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Wenn die Süße des geringen Preises verflogen ist, die Bitterkeit minderer Qualität wird bleiben.
Schräg, schon Schräg... Noch vor dem Lesen der ersten Zeile fiel der Blick auf die Schrift... oh, was ist denn da passiert, Schimpfwortfilter?! __________________
Aber nein, alles gut... ist ja nur die Namensbezeichnung des Archivar... obwohl, dann mit der Jahreszahl ... nun gut, oder?! Nein, wahrlich schräg... daraus resultierend war ich zu Beginn recht skeptisch ob hier nun nicht ein wenig maßlos übertrieben wird...
Aber wie sogleich über die Geduld als eine der höchsten Tugenden gesüßholzraspelt wurde, entspannten sich derart überbordende Gedanken meinerseits nicht wirklich... hier wird ein Füllhorn so unendlicher Möglichkeiten für den Zyklus ausgeschüttet, das einen schon Angst und Bange wird...
Aber zum Glück sind wir ob des derzeitigen Lebens sowas von vorbereitet... oder auch nicht...
Als SF Jünger macht mich die Story glücklich... als Freund der Postapokalypse machte mich die Geschichte aber auch glücklich...
Wer sich nun wundert, dieser Doppelband bewegt sich wahrlich in einem Tempo durch alle Zeiten das mir schon beizeiten so ein Gefühl kam, als würde ich wieder in irgend einer Reihe des Gamma Quadranten sitzen und das beim Blick auf die Sterne so hinnehmen müssen...
Während ich nach Teil Eins noch skeptisch war, vorallem spätestens ab dem Verweis auf 30 vorhergehende MX Bände in den Dreihunderten, wurde es mit dem Zweiten Teil immer besser... als hätte ich zum Schluß mit auf dem Balkon gestanden... total irre Nummer...
Dergestalt
(5 von 7 römische Teilstücke) für dieses Doppelgemoppel…
Wie es dazu kam, und warum ich sogar hundert Seiten vor dem Ende ''Brot und Spiele'' für diese Lektüre verlassen habe, pö a pö kommen wir der Sache näher...
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Irgendwie hat sich also Karanor Blyzz seinen Bekanntheitswert schon in den vergangenen Heften des Archivar Zyklus ?! (ich nicht wissend, nur so einordnend) erarbeitet und ist der Meinung das sein Boss Patrem dessen nicht würdig ist, auch so eine verbotene Artefaktnummer durchzuziehen...
Dafür hatte sich sein Chef aber schon gut vorbereitet, so das auch ein Schnellstart trotz Aufdeckung möglich scheint...
Damit beginnt eine klasse Story, die aber kurz nach dem Start gleich wieder ins Wasser fällt... keine Ahnung was man sich bei der Nummer im Mittelmeer gedacht hat... aber von Quart'ol wollte ich nun sicher nichts lesen... puh... ist wohl jedem klar, freilich kann der schwimmen...
Und da wußte ich noch nicht einmal von den hydritischen Gegenstücken in der Parallelwelt die ausufernd zur Sprache kamen... nein, ganz so schlimm wie es klingt war es dann doch nicht... da haben wir wohl meine Begeisterungsfähigkeit für SF, die hier gleich zu Beginn mit mir durchgeht...
Zu meinem Glück kam dann der Part von Patrem in seiner neu erwählten Heimat... herrlich, genau nach meinem Geschmack, denn weder er noch ich wußten zu diesem Zeitpunkt das dieses Fleckchen Rom der nächsten Anomalie anheim fällt...
Vorzüglich empfand ich bis hierhin auch diese Dreijährige Vergangenheitsbewältigung des Archivars, der die Situation des hier und jetzt zu nehmen weis, wie sie nun einmal ist...
Aber dann kam endgültig der Abstieg, der mit den Hydriten ja schon zur Sprache kam, mit Aruula eine Fortsetzung fand und dem dümmlichen Gehabe eines Blonden Mannes seine Fortsetzung erhielt...
Was war ich bedröppelt, einzig und allein das Finale um das nichtwissen um Agartha für Matt und den Archivar liesen mich auf die Fortsetzung fiebern...
Über die Geschichte davor, die sich wie ein Märchen liest gehe ich Reif(lich) bedacht, geflissentlich hinweg... so fängt man mich nicht... niemals...
( 4 von 7 Artefakten aus der BagBox ) für diesen Teil Nummero Uno...
Diese doch recht positive Wertung resultiert eigentlich nur aus der Überraschung heraus, wie das vorherige Heft das wie ein Einzelabenteuer daherkommt voll fett in die Geschichte integriert wird... saustark...
...derzeitige Favoriten; Castor Pollux & Isaac Kane
Die Helden orten ein neues Parallelweltareal. Das antike Rom. Was für eine glückliche Fügung, dass diese Gebiete immer an interessanten bekannten Orten auftauchen und nicht irgendwo in der Pampa. Außerdem in der richtigen Größe, damit die übliche Riege an Nebenfiguren der Woche mitspielen kann. In Berlin konnte sich ihr Gleiter noch unsichtbar machen und sie landeten unbemerkt. Hier gibt es das nicht und sie werden direkt von neumodischen Drohnen umzingelt. Das ist ein Problem, wenn jeder Autor mitmischt und nicht alle Details kennt. Obwohl MX gerade in diesem Punkt eigentlich glänzt. __________________
Jedenfalls passt in diesem Rom einiges nicht zusammen. Immerhin schießen sie den Gleiter nicht direkt ab, sondern zwingen ihn nur mit einem EMP zur Landung. Matt, Aruula und Ydiel werden zum Cesarenpalast gebracht, wo sie Kaider Aticus kennenlernen. Der gibt sich freundlich und betrachtet sie als seine Gäste.
Quart’ol untersucht den Weltentausch ebenfalls und wird auch erwischt. Ihn sperrt man jedoch ein, damit er als Gladiator in der Arena kämpft. So halten es die Menschen hier mit Hydriten. Shin’loa ist eine Rebellin aus der Parallelwelt und befreit gern ihre Artgenossen. Bei ihrer neusten Schleichaktion stolpert sie ganz heftromantypisch über Quart’ol. Ydiel wurde von den Menschen für ein wildes Echsenhaustier gehalten und ebenfalls hierher verfrachtet. Matt kommt das ganz Recht, so haben sie einen Joker in der Hinterhand. Natürlich bekommt er das Gespräch der Hydriten mit und mischt sich ein. Ohne etwas gezielter Handlungsführung durch Zufälle geht es auch bei Jana Paradigi nicht.
Genau so ein Zufall wie bei der Audienz mit Kaiser Aticus. Dafür bedarf es einem kleinen Rückblick auf eine weitere Nebenfigur dieser Baustelle. Der abtrünnige Archivar Patrem erreiche schon vor Jahren das Parallelwelt-Rom und änderte den Lauf der Geschichte zu seinen Gunsten. Verhinderte eine Übernahme Roms durch Barbaren, rettete Kaiser Aticus vor Attentätern. Das übliche eben. Wobei Patrem eigentlich im Dunkeln hätte tappen müssen, kaum hat er das erste Ereignisse zu seinen Gunsten verändert und der Schmetterlingseffekt setzt ein. Naja. Jedenfalls kann er dank einem seiner mitgebrachten Artefakte immer mal für ein paar Stunden unbemerkt den Körper des Kaisers übernehmen und fremdsteuern, um seine Ziele schneller zu erreichen. Wie auch zufällig während der Audienz. Die Helden haben also nicht mit Kaiser Aticus gesprochen, sondern mit Patrem, der sie bereits in seine Pläne einkalkuliert. Statt unauffällig den Herrscher eines Weltreiches zu ersetzen, ist er jetzt nur noch Herrscher über eine einzelne abgeschnittene Stadt in einer fremdem Welt. Das bringt ihm nichts, eine neue Idee muss her.
Im weiteren Handlungsverlauf gibt es an Schlüsselpunkten immer wieder nette kleine Zufälle. Matt erfährt zufällig von einer Fischerin, dass Quart’ol auch hier ist und gefangen wurde. Aruula hört Wachen über Ydiel in der Arena reden. Shin’loa erspäht zufällig gleichzeitig bei einer Schleichtour Aruula. Sie fassen einen Plan, um Quart’ol und Ydiel zu befreien. Das passt alles perfekt.
Damit es spannend bleibt, ist auch Patrem nicht untätig. Mit einem Artefakt überrumpelt er Matt und zwingt ihn, seine Fragen zu beantworten. Auch Aruula passt er ab, aber der Barbarin gelingt die Fluch. Mit Matt sind es nun schon drei Freunde, die sie retten muss. Das wird schwer. Aber in einem Zweiteiler ist ja genug Zeit, das alles mit Heftromanmitteln zu bewerkstelligen.
Quart’ol wird schonmal von Shin’loa gerettet. Zum Glück sind den Römern die Hydriten so wenig Wert, dass sie dem regelmäßigen Verschwinden von Gladiatoren nicht nachgehen und Shin’loa bis jetzt leichtes Spiel mit ihren Befreiungen hatte. Sauroide Ydiel muss indes in der Arena gleich gegen den Champion kämpfen, natürlich. Und wie zu erwarten ist, schlägt er sich dabei ganz gut. Er muss ja nur lange genug durchhalten, bis ein Heftromanzufall oder die Helden ihn retten.
Patrem ist Rom überdrüssig geworden. Er hat von Matt erfahren, wo sich der technologisch fortgeschrittene Ort dieser postapokalyptischen Welt befindet. Rom will er in die Luft jagen und hinter sich lassen. Klingt böse. Ein anderes Problem ist, dass die Weltenarela der Woche nun handlungstechnisch miteinander verbunden werden. Der beeinflusste Matt und Patrem sind nämlichausgerechnet auf dem Weg nach Agartha, wo sich ja ein zombieverseuchtes Areal befindet.
Eine ganze Menge potentieller Probleme also. Aber mit Heftromankniffen bekommt man das schon hin. Reicht ja, wenn die Helden wie hier an Schlüsselpunkten zufällig in genau der richtigen Minute am genau richtigen Ort sind. Davon abgesehen gibt es von Jana Paradigi einen flotten und unterhaltsamen (Doppel)roman der Woche. Ich bin auf die Fortsetzung gespannt. Als Co-Autor hat Jana Paradigi sich wieder mal Ramon M. Randle geschnappt. Der darf sich meinetwegen jetzt ruhig mal an einem eigenen Abenteuer versuchen.
Dass die Heftromantimings zum Finale hin immer mehr wurden schwächt meine Meinung zu diesem ersten Teil etwas ab. So ist die Wertung knapp und nicht eindeutig, aber trotzdem noch SEHR GUTe
(knappe 8 von 10 Kometen). Ich mag Jana Paradigi als Autorin und ein böser Archivar lässt mich wehmütig an einen MX-Zyklus zurückdenken, der mich begeistert hat.
Aktuelle Lesefavoriten:
1. Isaac Kane
2. Gespenster-Krimi Neuauflage
3. Die Vagabunden
4. Dämonenkiller