Eine Zigeunersippe siedelt in einer Bergregion von Spanien in einer Höhle. Die Anführerin des Stammes ist Oraga, welche vor 50 Jahren einen missgebildeten Sohn gebar.
Als sie schwanger mit Shavula, ihrem Sohn war, tötete der damalige Haziendero de Savilla ihren Mann und gleichzeitigen Geliebten der Gutsherrin und trat ihr in den Bauch. Daraufhin sprach der im Sterben liegende Joszi einen Fluch über sämtliche Nachfahren der de Savillas aus.
Nun 50 Jahre später soll sich der Fluch erfüllen und alle noch lebenden de Savillas dahingerafft werden.
Der zweite Roman einer Frau - genaugenommen von Traute Mahn - in der Gespenster-Krimi Reihe hat wieder wenig mit dem Sektor Grusel zu tun. Dafür kann die Autorin den Leser mit einer Geschichte über 3 Generationen von Zigeunern und einem ungnädigen Gutsherren fesseln.
Shavula, der Sohn von Oraga, ist eigentlich als Missgeburt bzw. Monster vom Aussehen und Verhalten her das einzige, was man zum Gruselgenre zählen kann. Aber er, sowie auch die anderen Protagonisten werden sehr gut in Szene gesetzt.
Mit den fiesen Machenschaften von Alberto de Savilla und seiner in den Studenten Amadeo Primero (was ein Name!) verliebten Tochter, welche noch von den Zigeunern verschleppt und vermählt werden soll mit Shavula, kann man richtig mitfiebern. Die Atmosphäre der einsamen Bergregion wird jeder wiedererkennen, der schon mal in Spanien Urlaub gemacht hat und im Hinterland gewesen ist.
Sehr gut fand ich auch die Szene nach der Flucht von Isabell de Sevilla aus der Höhle. Da sucht sie Rettung in einem Dorf und wird von sämtlichen Bewohnern im Stich gelassen. Das Finale im Stall neben der Kirche hätte man zwar etwas mehr ausbauen können, aber das erhoffte Happy End tritt ja doch noch ein.
Traute Mahn scheint als Frau sich für Pferde interessiert zu haben, denn dies ist nun schon der zweite Roman in welchem HottaHühs vorkommen. Typisch wird der eine oder andere von euch sagen ...
Obwohl der Roman doch recht in die Frauenschiene geht und sich nur um eine Story zweier Großfamilien dreht, kam keine Langeweile auf. Nur mit der speziellen Zigeunersprache und ihrer Ausdrücke hatte ich am Anfang etwas Probleme, aber das gibt sich recht schnell.
Das Cover: OK es gefällt mir, aber leider hat es mal wieder gar nichts mit der Romanvorlage zu tun. Ein Magier über einer Feuerschale ... die einzige welche Tränke gebraut hat, war Oraga und sie ist eben nun mal eine Zigeunerin und kein Mann. Der Totenschädel mit den Hörnern sieht klasse aus und man könnte ihn sich noch für spezielle Rituale vorstellen. Aber was bitte zum Teufel soll dieser platte Krake mit nur 2 Armen auf dem Cover? Ich dachte immer für Hexentränke wurden Hühnerfüsse und Frösche verwendet. Kraken sind mir neu, aber evtl. zeigt dies ja schon die gehobene Gastronomieküche der 70er Jahre
Wieder kein Gruselroman aber dennoch großes Kino. Der Roman erinnert mich sehr an das Buch Chronik eines angekündigten Todes. Weiß noch nicht einmal warum, muss an der sehr dichten erzählweise liegen.
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Ein Meister ist nicht derjenige, der etwas lehrt, sondern jemand, der seinen Sch�ler dazu anregt, sein Bestes zu geben, um ein Wissen zu entdecken, das er bereits in seiner Seele tr�gt.
Wenn es in einer Ehe keine Meinungsverschiedenheit gibt, dann ist einer ein Trottel
Den Tagen mehr Leben geben nicht dem Leben mehr Tage
"Gott, gib mir die Gelassenheit,
Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann,
den Mut, Dinge zu ändern, die ich ändern kann,
und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden."
Wie schon vorher geschrieben, haben wir hier keine Gruselgeschichte, __________________
sondern eher eine Rachegeschichte. Gefallen hat sie mir trotzdem, auch wenn ich oft das
Gefühl hatte, dass durch gewissen Wörter und Sätze in Zigeunersprache zwanghaft Stimmung inszeniert werden sollte. Ansonsten hat die Geschichte viele Starke und stimmungsvolle Szenen, so dass ich hier ganz klar 4 Sterne vergeben kann
Wer für alles offen ist, bei dem regnet's auch mal rein, doch irgendwie klingt JA sympathischer als NEIN
Nicht umsonst hieß die Reihe ja "Gespenster-Krimi". __________________
Nur der Mond schwamm immer noch leuchtend und wunderbar in den unermesslichen Weiten des funkelnden ukrainischen Himmels; ebenso majestätisch atmete die ungeheure Höhe, und die Nacht, die göttliche Nacht verglühte; ebenso schön lag die Erde im verzauberten Silberlicht.
Nikolaj Gogol: Die Mainacht oder Die Ertrunkene