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John-Sinclair-Forum ::: Gruselroman-Forum » Roman-Serien » Dämonenkiller » 3. Auflage bei Bastei » Dorian Hunter - Dämonenkiller Nr. 59 - Gänsehaut
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Umfrage: Dorian Hunter - Dämonenkiller Nr. 59 - Gänsehaut
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Mittel 
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Schlecht 
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Sehr schlecht 
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Insgesamt: 11 Stimmen 100%
 
Talis Talis ist männlich
Foren Gott




Dabei seit: 30.07.2016
Beiträge: 4628

30.11.2020 09:13
Dorian Hunter - Dämonenkiller Nr. 59 - Gänsehaut
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Der Film näherte sich dem Höhepunkt. Jeff Parker und die anderen blickten gespannt auf die Leinwand. Doch auf einmal veränderte sich die Szene. Vor dem Panorama des Urwaldes erschien das Antlitz einer Frau. Ihre Züge waren abstoßend. Ihr Mund bewegte sich unablässig und formte seltsame, unverständliche Worte.
Parker wurde blass. »Diese Szene haben wir doch nie gedreht!«
Der Regisseur, die Schauspieler und das Skriptgirl, die allesamt zur Voraufführung gekommen waren, blickten sich verwirrt an.
Auf der Leinwand verschwand das Gesicht der Frau, und statt­dessen war wieder die Dschungelkulisse zu sehen, die das Filmteam im ­Studio nachgebaut hatte. In ihrem Zentrum kämpfte ein Mensch mit ­einer lebendig gewordenen Liane.
»Das ist ja der Vorführer!«, ächzte Parker.
Er sprang auf und rannte zum Projektionsraum.
Hinter der Tür fand er den Toten. Er hatte den Mund aufgerissen, und die Filmspule hatte sich um seinen Hals gelegt ...

Gänsehaut

von Roy Palmer (= Holger Friedrichs)

Titelbild: Mark Freier

65 Seiten

01.12.2020

Erschienen in Dorian Hunter-TB (Zaubermond) 13 »Blutige Küsse«.

Ein Blick zurück...



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140185
Talis Talis ist männlich
Foren Gott




Dabei seit: 30.07.2016
Beiträge: 4628

30.11.2020 09:47
RE: Dorian Hunter - Dämonenkiller Nr. 59 - Gänsehaut
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Als Anfang vom Theriak-Zyklus ganz okay und deshalb mit "Gut" bewertet...

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140189
Olivaro Olivaro ist männlich
Administrator




Dabei seit: 15.05.2013
Beiträge: 8564

30.11.2020 11:39
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Ein fast reiner Action-Roman mit nur wenigen ruhigen Szenen, der gerade zum Schluss hin buchstäblich über das Ziel hinausschießt und fast schon zur Selbstparodie gerät. Mit der Kontinuität der Serie hat er nur auf den ersten Blick nichts zu tun, jedoch wird hier erstmals Theriak erwähnt, das noch einige Romane von Bedeutung sein wird. Und fast unmerklich werden die Zügel in Richtung nächsten Zyklus angezogen. Alles in allem ein Roman geeignet für Leser ohne großes Hintergrundwissen, rasant geschrieben und nicht immer ganz glaubwürdig. Der rote Faden ist zwar da, wurde aber sehr gut versteckt. Das Roman-Fazit: Popcorn-Kino! Und das im positiven Sinne...

__________________
Nur der Mond schwamm immer noch leuchtend und wunderbar in den unermesslichen Weiten des funkelnden ukrainischen Himmels; ebenso majestätisch atmete die ungeheure Höhe, und die Nacht, die göttliche Nacht verglühte; ebenso schön lag die Erde im verzauberten Silberlicht.

Nikolaj Gogol: Die Mainacht oder Die Ertrunkene

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140192
Weltenbummler
Routinier




Dabei seit: 24.10.2018
Beiträge: 373

29.12.2020 22:58
Pfeil
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Moin,

ein Auftakt. Aber meines Erachtens mittelmäßig.
Aber schön, dass auch Randfiguren eine größere Rolle bekommen haben.

DWB

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141189
Tulimyrsky Tulimyrsky ist männlich
Lebende Foren Legende




Dabei seit: 08.10.2008
Beiträge: 3010

05.01.2021 15:11
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Ein Kaugummi-Roman, der sich gezogen hat.

Nach dem Anfang, bei dem ich eher an eine Hollywood-Film-Dramaqueen-Diva Geschichte gedacht habe (durchaus positiv gemeint), wurde das ganze ab der Mitte grotesk und uferte im Mittelmaß aus.

Allerdings musste ich auf Seite 54 lauthals lachen, da dem Autor wohl unbewusst ein toller Reim gelungen war, der mich dank meines kindischen Gemüts an einen noch nicht geschrieben Schlagersong der 70er erinnerte. Da spricht der eine Reporter mit heiserer Stimme: "Das ist die Apokalypse." und sein Partner antwortet: "Rede nicht, sondern knipse!" Fand ich sehr erheiternd. Ich weiß, ich habe ein schlichtes Gemüt großes Grinsen

Da ich als Erstleser ja nicht unbedingt auf einen Zyklus schließen kann, der mit diesem Roman beginnt und die Dämonendroge thematisiert... vergebe ich ein 'Mittel'

__________________

Ich bin nicht der Messias - Doch, du bist es. Ich muss es wissen, denn ich bin schon einigen gefolgt.

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141362
Das Gleichgewicht Das Gleichgewicht ist männlich
Team




Dabei seit: 24.09.2008
Beiträge: 11904

14.02.2021 18:34
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Ah, wieder so ein klassischer Roman von Roy Palmer. Die ganze klischeehafte Crew und dieser typische altmodische Monsterfilm. Am Set passieren plötzlich unheimliche Dinge. Es reicht dem Autor, seine verschiedenen Einfälle nacheinander unterzubringen. Es wäre mir lieber gewesen, wenn er sich auf einige Einfälle beschränkt hätte. Als es den ersten Toten gibt, ruft Jeff Parker - der Finanzier der Produktion – nicht nur die Polizei, sondern auch den Dämonenkiller. Der umgehend mit Coco anreist, um sich die Sache anzuschauen. Doch wieso sollte die Schwarze Familie einen Film sabotieren? „Ich habe keine Ahnung.“

Mit am Set ist Caterina Schifano, die Dorian von Ray Palmers Einstiegsband kennt. Sehr intim kennt. Das bringt den Dämonenkiller Coco gegenüber jedoch keineswegs in Verlegenheit. Was die junge Frau betraf, so war er ihr selbstverständlich keinerlei Rechenschaft schuldig, denn ihre Partnerschaft mit ihm war alles andere als bieder. Als Frau hatte man damals halt die Klappe zu halten, während der Mann sich austoben durfte.

Als ein rätselhafter skelettierter Toter auftaucht, kann ein rasch herbeigerufener Arzt ihn als jemand von der Filmcrew identifizieren. Weil der Kerl vor kurzem Patient bei ihm war und eine auffällige Goldbrücke im Mund trug. Was für ein riesiger Zufall. Dann erblindet jemand vom Schnitt. Roy Palmer reiht einfach ein paar grausige Vorfälle aneinander, da hätte er sich ruhig ein wenig mehr Mühe geben können. Den Vorfällen ein Motto oder Thema geben, die sie verbinden. Feuer oder körperliche Missbildungen oder eigentlich ausgestorbene Seuchen. Außerdem darf der Roman sich nun gern etwas entwickeln. Das erinnert an den Dschungel-Roman von Earl Warren, wo er dem Expeditionstrupp elend lang einfach verschiedene tödliche Dinge in den Weg geworfen hat.

Auch waren bei der ersten Sichtung des Filmmaterials einige Details anders als nun, wo Dorian und Coco sich die unheimliche Szene anschauen. Schade, dass ich von modernen Heftromanen so verwöhnt bin. Es interessiert mich schon, was hinter der Sache steckt. Aber wer von den Anwesenden als nächste stirbt und welche Unfälle noch folgen, lässt mich kalt. Da hätte Roy Palmer mehr aus den Schockern machen müssen.

Einige Japaner am Filmset, die für die Monstertricktechnik zuständig sind, verhalten sich merkwürdig. Sitzen in ihrem Grüppchen zusammen und rauchen seltsames Zeug. Leicht rassistisch ist das schon, aber wen hat das damals gekümmert?

Es gibt weitere Vorfälle. Dorian und Coco ermitteln. Dabei wird Theriak das erste Mal erwähnt, das wohl in einem der kommenden Bände eine wichtige Rollenspielen wird. Ok, schon mal ein Pluspunkt. Dann wird die Hauptdarstellerin von einem rätselhaften Hagel überrascht. “Es handelt sich um ein weiteres Abschreckungsmanöver.“ Auch so eine Frage. Nach welcher Prämisse schlägt die Gegenseite tödlich zu oder belässt es bei einem Schock für ihr Opfer? Das ist mir alles zu beliebig, wenn auch gut geschrieben.

Dorian bricht bei den Japanern ein und wieder gibt es ein Sammelsurium von Ideen. Waffen, Masken, Gefäße mit blubbernden Flüssigkeiten. Natürlich auch das gesuchte Räucherwerk. Und ein rätselhaftes Gemälde, das er mitnimmt. Wollte er es nicht so angehen, dass von seinem Einbruch nichts bemerkt wird? Das fällt sicher auf. Als er den Raum verlassen will, schnappen magische Abwehrmaßnahmen zu. Das heißt, der Autor kann weitere Ideen von seiner Liste streichen. Zum Glück erscheint Coco rechtzeitig und hilft ihm. “Gibt es einen Grund, warum du die Zeichnung mitnahmst?“ „Ich musste sie haben, das spürte ich. Mehr kann ich dir dazu nicht sagen." Ah, das berüchtigte Bauchgefühl als Autorenmittel. Die Japaner sind nach dem erfolgreichen Diebstahl jedenfalls getürmt. Vielleicht gar keine so schlechte Idee, jetzt wo man ihnen auf die Schliche gekommen ist. Am nächsten Tag erscheinen sie aber pünktlich am Set. Hatte Dorian am Abend noch den Plan, sie offen anzusprechen, hält er sich damit plötzlich zurück.

Nun wird ein Trickmonster lebendig. Dorian stellt sich ihm entgegen. Wie hieß es anfangs noch? Größer als ein T-Rex? Ganz so monströs ist es jetzt nicht mehr. Aber trotzdem gefährlich. Der Kampf des Filmteams und der Helden ist mir zu lang geraten. Der eigentliche Gegner ist ja sowieso jemand anderes. Coco bastelt sich schließlich aus Papier und einer Holzlatte eine Fackel und Dorian zündet es damit an. Naja. Ruhe ist jedoch keine, schon wird der künstliche Dschungel und danach ein paar Tropenanzüge und Kostüme lebendig. Oh, weitere Einfälle, auf die ich nicht weiter eingehe.

Es scheint so, als hätte eine Schauspielerin die Fäden in der Hand und würde auch die Japaner kontrollieren. Das zeichnete sich schon eher ab und ist nun deutlich. “Ja, ja, ja! Sie werden euch alle fertig machen. Das geschieht euch ganz recht, besonders dir, du miese Type!“ Dorian versucht es trotzdem weiter bei den Japanern, die aber zu berauscht sind, um etwas mitbekommen. Ich bin wirklich gespannt auf die Auflösung des Ganzen. Wir wissen jetzt das Wer. Aber nicht Wie oder Warum.

Ok, die Dame ist wütend, dass sie nicht die Hauptrolle spielen darf. Diese Weiber immer! Die Lage wird immer auswegloser, Ray Palmer läuft zu Hochtouren auf. Hat er auch vom Theriak genascht? Jetzt dreht er völlig durch. Ich fange gar nicht erst an, die Ideen zu beschreiben. Es passiert einfach zu viel unsinniges Spektakel auf einmal. Zusammengefasst fliegt die ganze Studiohalle durch die Gegend, während drinnen irgendwelche alles lebendig geworden ist und teuflischer Druck die Menschen zerquetscht. Ach, keine Ahnung. Dann landet die Halle im Wasser und man droht auch noch zu ertrinken. Zum Glück ist die Geschichte gleich zu Ende und es kann nicht noch abgedrehter werden. Den Rest lese ich jetzt nur noch fix weg, ich halte es einfach nicht mehr aus. Nicht weil der Schreibstil schlecht ist. Es wird mir schlichtweg zu blödsinnig. “Das alles vermag Theriak“, murmelte Coco. Toll, da freue ich mich ja schon darauf, dass die Dämonendroge bald konkret eingesetzt wird.

Der Hexe ist es jedenfalls gelungen, dem Studio zu entkommen und Hilfe zu holen. Die Zivilisten werden gerettet. Die Schauspielerin hinter allem dreht durch und rennt ihrem feurigen Tod entgegen. Dadurch hört der Spuk jetzt passend auf. Sonst hätte auch die Rettungsmannschaft keine Chance gehabt. Die Japaner sterben an ihrer Überdosis Theriak, bevor man auf ihnen heraus bekommt, woher sie das Zeug bekommen haben. Wenigstens ist das ganze Chaos ausgestanden.


Wäre es nicht sein erst zweiter Roman, würde ich schreiben: Ein typischer Palmer. Aber das ist wohl sein Ding. Altmodische Klischeegeschichten, zum Glück in einem durchaus guten und packenden Schreibstil zu Papier gebracht. Das unterscheidet ihn von Kollegen wie Earl Warren. So beginnt die Geschichte auch sehr unterhaltsam. Zum Ende hin werden die Ideen aber immer abgedrehter und irgendwie kommt alles mal vor, was dem Autor durch den Kopf geht. Gut, das Hauptthema sind animierte Objekte, die Menschen angreifen. Aber es geschieht auch genug, was damit so gar nichts zu tun hat, wie die plötzliche magische Erblindung oder dass einer der Leute zum Skelett verwest. Schade, im Endeffekt hat Roy Palmer für mich zum Finale total übertrieben. Beginnend mit dem Riesenechsenangriff. Das war mir auch eindeutig zu lang gezogen und hätte knackiger sein können.

Natürlich darf die klischeehafte Frau nicht fehlen, die einen hysterischen Anfall bekommt. Oder dass man trotz mehrerer eindeutig unnatürlicher Todesfälle eiskalt weiter dreht und die meisten Schauspieler das mitmachen. Ein paar kündigen ihre Verträge und werden im Roman als „Verräter“ bezeichnet. Keine Ahnung, ob viele solcher Details aus damaliger Sicht für den Leser normal waren. Mir fällt es auf.

Ich hätte dem Roman gern eine leicht gute Wertung gegeben, weil Roy Palmer eindeutig Talent als Gruselautor hat. Trotz aller Kritikpunkte. Aber am Ende dreht er völlig ab. Auch wenn ich berücksichtige, dass die Geschichte keinen modernen Standards entspricht, das war zu viel.

großes Grinsen großes Grinsen großes Grinsen großes Grinsen großes Grinsen Baff Baff Baff Baff Baff (knappe 5 von 10 Freaks) und ein MITTEL. Auch weil am Ende schon noch Fragen offen bleiben, zum Beispiel warum manche Angriffe tödlich waren und manche bewusst nur erschrecken sollten.

__________________
Aktuelle Lesefavoriten:

1. Isaac Kane
2. Gespenster-Krimi Neuauflage
3. Die Vagabunden
4. Dämonenkiller

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142532
Wynn Wynn ist männlich
Kaiser




Dabei seit: 07.03.2017
Beiträge: 1685

25.03.2021 23:55
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Jeff Parker produziert gerade einen Horrorfilm in Cinecitta, der berühmten Filmstadt im südlichen Rom, als beim Sichten des gedrehten Materials Szenen zu sehen sind, die gar nicht gedreht wurden. Überhaupt geht es merkwürdig zu am Set und ständig geschieht etwas Merkwürdiges. Als dann der Filmvorführer stranguliert mit dem Filmmaterial aufgefunden wird, ist Parker klar, dass er Dorian hinzuziehen muss.

Am Set gibt es die Rivalität zwischen der Hauptdarstellerin des Films, Laura Piccioni, und Marina Ferrera, die deshalb in die zweite Reihe weichen musste. Wer die Geschichten über Filmdiven kennt, der weiß, dass Holger Friedrichs das Flair am Set recht gut skizziert hat. Dafür sind keine großen Worte nötig.

Als Trickspezialisten sind einige Japaner unter der Leitung von Hajime Tanaka engagiert worden, die merkwürdige Zigaretten rauchen und sich stellenweise völlig apathisch verhalten.

Damit haben wir die Grundvoraussetzung, die wie eine Spuk-am-Filmset-Erzählung startet. Allerdings werden die Vorkommnisse immer gefährlicher. Als Dorian und Coco eintreffen, wollen sie sich das Filmmaterial mit der "Doppelbelichtung" ansehen, obwohl kurz vorher der Cutter kurzzeitig erblindete, weil er eine Szene durchlaufen ließ, bei der plötzlich eine seltsame Frau auftauchte, die sagte: "Du wirst es bereuen, mich betrachtet zu haben."
Dorian erblickt eine Geisterfrau, die in wilden Verrenkungen tanzt.

In diesem Roman bleibt die Frage offen, wer diese Geisterfrau ist.

Eine größere Rolle spielt die Zuspitzung am Set, wenn man so ein leichtes Wort für das folgende furiose Geschehen nehmen will. Es beginnt damit, dass Coco mit Caterina Schifano, die wir schon aus einem anderen Roman mit einem Teufelsgeiger kennen - und mit der Dorian einen kleinen körperlichen Austausch pflegte - in der Requisitenkammer Tanakas von eben diesen Requisiten und Kostümen angegriffen werden. Dorian, Jeff und der Regisseur Giampaolo Lazzerini kommen gerade noch rechtzeitig, um die Damen zu retten. Caterina spielt an sich nur die Rolle des In-Erinnerung-Rufens und bleibt eher eine Statistin.

Das kleine Scharmützel mit den Requisiten ist dann aber auch nur die kleine Generalprobe zu Größerem. Dorian will natürlich wissen, was die Japaner da rauchen und verschafft sich Eintritt in ihr Appartement, stielt dort eine dieser Theriak-Zigaretten und eine Tuschezeichnung mit einer merkwürdigen Blume darauf. Auch Dorian wird von herumfliegenden Gegenständen angegriffen und stellt fest, dass seine Gnostische Gemme ihm nichts nützt. Der Spuk wird also stärker. Jetzt ist es Coco, die ihn durch ihren beschleunigten Zeitablauf rettet.

Die Geschichte eskaliert, als die Szene mit dem Monster gedreht werden soll, das sich über die gefesselte Hauptdarstellerin hermacht. Nur ist das Plastik-Ding kein mechanisches Monster mehr, sondern eine echte Bestie. Und jetzt eskaliert alles, was nur eskalieren kann. Die Hälfte des Romans besteht aus einem unvergleichlichem Spektakel, das man gar nicht so leicht wiedergeben kann. Zum Schluss steht alles in Flammen, jeder Gegenstand ist zu einem Angreifer geworden, Türen und Fenster sind verrammelt und das Filmstudio fliegt auch noch durch die Gegend. Nur Coco entkommt diesem ganzen Inferno über das Dach und kann so Hilfe herbeiholen. Ein Großaufgebot der Polizei und Feuerwehr rückt an, um sich mit Schneidbrennern Zugang zu verschaffen. Doch da liegen die Japaner, die mit ihrem Kraut diese magischen Ereignisse ausgelöst haben, aber nicht mehr kontrollieren können, bereits im Koma, einer ist gestorben.

Zum Schluss wird klar, dass Marina sich zu Beginn der Dreharbeiten an Tanaka herangemacht hatte, der auch gleich demonstrierte, wozu er im Theriak-Rausch fähig ist. Da kam Marina die Idee, dass Tanaka die Filmcrew so lange tyrannisieren sollte, bis die Hauptdarstellerin das Handtuch wirft und sie wieder die erste Geige spielt. Als Marina jedoch merkt, dass Tanaka die Kontrolle verloren hat, wird sie wahnsinnig.

Die Japaner sterben im Krankenhaus, Dorian hat nicht mehr in Erfahrung bringen können, woher das Höllenkraut stammt und was es mit dieser Blume oder der Geisterfrau auf sich hat.

Obwohl ich solche wahnsinnig schnellen Romane im Grunde nicht leiden kann, hatte der hier was. Schließlich habe ich ihn mit "gut" bewertet, denn dieses Chaos zu managen muss man erst mal können.

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143707
Schneedrache
Routinier




Dabei seit: 23.11.2019
Beiträge: 475

14.09.2024 17:10
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Zitat:
Original von Das Gleichgewicht
Ah, wieder so ein klassischer Roman von Roy Palmer. Die ganze klischeehafte Crew und dieser typische altmodische Monsterfilm. Am Set passieren plötzlich unheimliche Dinge.

Für mich war das auch erst mal so etwas klassisch Altmodisches. Hätte auch gut ein Grusel-Klassiker beim Gespenster-Krimi sein können, wenn nicht Dorian Hunter und Coco mit von der Partie gewesen wären. Die Idee mit den verdrehten schwarzmagischen Zigaretten der Japaner war schon etwas abgedreht, aber die Geschichte um den ganzen Trouble beim Dreh eines Monsterschinkens, mit Eifersucht und Intrigen, hat mir sehr gut gefallen. So ein kleiner Wermutstropfen sind natürlich zwei Dinge: Erstens Cocos Fähigkeiten, die immer so stark sind, wie es gerade passt, und zweitens Hunters "gnostische Gemme", für die dasselbe gilt. Muss man dann halt so hinnehmen.

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168176
abnelgurk abnelgurk ist männlich
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Dabei seit: 05.10.2018
Beiträge: 52

15.10.2024 10:42
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Zickenkrieg am Film-Set von Jeff Parker in Rom (wieso ist der jetzt auch noch Filmproduzent?).
Wegen unerklärlicher Vorfälle bittet Jeff den Dämonenkiller zu kommen.

Als es dann im Filmstudio zur Sache geht, muss jemand die Pausenglocke geschlagen haben.
Die schwebenden Gegenstände und Schauerwesen ließen für einen Moment von den Menschen ab und versammelten sich in einer Ecke. Sie schienen sich zu beraten.
Ja, über was denn??? Keine Ahnung, also total sinnlos!!!

Es wird immer brenzliger für unsere Helden und jemand soll Hilfe holen.
Hilfe holen? Ja, wen denn? Der Dämonenkiller und die Hexe sind doch schon vor Ort, wer soll jetzt noch kommen?
Da wir ja in Rom oder Umgebung sind, bietet sich vielleicht der Papst an, oder eine Gruppe Freaks, ein anderer Geisterjäger. Wen ruft man, wenn es brennt? Die Feuerwehr!

Aber erst einmal muss man aus dem Gebäude. Es bleibt nur die Flucht durch ein Oberlicht, das man mit einer ausfahrbare Stahlleiter erreichen kann. Nun, der Weg nach oben klingt ziemlich hoch und Gedanken, wie man dann auf der anderen Seite hinunterkommt, macht man sich nicht. Ist auch nicht nötig, dafür sorgt schon der Autor. Er lässt das Studio durch die Lüfte fliegen und lässt es unmittelbarer in der Nähe des Meeres landen – auf einem Felsen (einfach genial bescheuert). So kann Coco ungefährdet in die Fluten springen.

Dann sind natürlich auch direkt zwei Reporter vor Ort, die Coco einsammeln. Diese haben das Gebäude durch die Luft fliegen sehen und sind ihm hinterher gefahren (wahrscheinlich auch Luftlinie).
Auf dem Weg zurück nach Rom treffen sie: aus purem Zufall auf eine mit Blaulicht daher brausende Streife.
Der Streifenführer kehrte zum offenen Wagenschlag zurück, nahm das Mikrofon der Funkanlage in die Hand und drückte irgendeine Taste an dem Gerät. Nachdem er seine Meldung durchgegeben hatte, erklärte er: »Einsatzkommandos der Stadtpolizei und der Feuerwehr sind verständigt. Auch die Küstenwacht ist unterrichtet worden.«


Aha, so soll also die Hilfe aussehen. Ziemlich erbärmlich für den Dämonenkiller.

Ich frage mich: warum können Dorian und Coco den Angriff nicht mit magischen Mitteln aufhalten? Fehlt es dem Autor hier an Ideen? Stattdessen fliegende Studios, schwebende Gegenstände, die sich beraten??!!, ein hilfloser Dämonenkiller, Einsatz von Polizei und Feuerwehr. Alles Zutaten für eine wirklich schlechte Geschichte und das ist auch meine Bewertung.

Zwei Dinge/Fragen sind noch offen:
1. Die magischen Droge Theriak (was oder wer steckt dahinter)
2. Das Antlitz einer unbekannten Frau auf der Leinwand (wer ist sie, steckt sie hinter dem Spuk?)

                                    abnelgurk ist offline Email an abnelgurk senden Beiträge von abnelgurk suchen Nehmen Sie abnelgurk in Ihre Freundesliste auf AIM Screenname: abnelgurk YIM Screenname: abnelgurk                               Diesen Beitrag editieren/löschen Diesen Beitrag einem Moderator melden IP Information
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