__________________
Irgendwelche klischeehaften Jugendlichen bei einer Mutprobe mag Simon Borner wohl als Einstieg sehr gerne. Einer will das obligatorische Mädchen beeindrucken, ein anderer hat Angst und wird damit aufgezogen. Wie immer. __________________
Finn Cranston hat als Jeff Brandon in Washington D.C. einen neuen Masterplan, nachdem er in Manhatten gescheitert ist. Aber er steht auf Stygias Beobachtungsliste und muss vorsichtig agieren. Auch bei der neusten Information, die er gerade erhalten hat. Deshalb holt er Ellen Driver und das Ministerium für Transdimensionale Sicherheit ins Boot. Wieder einmal. Ellen forscht auf Little Bear Island nach, was die Teenager entdeckt haben. Irgendeinen Dämon und einen Dimensionsübergang oder sowas. Etwas Verstärkung wäre nicht schlecht. Ellen informiert Zamorra, was Finn Cranston natürlich gar nicht gern sieht. “Es war ein niederer Dämon der Hölle von einst“, fasste sie schließlich zusammen. „Daran hege ich kaum noch einen Zweifel.“ Da hat der Meister des Übersinnlichen schon schlimmeres Zeug gejagt. Das sollte für ihn und Nicole machbar sein. Problematischer ist da, dass eine alte Zeichnung im Leuchtturm auf Stygia hindeutet. Wie ist sie darin verwickelt?
Dass bei den Teenagern dann ein Mädchen verschwindet und man sich nochmal am Ort der Spukerscheinung trifft, erinnert mich zu sehr an Borners Haus des Mister Blood. Nicht nur von der Handlung an sich, sondern auch die Dialoge und Sätze. Ich bin jetzt aber zu faul, in der 1223 nachzublättern, wie viel da wirklich kopiert wurde.
Aber die Helden sind inzwischen eingetroffen und können auf die übliche Art ermitteln. Ellen Driver fragt bei der Polizei nach, Nicole Duval befragt einen der Jugendlichen und Zamorra schaut sich in einem Heimatmuseum über die Sondrak-Kolonie um, das es hier praktischerweise gibt. Hier kann der Autor dann seine „Urigkeit“ raushängen lassen. Zamorra erkundigt sich einfach mal auf gut Glück, ob es nicht ein Tagebuch oder sowas zu der Kolonie gibt. Und Zamorras Schuss ins Blaue entpuppte sich als waschechter Volltreffer. Natürlich, typische Heftromansache.
Die Ereignisse und Hinweise verdichten sich schließlich. Am Leuchtturm als dünnste Stelle des Dimensionsschleiers trifft man sich wieder. Wenn die Dämonen in der Gegenwart erneut aktiv werden, könnte das böse enden. Der Meister des Übersinnlichen hat kein gutes Gefühl. Das roch viel zu sehr nach einer Falle! Zum Finale stürzen die Dämonen aus der anderen Dimension hervor und werden vom Heldentrio gebührend empfangen. Das kann aber kaum die Lösung sein. Wer weiß, wie viele davon es auf der anderen Seite gibt. Außerdem wird die Zeichnung von Stygia an der Wand lebendig. Sie schnappt sich Nicole und die Jugendliche Sophia, die seit der Mutprobe das dunkle Erbe in sich trägt.
Ein Cliffhanger mitten im Kampf, auch noch als die Helden geschwächt werden, weil eine von ihnen verschwindet. Das ist schon gewagt. Wenn man doch nur wüsste, wie man den Dimensionsübergang verschließen kann. Wieso haben sie es nicht mit der Zeichnung probiert? Was macht die eigentlich hier, wer hat damals Stygia an die Wand des Leuchtturms gemalt? Und wieso schlägt die Dämonenzicke gerade jetzt in den USA wieder zu? Hat die nicht in der neuen Hölle genug Stress? Wieso sollte sie sich an einen der sicher tausenden Schauplätze auf der Erde erinnern, wo sie mal böse Höllendinge getan hat? Hier bin ich am meisten auf die Erklärung gespannt.
Mhh. Ich muss leider wieder
(6,5 von 10 Amuletten) vergeben. Ein verdientes GUT.
edit: Das SEHR SCHLECHT würde mich interessieren. Ungewöhnlich für PZ.
Aktuelle Lesefavoriten:
1. Isaac Kane
2. Gespenster-Krimi Neuauflage
3. Die Vagabunden
4. Dämonenkiller
Handlung: Ellen Driver, die Leiterin des amerikanischen MTS, ruft im Château an und bittet Zamorra und Nicole um Unterstützung. Teenager hatten, in einem alten Leuchtturm auf der kleinen Insel Little Bear Island im Bundesstaat Maine, eine unheimliche Begegnung mit dämonischen Wesen gehabt. Außerdem fanden sie an einer Wand in diesem Leuchtturm die jahrhundertealte Zeichnung einer Dämonin. Zamorra und Nicole können die gezeichnete Person unschwer als Stygia identifizieren. Grund genug für die Dämonenjäger unverzüglich die Reise nach Maine anzutreten. Während Nicole versucht mit den betroffenen Teenagern in Kontakt zu treten, lässt sich Zamorra im Heimatmuseum die Legende von der verlorenen Sondrak-Kolonie erzählen und ein authentisches Tagebuch aus dem Jahre 1593 zeigen. Um Sophia Page, eine Angehörige aus der Teenager-Gruppe, zu befreien, die in die Fänge des Bösen geriet, suchen Zamorra, Nicole und Ellen den Leuchtturm auf Little Bear Island auf. Sie geraten in einen Kampf gegen eine scheinbar unerschöpfliche Übermacht an dämonischen Gegnern. Auch die gezeichnete Stygia wird plötzlich lebendig und entführt Nicole und Sophia in ihr Reich. __________________ Dieser Beitrag wurde schon 1 mal editiert, zum letzten mal von Sinclair am 13.08.2021 15:14.
Meinung: Ein Roman von Simon Borner, den der Autor in seiner gewohnt lockeren Erzählweise verfasst hatte. Der Stil lies sich im Allgemeinen auch gut lesen. Allerdings waren mir in den Anfangskapiteln mit den Teenagern einige Ausdrücke dann doch ein wenig zu vulgär gewesen.
Die in diesem Roman angesprochene Sondrak-Kolonie dürfte aber eine Erfindung des Autors gewesen sein. Im Internet konnte ich nichts darüber finden. Lediglich die Insel Little Bear Island samt dem Leuchtturm konnte ich entdecken. Beides existierte also tatsächlich im Bundesstaat Maine. Im Gegensatz dazu stand die auch angesprochenen Roanoke-Legende. Diese Legende war tatsächlich in der Realität bekannt und wurde bereits sowohl für die PZ-Serie als auch für die John Sinclair-Serie verwendet.
Gefallen hatte mir , dass Finn Cranston wieder eine wichtige Rolle spielte. Ich fand diese Figur schon während der New York-Romane interessant und faszinierend. Das ist sie auch weiterhin geblieben. Diesen Vampir umgab irgendwie eine besondere Ausstrahlung und ein ebensolches Flair.
Außerdem gab es ein Wiederlesen mit Ellen Driver, die wieder einmal zu Cramstons unfreiwilliger Zweck Verbündeter wurde. Was wiederum Zamorra und Nicole nicht erfahren durften.Ein Bruch dieser Abmachung dürfte für Ellen lebensgefährlich werden. Ein amüsantes Erlebnis am Rande war Ellens Besuch auf der seltsamen Polizeiwache von Harker Mills gewesen.
Ein Lob gebührte Simon für seine saubere Schreibweise, die durchaus Buchqualität hatte. Die bei den meisten Autoren Standard mäßigen Textfehler gab es, bis auf eine Ausnahme, erfreulicher Weise gar nicht. Ich bin gespannt wie es im zweiten Teil, mit dem spektakulären Titel weiter gehen wird und gebe für den ersten teil ein Voll gut an Simon und damit dann 4,5 von 5 Amuletten. Nach der im Forum üblichen Wertung habe ich mit Sehr Gut abgestimmt.
Nordsee oder Ostsee? - Hauptsache Meer !
Lieblingsfußballvereine: FC Schalke 04, Holstein Kiel, SV Meppen, FC Hansa Rostock, VfB Oldenburg, VfB Lübeck, Kickers Emden
Sympathien für VfL Osnabrück und FC Erzgebirge Aue.
__________________ Dieser Beitrag wurde schon 1 mal editiert, zum letzten mal von Germon am 13.08.2021 18:48.
Zitat:
Original von Das Gleichgewicht
edit: Das SEHR SCHLECHT würde mich interessieren. Ungewöhnlich für PZ.
Da ich davon ausgehe, dass hier nur Heftroman-affine-Leser rumschwirren, empfinde ich das schon als äußerst bemerkenswert und es würde mich auch interessieren was genau als "sehr schlecht" empfunden wurde.
Maddrax - 373 382 Hefte hinter der aktuellen Handlung.
Meine Aufholjagd gleicht einem Schneckenrennen.