserien einzelner Autoren, ähnlich wie beim Gespenster-Krimi. Was die Hauptautoren bei JS fabrizieren, z.B. der aktuelle Fünfteiler, geht an mich nicht mehr ran. Lilith, Pandora, Xorron, Denise, Totengöttin, Engel der Unzucht, es regt mich nicht auf, aber es interessiert mich auch nicht, auch nicht, wo es hinführt. Kann man gerne mal noch überlegen, woran das vielleicht liegt.
Bei DK ist es mir eigentlich auch egal, wo das alles mal hinführt. DK ist nicht großartig, aber es macht noch Spaß, die Serie Heft für Heft zu lesen. Einfach immer das nächste Heft. Leider hinken die Threads im Forum immer etwas hinterher.
Original von Das Gleichgewicht
Interessant. Kannst du darauf näher eingehen? Was gefällt dir beim DK, was du bei JS nicht hast? Oder anders herum, was stört dich an JS, was beim DK nicht vorkommt?
Was mir bei JS noch gefällt, sind die mehr oder weniger abgeschlossenen Einzelfälle, teilweise auch Subserien einzelner Autoren, ähnlich wie beim Gespenster-Krimi. Was die Hauptautoren bei JS fabrizieren, z.B. der aktuelle Fünfteiler, geht an mich nicht mehr ran. Lilith, Pandora, Xorron, Denise, Totengöttin, Engel der Unzucht, es regt mich nicht auf, aber es interessiert mich auch nicht, auch nicht, wo es hinführt. Kann man gerne mal noch überlegen, woran das vielleicht liegt.
Danke für deine nachvollziehbaren Ausführungen.
__________________ Aktuelle Lesefavoriten:
1. Isaac Kane
2. Gespenster-Krimi Neuauflage
3. Die Vagabunden
4. Dämonenkiller