In den Ammergauer Alpen ereignete sich ein Mordfall und die zugehörige Wandergruppe wird vermisst. Dies allein hätte Harry Stahl, Sonderermittler des BKA nicht veranlasst seinen Freund John Sinclair zu kontaktieren. Erst durch eine Fotografie, die eine menschliche Mutation aufweist und einen plötzlichen entstandenen See, gelangt Harry Stahl zur Überzeugung das übersinnlichen Einflüsse diesen Fall betreffen.
Fast schon intuitiv bietet John seinen Freund ihn nach Garmisch-Partenkirchen zu begleiteten. Am See in ein kleines Ruderboot wollten die beiden Dämonenjäger die Lage sortieren, wurden aber umgehend attackiert und kenterten. Unmittelbar danach erfolgte der Transfer nach Aibon.
Kaum in Aibon angekommen werden sie von Riesenschlangen angegriffen. Ein Kampf der erfolgreich abgeschlossen für sich entscheiden wurde, jedoch John wurde gebissen. Kurz danach wurden sie von reitenden Elfen begrüßt. Sie erzählen: Hier im Zwischenreich habe Dravotan mit seinen Helfern, den Gorlons, aus der dunkle Seite Aibons den Kampf eröffnet. Dravotan sei ein mächtiger Magier, der dem Druidenfürsten Guywano zu Diensten war – und einst von John Sinclair vernichtet wurde. Nun habe er das Weltentor geöffnet um frische Opfer ein Seemonster zuzuführen. Mit der Macht des Ungeheuers hätte er die Chance Aibon zu erobern.
Das Gewässer in den Ammergauer Alpen war schon einst Weltentor und damals hatten die Druiden es als heiligen Ort angesehen. So wurde einst der Kontakt mit Aibon aufgenommen. Als die Verbindung geschlossen wurde, wurde auch der See zugeschüttet.
Nun habe Dravotan mit Magie den See abermals erstehen lassen. Um das Fischmoster unter seine Kontrolle zu bringen, hatte Dragotan ein Mädchen mit magischen Symbolen bemalt und versuchte es dem Ungeheuer zu opfern. John und Suko wollten mit Hilfe der beiden Feen dieses Vorhaben unterbinden. Doch zunehmend erwies sich der Biss als bösartige Vergiftung. Erst durch die Magie der Dämonenpeitsche konnte Suko mit dem Dorn seinen Freund das Leben retten.
Schlussendlich gelang es ihnen die Zeremonie mit dem Menschenopfer zu unterbinden. Das Fischmonster attackierte darauf die Niederlassung der Gorlons. Suko vernichtete unter Mithilfe von weiteren Trooping Fairies das Ungeheuer, während John den Zweikampf mit Dravotan annahm. Der Gegenspieler erwies sich jedoch als Kreatur der Finsternis. Immun gegen Silberkugeln und der Magie des Kreuzes. Erst als John sein Kreuz aktivierte und mit der Magie der Erzengel, gelang es die Kreatur zu besiegen und zerfloss am Boden. Der Magier transformierte sich jedoch erneut und griff abermals den Geisterjäger an. Der heraneilende Suko rettete abermals John mit der Dämonpeitsche und das Wesen der verging endgültig.
Nachdem die Menschen das Weltentor wieder durchquert hatten, verschwand übergangslos der See in den Ammergauer Alpen.
Bisher bin ich einer Sinclair-Aibon-Geschichte noch niemals begegnet. Dennoch bereits nach den ersten Seiten hatte ich das Gefühl, super, du unser Jungautor bleibt seiner Linie treu. Er erschafft eine Welt, insofern macht es besonderen Spaß, ihr auch zu folgen. Die Spider-Geschichten rücken manchmal auch in solch wunderbare, sonderbare Welten der Schöpfung und Gegensätzlichkeit. Seinen Wirken folgend, wirken sie sich als Auslöser einer eigentümlichen Kreativität in jenen Welten aus. Für meinen Geschmack könnte sich in dieser Geschichte ein wenig mehr davon einstellen oder vielleicht ein wenig Ironie mit Überbiss - stellt sich aber die Frage ob dies in Sinclair angebracht wäre?
Die Geschichte liest sich flott. Denke mal, so einfach ist das gar nicht, zumindest in einer Linie mit der Serie und seiner eigenen Vorstellung ein Werk zu schaffen, das dem Regelwerk und seiner eigenen Perspektive gerecht wird. Damit hatte ein anderer Jungautor meiner Meinung mehr Probleme.
Inhaltlich, vom Überraschungsmoment deutlich punkten konnte, die Pointe mit der Kreatur der Finsternis. Ob nun das Wiedererwachen jetzt nun regelkonform ist - vermag ich nicht zu beurteilen- aber dass die Waffen wirkungslos und letztendlich ohne Relevanz ;-) erhöhte dennoch den Unterhaltungswert zum Finale. Was mir ebenfalls zugesagt und erstmals tieferes Interesse hervorbrachte, war die Verletzung durch die Riesenschlange mit dem magischen Gift. Dementsprechend ein günstiger Zeitpunkt - das unser Geisterjäger diese Schlacht – in den Bereich von Sieg und Erfolg, zumindest als Geschlagener oder unter den Zuseher zu finden gewesen wäre - wie auch immer. Vielleicht klingen solche inhaltlichen Begebenheiten auch ein wenig überholt, um nicht zu sagen, etwas abgedroschen aber wäre eine Möglichkeit zur Wandlung.
Inhaltlich hätte meiner Meinung die Geschichte mehr Aufbau vertragen. Wie eine Kombination um Aibons Höllensee, vielleicht nicht nur als solche um Opfer zu transferieren, sondern eventuell als gedachte Falle für den Geisterjäger oder sein Team?
Wahrscheinlich auch nichts mehr neues, aber dennoch das übliche Schema würde schon mal durchbrochen. Die Hauptdarsteller fand ich ebenfalls treffend getroffen, abgesehen von Jennifer (obwohl es ein sehr schöner Name ist) fehlt ihr eine Eigenheit, die ihr Überleben wirklich interessant erscheinen lässt.
Persönlich finde ich halt immer so einen Weltuntergang schon als cool, einfach weil es dabei ne Menge an Action geboten wird. Die Abfolgen der Kampfhandlungen sind durchaus legitim.
Dravotans naturell war schon auch ein wenig fies, aber (leider) war er auch ein wenig zu zögernd und gerade weil das Ungeheuer sich nicht an den Plan hielt, war es dennoch reichlich gut. Dachte da kommt aber noch etwas, abgesehen um seinen gewaltsamen Tod.
Das Geschehen erschien mir auch irgendwie als erweitertes Märchen und als solches, unbedingt etwas fortzusetzten zu wollen, aber vor allem den Willen, diese Welt verbessern zu wollen. Das eigentliche Highlight neben der KdF war zusätzlich für mich, auch die erzählerisch gut eingebundene, vorübergehende Erwähnung um die Eigenheit der Banshee. Zog mich kurzweilig in den Bann, um die Eigenheit jener Magie und die Hintergründe dieser besonderen Welt. Dementsprechend hat Aibon schon wesentlich mehr zu erzählen, als nur die Belange eines obligatorischen Kampfes.
So hatte ich durchaus meine Freude und den Lesespaß auch wenn ich nicht unbedingt der geneigte Sinclair-Leser bin, und freue mich bereits auf die nächste Geschichte und vielleicht auch mal wieder, einer von jener Welt mit grüner Magie.
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Dieser Beitrag wurde schon 1 mal editiert, zum letzten mal von engelbert am 09.02.2016 18:12.