Von meiner Seite aus wieder ein Blick ins Exposé:
FRIEDHOF DER UNTOTEN
FRIEDHOFSMELODIE
Der Dämonenkiller 43
Schauplatz: London und das (fiktive) schottische Dorf Darkpool
Zeit: bis Ende Mai (in Anschluß an Band 42)
Autor: Luif-Davenport
Titelbild: (liegt vor)
Vor Grabsteinen und von Totenschädeln umsäumt hockt ein humanoides Scheusal, es hat an den Fingern und Zehen Krallen, sehnigen Körper, trägt nur Lendenschurz; geiferndes Raubtiergebiß mit Fangzähnen, hoch angesetzte Spitzohren und eine zottige Mähne, auch Schulterpartie ist behaart.
Über die Farbgebung des Bildes ist mir nichts bekannt.
Vorbemerkungen:
Wie zähmt man einen reißenden Wolf, der sich auf Dämonen spezialisiert hat? Einen Wolf, der in seinem Innersten vermutlich ein Lamm ist und sich unterbewußt nach Ruhe und Geborgenheit sehnt? Eigentlich haben es sich die Dämonen selbst zuzuschreiben, daß Dorian zum Dämonenkiller, zum reißenden Wolf wurde.
Diese Überlegungen stellt Olivaro alias Magus VII. an - und er kommt zu einem verblüffenden Ergebnis. Wenn man Dorian seinen Frieden läßt, ihm Geborgenheit gibt - wird er dann nicht wieder zum Biedermann, zum zufriedenen Durchschnittsbürger?
Es wäre natürlich einfacher, den Dämonenkiller zu beseitigen. Einfacher - aber auch einfältiger! Einem Fürsten der Finsternis würdiger dagegen ist der Plan, den Wolf in ein Opferlamm umzufunktionieren. Warum soll Magus VII. also nicht Amor, Glücksbringer und Schutzpatron zugleich für den DK spielen?
Wahrhaftig eine teuflische Idee, einen Menschen durch permanentes Glück ins Unglück zu stürzen. (Komme mir selbst schon wie der Leibhaftige vor, daß ich solch eine diabolische Intrige ersinne)
Allerdings muß hier auch vermerkt werden, daß der Zufall Olivaro zu Hilfe kam. Lilian Hunter wurde durch die Kunst der Ärzte geheilt - einen Geisteskranken wieder normal machen, das kann nicht einmal der Fürst der Finsternis.
Um ganz ehrlich zu sein, Olivaro führt nur einen Plan des seligen Asmodi wieder auf, den dieser nicht konsequent zu Ende führte.
Denn es war Asmodis Idee, Dorian Hunter (noch vor Band 1 und bevor dieser die Erinnerung an seine Vergangenheit und die Dämonen zurückbekam) ein farbloses, ihn hemmendes Weib an die Seite zu stellen und somit seine Dämonenkiller-Instinkte zu unterdrücken. Das war Lilian Hunter, die mit Mädchenname McCoy heißt. Doch Asmodis Plan ging schief, als Lilian wahnsinnig wurde. Und der Dämonenkiller war geboren.
Achtung! Diese Informationen werden der Handlung vorangestellt, damit der Autor sofort mit den Hintergründen vertraut ist. Der Leser darf davon aber erst beim Finale erfahren.
Wollen wir dem Autor mal keine Anfangsepisode vorschreiben, sondern ihm die Wahl lassen. Da sich die Handlung über eine längere Zeit erstreckt, kann der Autor Dorians Werdegang vom Dämonenkiller zum Biedermann in mehrere Episoden aufteilen und darüber hinaus mit Rückblenden arbeiten, um aktionslose Passagen aufzulockern.
Hier Szenen, die sich für eine Anfangsepisode anbieten, die aber auch später gebracht werden können.
1. Olivaros (Asmodis) Atoll in der Südsee, wo in einer Lagune der rituell verpackte Körper der träumenden Machu Picchu schwimmt. Olivaro (Asmodi) hat die Oberhäupter von sieben Dämonenfamilien bei sich, die sich bedingungslos an seine Seite gestellt haben. Darunter ist auch Astaroth, der den bürgerlichen Namen Domingo Marcial trägt (Band 42). Die anderen Dämonen noch nicht namentlich erwähnen, da sie in diesem Band keine Rolle spielen. Und zu viele Namen verwirren den Leser nur.
Es soll nur ausgesagt werden, daß sich Olivaro (Asmodi) mit diesen Verbündeten und mit Coco Zamis an seiner Seite, stark fühlt. Er will der gesamten Schwarzen Familie zeigen, wie mächtig er ist, indem er in vielen Städten der Erde die Menschen in einen wahren Satansrausch stürzt (die Vorgänge in London und Rio wurden in den Bänden 41 und 42 bereits abgehandelt).
Erwähnen, daß sich einige andere Dämonenfamilien gegen Olivaro zusammengeschlossen haben. Aber das Hauptgewicht auf andere Konflikte legen. So paßt es Olivaro nicht recht, daß Coco noch nicht bereit ist, den Initiationsritus, also ihre Wiederaufnahme in die Schwarze Familie, über sich ergehen zu lassen. Sie sagt, daß sie damit zögere, solange Dorian Hunter eine Gefahr darstelle. Olivaro beruhigt sie, indem er ihr versichert, daß Dorian Hunter bald ausgeschaltet sein wird. Er sagt aber nicht, welche Methode er anwenden wird. Er erklärt aber, daß er sein Versprechen hält, wonach Dorian kein Härchen gekrümmt werden soll. Aussagen, daß Coco danach zur Lagune geht, wo Machu Picchu treibt und denkt, daß sie das einzige Verbindungsglied zu Dorian Hunter ist.
2. Möglichkeit:
Dorian, Parker, Sacheen und Machu Picchu kommen mit einer Kursmaschine aus Rio auf dem Londoner Flughafen an. Plötzlich wird Dorian von seinen Gefährten getrennt und findet sich mit einem Ungeheuer in einem Raum wieder.
Er erkennt sofort Jerome Hewitt wieder (Band 7) einen seiner "Brüder". Jerome Hewitt sollte bekanntlich für Asmodi einen Sabbat organisieren, doch Dorian pfuschte ihm ins Handwerk. Und Asmodi bestrafte Hewitt, indem er ihn zu einem Freak machte, der fortan in einem Fegefeuer von Schmerzen leben muß (Aussehen von Hewitt s. Band 7, p 63)
Dorian will Gegenwehr ergreifen, doch Hewitt beruhigt ihn. Er sei nicht gekommen, um Dorian etwas anzutun, sondern ihm ein Geschäft vorzuschlagen. Dorian sei doch an Olivaros Eliminierung interessiert, da er ihm Coco weggeschnappt habe. Damit habe Dorian dieselben Interessen wie eine Gruppe von Dämonen. Dorian könnte sich mit ihnen einigen und mit ihrer Hilfe Olivaro killen. Er, Hewitt, tue das deshalb, um von seinen Qualen erlöst zu werden. Asmodi hat verfügt, daß nur Dorian ihm den Gnadenstoß geben könne - und darum bitte Hewitt den Dämonenkiller. Wirst du mich von meinen Qualen erlösen, Dorian, wenn ich dir helfe, Olivaro zur Strecke zu bringen? fleht Hewitt.
Hewitt sagt auch, der Dämonenkiller solle einen anderen Weg als den beabsichtigten gehen. Wenn er jetzt nach Hause geht, kann es sein, daß er rettungslos verloren ist.
Dorian hat für den Freak nur Verachtung übrig. Geht aus dem Raum, nennt seinen Freunden einen fadenscheinigen Grund, warum er verschwunden ist. Sullivan und Cohen sind zum Empfang da. Der frühere O.I. sagt, in Dorians Reihenhaus in der Abraham Road warte eine Überraschung auf ihn.
3. Möglichkeit:
Diese Anfangsepisode würde drei Wochen nach Handlungszeit beginnen, und alles andere in einer Rückblende erzählen.
Der Wind heult um das Weekendhaus des Psychiaters Dr. Lannon, das nahe des schottischen Dorfes Darkpool steht, es pfeift unheimlich durch die Ritzen. Dorian erwacht, schreckt hoch, greift neben sich.
Das Bett ist leer, Lilian verschwunden. Sofort greift sich Dorian seine Dämonenbanner und die Spezialpistole - die er vor Lilian verborgen hat - und rennt in Sorge um seine Frau in die Nacht hinaus. Er weiß, daß auf dem Friedhof von Darkpool ein teuflisches Ungeheuer haust, das auch "Herr der Toten" genannt wird.
Der Mond kommt durch, gespenstische Schatten über dem Land. Dorian erreicht den Friedhof, unheimliche Geräusche. Dorian sieht einen Schatten, der der des Teufels sein könnte und der wie Pan auf einer unheimlichen Flöte spielt. Da bricht neben Dorian ein Grab auf, ein Toter kommt heraus. Dorian köpft den Untoten. Er rennt weiter zum Grab der McCoys, also zum Grab von Lilians Familie. Er ruft ihren Namen. Da sieht er einen anderen Schatten davonlaufen. Und Dorian trifft beim Familiengrab auf Lilian. Irgendwie erscheint sie schuldbewußt, aber sie sagt, es gehe ihr gut. Dorians Sorge scheint sie sogar zu amüsieren. Sie sagt, ein unwiderstehlicher Drang habe sie zum Familiengrab hinausgetrieben.
Dorian denkt, daß dies der Einfluß Schwarzer Magie gewesen sei, sagt ihr aber nichts von der Gefahr, in der sie geschwebt hat.
Er will nämlich alle dämonischen Schrecken von ihr fernhalten, damit sie nicht rückfällig wird. Er opfert sich für sie auf.
Sie kehren zum Weekendhaus zurück. Lilian schläft sofort wie ein Kind. Als er zärtlich sein will, schlägt sie seine Hand im Halbschlummer zurück. Dorian weiß, daß sie Ruhe dringend nötig hat und bedrängt sie nicht.
Dorian liegt wach da, kann kein Auge zubekommen. Er denkt zurück, wie alles begann... Rückblende (Achtung! bei dieser Version müßte jetzt die Flughafenszene geschildert werden). Und anschließend: Dorian wird von Sullivan und Cohen in sein Reihenhaus in der Abraham Road gebracht (Parker, Sacheen und Machu Picchu sind in die Jugendstilvilla). Dort erwartet ihn eine Überraschung: Lilian, seine Frau, sie ist wieder genesen. Beide sind ein wenig betroffen, es ist, als ob sich Fremde begegnen. Aber langsam taut das Eis, beide geben sich jedoch zurückhaltend. Dr. Lannon, der Lilian zuletzt behandelt hat, sagt Dorian unter vier Augen, daß Lilian viel Ruhe braucht, soll sie nicht rückfällig werden. Dorian verspricht, sie sorgsam zu behüten. Sullivan versichert ihm, daß er inzwischen den Laden schon schaukeln wird, damit Dorian Zeit für Lilian hat. Dorian bedankt sich bei Cohen, daß sich der in seiner Abwesenheit so fürsorglich um Lilian gekümmert hat. Cohen sagt, auf seine unnachahmliche Art, daß er es gerne getan hätte. Und fügt hinzu: Sollte er erfahren, daß Dorian seine Frau nicht gut behandle, dann werde er ihm die Fresse polieren.
Ende des Auszugs von DK-Exposé Nr. 43.
Ich wusste ja, dass es eine dämliche Idee war, Machus Realkörper einfach im Amazonas herumtreiben zu lassen. Jetzt hat Olivaro ihn in seinen Besitz gebracht. __________________
Davon ahnt Dorian mit der Traum-Machu natürlich nichts, als sie in London landen. Wo er direkt am Flughafen manipuliert wird. Hat er sich immer noch nicht gegen schwarzmagische Beeinflussung geschützt? Da kann er ja froh sein, dass sein Freak-Bruder nur mit ihm reden will. Dorian soll die Dämonenfamilien unterstützen, die den aktuellen Höllenherrscher Olivaro zu Fall bringen wollen. So wie er vorher Olivaro dabei unterstützt hat, Asmodis auszuschalten? Hat ja gut geklappt. Zum Glück ist Dorian kein Trottel und hält von der Idee absolut nichts.
Außerdem ist Lilian wieder gesund. Typisch Heftroman. Da wollen die Bösewichte eine geistig instabile Frau endgültig brechen, „doch das Gegenteil ist der Fall“ und Lilian ist jetzt geistig wieder klar bei Verstand. Damit steht sie jetzt aber auch in der Gefahrenzone, wenn Coco nicht gelogen hat. Trotzdem würde Lilian etwas Erholung guttun und deshalb geht es für sie erstmal an ihren Geburtsort Darkpool. Wo rein zufällig ihr behandelnder Psychiater ein Wochenendhäuschen besitzt. Ist das auch so ein „Zufall“ wie Lilians Traukirche in unmittelbarer Nähe ihrer Klinik? Jedenfalls finde ich es nicht gut, dass Dorian ihr Hoffnungen macht. Er sollte ihr sanft aber ehrlich mit Hilfe des Psychiaters beibringen, dass die beiden auf jeden Fall Freunde bleiben aber eine Beziehung vielleicht nicht mehr wie zuvor möglich ist. Immerhin hat er inzwischen das scharfe Vollweib Coco lieben gelernt und ist jetzt wo sie weg ist direkt zur nächsten rassigen Inkabraut gewechselt. Die aus irgendeinem Grund „der verlängerte Arm“ von Coco ist und mit ihr in Verbindung steht. Was heißt das jetzt? „Das darf ich dir nicht verraten. Noch nicht.“ Typisch!
Lilian hat indes doch wieder Wahnvorstellungen? Steckt Schwarze Magie dahinter oder waren die Tage geistiger Klarheit nur vorübergehend? Die Arme. Jedenfalls könnte Dorian ruhig etwas weniger männlich-genervt-ablehnend zu ihr sein und etwas mehr „feminin“-einfühlsam. Wir haben schon Arschloch Cohen, Dorian muss nicht unbedingt das Macho-Männerbild der 70er bedienen. Aber das ist meine persönliche Meinung. Für Jeff ist er sogar noch ein Pantoffelheld, weil er zumindest etwas ungeduldig Rücksicht auf sie nimmt. Das ist vielleicht wieder dieser Generationenkonflikt, heutzutage sind die Kerle wie ich ja alle verweichlicht und haben nichts mehr drauf. Machu setzt ihm genau so unfair die Pistole auf die Brust. Dorian bleibt dabei. „Er hatte sich für Lilian entschieden, nicht weil er sie liebte oder brauchte, sondern weil sie in Gefahr war.“ Na, das ist doch mal eine vernünftige Einstellung. Wer das nicht nachvollziehen kann, ist für mich einfach ein Arschlochfreund.
Inzwischen wird auch Cohens kleine Romanze mit Lilian weiter verfolgt, was Davenport wesentlich überzeugender darstellt, als Warren. Ok, er will die Entwicklung vielleicht auch zu sehr n eine gewisse Richtung drängen. Als Lilian mit Dorian zusammen ist, sieht sie noch allein Halluzinationen und ihr ratloser Mann ist genervt. Später bei Cohen hat die Gegenseite sich zufällig dafür entschieden, ihr einen echten Schock mit einem ekelhaften Badezimmer einzujagen, den auch Cohen sieht. Das verbindet natürlich mehr.
Ok, die erste Hälft der Geschichte ist eher ein Wiedersehen der Charaktere nach einiger Zeit. Sehr Figurenfokusiert, was aber nicht schlimm ist. Das war wohl nötig und ist alles ordentlich erzählt. Abgesehen vom nervigen Hewitt und den Halluzinationen passiert nichts super aufregendes. Also ab nach Darkpool, für die zweite Texthälfte.
Dort läuft eigentlich alles prima, auch wenn Dorian weiterhin etwas sehr unsensibel seiner Frau gegenüber ist, die ziemlich viel hinter sich hat und erst kürzlich genesen ist. Doch dann wird die obligatorische Dorflegende wieder aktiv. Ein Dämon oder Spukgespenst, der mal auf dem Friedhof gehaust hat. Dann wurde es still um die Gestalt. Kaum kommen Dorian und Lilian zurück, wird er wieder gesehen.
Nicht nur schlafwandelt Lilian eines Nachts auf den Friedhof. Als Dorian ihr folgt, gibt es allerlei Spuk. Eine schemenhafte Figur, die Flöte spielt. Eiskalte Windhauche. Sogar Skelette, die plötzlich ihren Gräbern entsteigen. Schon wieder etwas zu viel für mich. Später dann ein seltsames Höllenmonsterchen, das sich in Luft auflöst, als Dorian darauf schießt. Fantasie hat die Gegenseite mit ihren Spukerscheinungen ja, oder eben der Autor.
Am nächsten Tag untersucht Dorian die Spuren auf dem Friedhof und entdeckt so eine Höhle. Doch er trifft darin nicht auf das Monster der Woche, sondern auf Cohen. Die Gerüchte um das Dorfgespenst sind offenbar bis nach London vorgedrungen, deshalb ist er den beiden hinterher gefahren.
Olivaros Feinde innerhalb der Schwarzen Familie haben auch noch nicht aufgegeben und halten im Pub von Darkpool eine Versammlung ab. Ist ja nicht weit, da kann Dorian ruhig mal reinschauen. In der Zeit soll Cohen auf Lilian aufpassen. Nur taucht der nicht auf und beide gehen ihn suchen. Ausgerechnet im Pub. Dorian weiß doch, was da abgeht. Kluge Idee, mit Lilian dort aufzukreuzen. Und als die merkt, dass hier etwas nicht stimmt und wieder gehen will, drängt Dorian seine Frau dazu, hier zu bleiben und etwas zu trinken. Ok, vielleicht will er sie wirklich nicht allein im Wochenendhaus lassen. Aber ist das hier eine bessere Alternative und so eine gute Idee? Ich weiß ja nicht.
Beim Treffen der Dämonen sind natürlich wieder „junge Mädchen“ als Bespaßungsobjekte dabei. Daran werde ich mich nie gewöhnen, ich bin halt verweichlicht und zimperlich. Dorian hat zum Glück weiterhin kein Interesse an einer Zusammenarbeit, nach der er vermutlich hintergangen wird. Aber er vermutet diese Opposition hinter den Angriffen auf Lilian. Sie wollen Lilian töten, damit er Olivaro dahinter vermutet und den Kampf gegen ihn aufnimmt. Die Dämonen streiten das ab und auch ich habe da so meine Zweifel. Niemand wollte Lilian töten, die Halluzinationen und Manipulationen waren eher dafür gedacht, Lilian wieder in ihren Zustand des Wahnsinns zurückzuschicken. Und wer hatte so einen Plan kürzlich schon einmal? Eigentlich müsste Dorian auf Coco kommen, „aber diese Version kommt mir nicht sehr wahrscheinlich vor.“
Als er wieder nach seiner Frau sehen will, ist die verschwunden. Ich wusste doch, dass das eine dämliche Idee war. Ach, Dorian. Außerdem wurden die drei Mädchen zu Vampiren gemacht, um die müsste sich der Dämonenkiller auch noch kümmern. Aber Lilian ist jetzt wichtiger. In ihrem Haus ist sie nicht und auf dem Friedhof gibt es nur den üblichen Gruselspuk. Nach der erfolglosen Suchrunde ist Lilian dann aber doch wieder im Haus und kann sich an nichts erinnern? Ist sie wieder manipuliert worden? Jedenfalls mischt sie ihm ein Schlafmittel in den Tee und Stunden später wird Dorian von seinem Freakbruder Hewitt geweckt. Der weiß inzwischen, wer hinter allem steckt. Na da bin ich aber gespannt, so langsam wird das seltsam. Außerdem träumt Dorian wieder davon, dass er Lilian endlich verlassen soll weil ihre Liebe eh nie wieder erblühen wird. Sie wird sein Untergang sein. Was soll das? Ich verstehe die Botschaft. Aber es gibt einen Mittelweg, den die Serie irgendwie ignoriert. Man kann doch mit seiner Ex noch gut befreundet sein. Vor allem wenn sie gerade echt dringend Hilfe braucht. Oder ist das wieder so ein Generationending und das Konzept gab es in den 70ern noch nicht? Wie im Heftroman üblich könnte Hewitt Dorian einfach alles erklären, aber das würde ja den letzten Seiten die Spannung nehmen. Also tut Hewitt genau so geheimnisvoll wie Machu. "Die Wahrheit musst du selber suchen."
Cohen trifft sich inzwischen mit der Stripperin aus dem letzten Abenteuer. Bis jetzt ging der Roman noch, aber hier stoße ich wieder auf einige Aussagen, die mich extrem stören. Ihn ekelte vor Rose Jamin, dieser billigen Stripperin, doch er kam nicht von ihr los. Immer hatte er die falschen Mädchen als Freundinnen gehabt. Viel ekelhafter als junge Mädchen, die aus irgendwelchen tragischen Gründen so einen Job annehmen (oder einfach Spaß an dem leicht verdienten Geld haben), sind doch die Kerle, die sich an sowas aufgeilen. Einen obligatorischen 70er-Kommentar erspare ich mir, den Running Gag hatte ich oft genug.
Wie sich heraus stellt, macht sich Lilian an Cohen ran, in der Zeit wo sie verschwunden war. Und sie betäubt ihren Mann, damit sie ungestört allein mit Cohen sein kann. Was ist das denn für ein Verhalten? Sollte Cohen da nicht misstrauisch werden? Oder solche Spielchen wenigstens nicht mitmachen? Das ist doch Scheiße. Wenigstens erwischt er zwischendurch die drei Vampirinnen und tötet sie. Damit war er in der kompletten Handlung schonmal als Dämonenkiller nützlicher als Dorian. Was für ein glücklicher Zufall, dass er gerade seine Eichenbolzen-Pistole dabei hat. Aber ok, mit Silberkugeln zwischen die Augen oder so hätte es sicher auch geklappt. Ist halt so ein Stilding.
Dorian hat nun den Friedhof erreicht, wo wieder massig Spukgestalten auf ihn eindringen. Doch der lässt sich nicht beirren. Bis er schließlich vor dem bekannten Höllengnom steht. Das letzte mal hatte der sich in Luft aufgelöst, als Dorian auf ihn schoss. Daher ging ich davon aus, dass er auch nur eine Spukgestalt ist. Aber er ist wohl das Monster der Woche, aha. Das Geschöpf will Dorian nicht töten, nur daran hindern, zu seiner Frau zu gelangen. Und wer steckt jetzt dahinter? Doch nicht Coco. Aber ihr „verlängerter Arm“ Machu Picchu. Damit hätte ich nie gerechnet, aber es macht Sinn. Sie hat die gleichen Motive wie Coco, da sie in Verbindung stehen. Also gehen wir das nochmal durch, obwohl wir es schon mehrmals hatten. Coco hat einen Plan, aber Das darf ich nicht sagen, Dorian. Du musst mir glauben. Coco will nur dein Bestes. Jajaja. Am Ende wird sich das als richtig herausstellen. Aber bis jetzt stimme ich Dorian zu. Dämliches Gelaber! Nach Coco hat ihn jetzt Machu betrogen und versucht, seiner Lilian zu schaden. Machu sieht das natürlich komplett anders. Und weil Dorian sich für Lilian entscheidet – als Freundin nicht als Partnerin – begeht sie direkt mal Selbstmord. Jetzt muss ich auch mal ein machohaftes augenrollendes „Weiber!“ rauslassen. Also wirklich, was für eine Ich-bezogene selbstbemitleidende Mimose.
Immerhin vergibt er Cohen, dass der hinter seinem Rücken mit seiner Frau rumgemacht hat. Ich sehe das auch so. Wenn Lilian für Cohen die Frau ist, die seine beste Seite hervorbringt und das Arschloch verschwinden lässt, dann ist das doch perfekt. Wenn beide miteinander glücklich sind. Wenn Lilian zufällig jemand anderen gefunden hat und es dann besser verkraftet, dass Dorian sie nicht mehr liebt. Welches Problem will uns die Serie hier vermitteln? Das ist doch perfekt. Cohen und Lilian, Dorian und Coco. Und alle vier miteinander befreundet.
Olivaro freut sich im Epilog auch. Lilian ist also das „hemmende Weib“. Ich verstehe es nicht! Und Coco reagiert wie Machu. Weil Dorian sich zum wiederholten male für Lilian entschieden hat - als Freundin nicht als Partnerin – gibt sie auf und unterwirft sich Olivaro. Hallo?!
Ist ja wieder ein ordentliches Stück Text geworden. Aber ich wollte mich nicht kürzer fassen. Das Fazit ist knapper. Ich habe mich bemüht, mir beim Lesen keine großen Gedanken zu machen, welche Szenen Davenport besser hätte erzählen können und wo etwas der Feinschliff fehlt. Sondern die Geschichte so anzunehmen und genießen, wie sie ist. Nämlich sehr gut. Davenport ist einfach mein Lieblingsautor beim Dämonenkiller. Auch bei meinen hohen Ansprüchen. Es gibt ein paar Dinge, die im Gesamtbild aber untergehen. Eine schöne ruhigere erste Hälfte in London und ein spannendes Abenteuer der Woche in Darkpool.
Was mich nur seit der Einführung des Konflikts Lilian-Coco total stört ist diese komische Betrachungsweise auf das Problem. Weil es den kompletten Plot für mich unsinnig macht. Genau wie damals, als Sullivan die Inquisitionsabteilung betrogen hat und Phillip eiskalt als Werkzeug benutzte. Dann ging es einige Zeit darum, Sullivan als Freund zu retten. Bis heute wurde nie wieder auf seine Missetaten eingegangen und das entsprechende Abenteuer irgendwie komplett ignoriert. Und so ist das hier. Es wird völlig ignoriert, dass man mit einer Frau auch befreundet sein kann. Sogar wenn man mal zusammen war. Erstaunlich, oder? Eigentlich ist alles perfekt, so wie es ist. Wieso soll Lilian ein Klotz für Dorian sein, wenn sie doch mit Cohen glücklich ist? Der kann ganz gut auf sie aufpassen und Dorian könnte sich mit diesem beruhigenden Gedanken auf die Dämonenjagd konzentrieren. Auch wenn ihm noch was an Lilian liegt – als Freundin. Das macht Dorian auch die ganze Zeit klar. Er liebt Lilian nicht mehr, aber er will sie trotzdem beschützen. Logisch! Machu führt sich wie ein eifersüchtiges Prinzesschen auf und bringt sich mal eben so um, weil Dorian nicht sämtliche Brücken hinter sich abbricht. Und auch Coco kapiert nicht, dass sie sehr wohl glücklich mit Dorian zusammen sein kann, während Dorian weiter an Lilian als Person hängt. Für mich erreicht der Autor damit das Gegenteil von dem, was er vermitteln will. Von allen momentan verfügbaren Frauen ist Lilian die einzige, die Dorian verdient hätte. Nicht diese beiden Psychoollen.
Dämonenkiller ist eine düstere und knallharte Gruselserie. Den Part schreibt Neal Davenport auch klasse. Aber dieses ganze Frauendrama ist Blödsinn, muss ich so sagen. Cohen als Figur handelt nachvollziehbarer als noch in Warrens Roman, ok. Aber auch er leistet sich am Ende einen ordentlichen Patzer. Dorian ist seiner Lilian gegenüber manchmal zu wenig einfühlsam, obwohl er doch weiß, wie beschissen es ihr geht und in welchem Zustand sie vor kurzem noch war. Aber von allen Beteiligten agiert er noch am vernünftigsten. Machu kannste vergessen und Coco soll sich auch mal am Riemen reißen. Von wegen „starke emanzipierte Frauenfigur“.
Hach ja, ich habe es nicht leicht. So viel erfreuliches Licht und so viel öder Schatten.
(7 von 10 Freaks) für einen GUTen Roman. Ich bin froh, wenn dieses Weiberdrama endlich vorbei ist.
Aktuelle Lesefavoriten:
1. Isaac Kane
2. Gespenster-Krimi Neuauflage
3. Die Vagabunden
4. Dämonenkiller
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Zitat:
Original von Das Gleichgewicht
Ich habe mich bemüht, mir beim Lesen keine großen Gedanken zu machen, welche Szenen Davenport besser hätte erzählen können und wo etwas der Feinschliff fehlt. Sondern die Geschichte so anzunehmen und genießen, wie sie ist.
Freut mich zu lesen, und genau das ist der richtige...äh...Geist.
Zitat:
Original von Das Gleichgewicht
Dämonenkiller ist eine düstere und knallharte Gruselserie. Den Part schreibt Neal Davenport auch klasse. Aber dieses ganze Frauendrama ist Blödsinn, muss ich so sagen. Cohen als Figur handelt nachvollziehbarer als noch in Warrens Roman, ok. Aber auch er leistet sich am Ende einen ordentlichen Patzer. Dorian ist seiner Lilian gegenüber manchmal zu wenig einfühlsam, obwohl er doch weiß, wie beschissen es ihr geht und in welchem Zustand sie vor kurzem noch war. Aber von allen Beteiligten agiert er noch am vernünftigsten. Machu kannste vergessen und Coco soll sich auch mal am Riemen reißen. Von wegen „starke emanzipierte Frauenfigur“.
It ain't over till the fat lady sings...
Wenn Dorian manchmal als wenig empathisch oder rücksichtslos und brutal empfunden wird, dann sollte man nicht vergessen, dass er in seinem jetzigen Leben nichts weniger ist als ein "vom Teufel" und einer Hexe gezeugtes Kind. Zudem hat er im Laufe der Jahrhunderte sehr tragische und tiefgreifende Schicksale erleben müssen, die Spuren und Einflüsse hinterlassen. Man erinnere sich, dass zum Beispiel seine Seele im Jahr 1508 durch den Vampirkeim verseucht wurde. Da hat man vermutlich einen Hang zu eher düsteren Gedanken und Anschauungen; zudem ist die Gegenwart mit all den Problemen und Ungewissheiten und der Schwarzen Familie aufreibend und bedrückend genug. Das Eis, auf dem er und seine Mitstreiter sich bewegen, ist ungleich dünner als das anderer Serienhelden.
Nur der Mond schwamm immer noch leuchtend und wunderbar in den unermesslichen Weiten des funkelnden ukrainischen Himmels; ebenso majestätisch atmete die ungeheure Höhe, und die Nacht, die göttliche Nacht verglühte; ebenso schön lag die Erde im verzauberten Silberlicht.
Nikolaj Gogol: Die Mainacht oder Die Ertrunkene
Romanbewertung: "Mittel"
rWI: 10 statt der üblichen 16
Cover: Cool, sehr atmosphärisch!
"mystery-press": Langweilig, nur für Hörspiel-Fans …
Einiges von dem, was das Gleichgewicht kritisiert, kann ich nachvollziehen, auch wenn er manche Tatsache nicht ganz richtig darstellt (so ist Machu Picchu eben nicht in der Gewalt von Olivaro, sondern von Coco).
Trotzdem nerven mich in etwa die gleichen Punkte, auch die ständigen Andeutungen von Protagonisten, die Wichtiges "noch nicht sagen können"; das zieht sich jetzt schon ein paar Hefte und Abenteuer durch - zuletzt war es Jeff Parker, nun Machu Picchu. Olivaro verrät Coco nichts und Coco umgekehrt arbeitet heimlich an ihren eigenen Plänen. Dorian gewährt Marvin Cohen keinen Einblick in dessen Überlegungen usw. Mir wird immer schleierhafter, wie die alle erfolgreich ihre Vorhaben umsetzen wollen …
Immerhin, spannend war es trotzdem; möchte aber konsequent bleiben und deshalb merkt man meinen Bewertungen an, wenn's einiges zu bemängeln gibt.
Moin!
Ein Hammer-Roman! Beste Unterhaltung!
Lesegenuss von Seite 1 bis 65. Unglaublich.
Die Frage, warum Dorian Lilian überhaupt geheiratet hat, stand für mich immer unbeantwortet im Raum.
Endlich gibt es nicht nur eine Auflösung sondern einen ganzen Roman darüber.
Ich finde das super. Auch Dorians Innenleben ist sehr gut beschrieben.
Desterwegen: TOP.
Einen guten und gesunden Wochenbeginn,
DWB
Absolut "sehr gut" (wobei "absolut" das Pluszeichen ist, dass fast "top" wäre).
Irgendwie ist das ja auch ein Schlüsselroman, der uns erklärt, dass Lillian und die Ehe mit Dorian auf Asmodis Mist gewachsen ist. Das ist allein schon deshalb interessant, weil das ja alles passiert ist, bevor Dorian überhaupt wusste, wer seine Eltern sind. Allerdings muss man sich dann fragen, warum man ihn überhaupt einlädt in der Hoffnung, er würde sich eben nicht gegen die Schwarze Familie stellen. Es macht dann auch wenig Sinn, Lillian zu vergewaltigen, was ja erst dazu geführt hat, Dorian zum Dämonenkiller zu machen.
Dorian ist hier wie immer der aufbrausende Heißsporn, der einerseits nicht immer die hellste Leuchte zu sein scheint - vor allem dann, weil er nie zuhören will, auch wenn das, was man ihn sagt, wichtig sein könnte. Andererseits zieht er dann wieder die richtigen Schlüsse (wie bei Machu Picchu, die einem nur Leid tun kann).
Insgesamt war das doch ein recht aufschlussreicher und emotionaler Roman, der zwar ruhig daherkommt, aber gerade deshalb außergewöhnlich ist.
Zitat:
Original von Wynn
Es macht dann auch wenig Sinn, Lillian zu vergewaltigen, was ja erst dazu geführt hat, Dorian zum Dämonenkiller zu machen.
Im Dämonenkiller-Roman "Im Zeichen des Bösen" (Dorian Hunter Nr. 1) wurde Lilian Hunter wahnsinnig, weil sich ihre Vampire näherten und sie zu Ader lassen wollten. Deshalb wollte sich Dorian Hunter rachen.
Wie schrieb Ernst Vlcek in Vampir-Horror-Roman Nr. 23 (Dämonenkiller Nr. 1):
Dorian zitterte vor Haß und Wut. Doch es war sinnlos, mit dem Schicksal zu hadern. Vielleicht hatte es Lilian geopfert, damit Dorian nie vergessen konnte, daß es Dämonen gab, die versuchten, den Menschen die Herrschaft auf der Erde streitig zu machen. Nur wenn Dorian an ihre Existenz ständig erinnert wurde, konnte er den Kampf gegen sie aufnehmen. Er würde den Schwarzen Kreis der Magier, Dämonen und Nachtgeister unter Einsatz seines Lebens und mit allen ihm zur Verfügung stehenden Mitteln bekämpfen, schon allein deshalb, um Lilian zu rächen. So gesehen, war ihr Opfer nicht umsonst.
Mir ist mittlerweile auch klar geworden, dass da ja eher von Seiten der Dämonen eine Fehleinschätzung Dorians vorlag, was sich dann ja auch bitter gerächt hat. Irgendwo (ich glaube es war die 3. Auflage Nr. 47 - Des Teufels Atoll) stand dann ja auch, dass man Dorian einlud, um herauszufinden, ob der Plan Asmodis aufgegangen war und wie Dorian zu den Dämonen stand. Irgendwie wusste man wohl nicht, dass Dorian derart eskalieren würde
Lilian Hunter, die verrückt gewordene Frau von Dorian Hunter (siehe dazu DK Nr. 1 ff.) ist wieder geheilt! Dorian Hunter sieht sich in der ehelichen Pflicht, sich um seine Frau zu kümmern und sie vor allem vor den Dämonen zu schützen. Gleichzeitig versucht sein letzter noch lebender Bruder, Jerome Hewitt, ihn für einen Pakt mit Oppositions-Dämonen gegen Olivaro zu gewinnen, hat sich dieser doch Dorians Geliebte Coco Zamis geschnappt – und es sieht so aus, als wäre sie aus freien Stücken bei ihm. Aber auch Machu Picchu, die Inka-Prinzessin, klammert sich noch immer an ihn. Probleme über Probleme für den Dämonenkiller. __________________ Dieser Beitrag wurde schon 1 mal editiert, zum letzten mal von Shadow am 14.03.2021 14:59.
So begibt er sich schließlich nach Darkpool, einem kleinen Ort in Schottland, der Lilians Geburtsort ist, in der Hoffnung, dass sie hier noch besser genesen kann. Aber da taucht auch wieder das Monster mit den Mordkrallen auf, Jerome Hewitt ebenfalls sowie die Gegner Olivaros aus der Schwarzen Familie. Auch Marvin Cohen ist da – und der kocht sein eigenes Süppchen in Beziehung zu Lilian Hunter ...
Meine Meinung: Ein wirklich undankbarer Plot, den Kurt Luif da zu schreiben hatte. Dennoch musste das wohl sein, denn irgendwie hatte auch die Sache mit Lilians Geisteskrankheit einmal beendet zu werden. Vielleicht geht es auch darum, dass die Liaison Dorians mit Coco Zamis und die Ehe mit Lilian einem dramatischen Höhepunkt zustreben soll. Wer weiß das schon zu diesem Zeitpunkt?
Auf jeden Fall wirkt Dorian Hunter recht genervt – und ich kann ihn verstehen. Sein inzwischen angenommenes Weltbild scheint zu bröckeln, weil er sich zum biederen Ehemann zurückentwickeln soll, obwohl er für Lilian nicht mehr viel bis gar nichts empfindet. Somit spielt er seine Rolle als ein Zerrissener relativ bravourös herunter, rennt im Dorf hinter Lilian her, rennt zwischen Dorf und Friedhof hin und her, rennt dem Mordkrallenmonster nach – beinahe ähnlich einem Hamster im sich pausenlos drehenden Hamsterrad.
Lilian Hunter zickt herum, Machu Picchu zickt herum – und viele Leser werden wohl wie ich auch ziemlich genervt gewesen sein von diesem Roman. Auch deswegen verneige ich mich vor dem Mut von Ernst Vlcek und Kurt Luif, so einen Horror- bzw. Gruselroman in den 1970er-Jahren zu verfassen. Aber sie haben es ganz gut hinbekommen, wenn man mit ein paar Tagen Abstand darüber nachdenkt.
Als Besonderheit kann man das Mordkrallenmonster anführen, vor allem darin, woher es kommt und wie sich das Ganze schließlich auflöst. Auch wenn es relativ bald klar wird, was es mit ihm auf sich hat.
Fazit: Ein Roman, der nicht unbedingt als Schlüsselroman zu bezeichnen ist, aber der doch den Schlüssel dazu bietet, was im Endeffekt das besondere Flair dieser Heftromanserie ausmacht: Es werden auch Themen aufgegriffen und abgehandelt, die in anderen Gruselserien einfach unter den Tisch gekehrt oder schlichtweg links liegen gelassen wurden. Von daher ist dieser Roman doch als wichtig für die Serienkontinuität zu bezeichnen.
Ich gebe dem Roman 3,5 von 5 Mordkrallen.
In der Bewertungsskala ergibt dies ein "Gut".
Erhebe nicht den Anspruch, alles zu wissen – versuche es.