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Handlung: Zamorra und Nicole kehren erschöpft von einem Einsatz in Südamerika zurück. Doch Zeit zum Ausruhen gibt es für sie nicht. Zunächst berichtet Pascal Lafitte von Online-Berichten über übersinnliche Ereignisse in Spitzbergen, deren Ursprung in den achtziger Jahren gelegen haben soll. Sam McTaggart flog aufgrund dieser Berichte nach Spitzbergen um sich selbst ein Bild zu machen. Kurz darauf erreicht Zamorra der Anruf der Taxifahrerin Cecilia Dahl, genannt Silly, aus Spitzbergen. Sie hatte Sams Bekanntschaft gemacht und ihm von einer düsteren Legende aus Pyramiden, einer verlassenen russischen Bergbausiedlung, berichtet. McTaggart war dort hingefahren. Als er sich nicht mehr meldete ließ Silly ihn per Rettungshubschrauber suchen. Er wurde schwer verletzt aufgefunden und nun im Krankenhaus notoperiert. Grund genug für Zamorra und Nicole umgehend ebenfalls nach Spitzbergen zu fliegen. Was passierte auf Spitzbergen? Können Zamorra und Nicole die unbekannte Gefahr beseitigen und wird Sam McTaggart seine schweren Verletzungen überleben?
Meinung: Schon der Titel des neuen Romans von Simon Borner versprach eine eiskalte Handlung. Kein Wunder das diese dann auch im äußersten Norden, in Spitzbergen, spielte. Unter anderem im nahezu unaussprechlichen Hauptort Longyearbyen. Der gelangweilte Sam McTaggart ließ sich breitschlagen tatsächlich, aufgrund von diffusen Online-Berichten die Pascal Lafitte mit ihm besprach und deren Ursprung in den achtziger Jahren lag, dorthin zu fliegen und den Ort aufzusuchen, indem die Russen einst eine Bergbaumine betrieben und wo das Grauen auf ihn wartete.
Der Roman begann also spannend und gut beschrieben vor einer Kulisse in der es mehr Eisbären als Menschen gab. Es gelang Simon gut diese Atmosphäre dem Leser zu vermitteln. Nur zeitlich wollte der Roman nicht recht passen, nachdem zuletzt von Thilo Schwichtenberg der Jahresausklang beschrieben wurde. Auch der angesprochene Südamerika-Einsatz war leider nicht in einem vorherigen Roman erzählt worden. Eigentlich hätte dieser Roman also zeitlich vor Band 1266 erscheinen müssen.
Im Verlauf des Romans gab es zahlreiche Anspielungen auf bekannte Filme oder Serien. Es wurden „Shining“, „Akte X“, „Ghostbusters“, „Kalle Blomquist“ oder „Jurassic Park“ angesprochen. Dabei erinnerte an Kalle Blomquist aber nur der identische Nachname des behandelnden Arztes.
Gestört hatte mich auf Seite 38, die nicht gerade respektvolle Bemerkung über die straßenköterblonden Haare von Ashley Bridges. Was sollten überhaupt straßenköterblonde Haare sein? Solche oder ähnliche Bemerkungen von Simon mochte ich noch nie. Zum Glück blieb es dieses Mal beim einmaligen Ausrutscher.
Die zweite parallele Handlung erzählte von einem jungen Amerikaner, der im Auftrag eines Unternehmens aus Oslo, dass leer stehende Hotel von Pyramiden testen sollte, damit es irgendwann wieder eröffnet werden konnte. Einem russischen Einsiedler, der von einer dunklen Macht besessen war, gefiel das überhaupt nicht. So wurde Dylan Marks genauso zum Opfer wie Ashley Bridges, die ihn suchen sollte, als er sich nicht mehr meldete.
Kritische Worte zu schmelzenden Gletschern aufgrund des Klimawandels fehlten im Text genauso wenig, wie Befürchtungen dass erneut ein ausgeweiteter Krieg die Erde heimsuchen könnte. Die Aktualität unserer Tage fehlte also nicht. Auch der seltsame Name der russischen Bergarbeitersiedlung war keineswegs eine Erfindung des Autors. Das Hotel in Pyramiden wurde aktuell tatsächlich eröffnet und hat eine ausgezeichnete Ausstattung und ebensolche Bewertungen zum entsprechenden Preis erhalten.
Zamorra bekam Gelegenheit dazu seine besonderen Sprachkenntnisse einzusetzen, egal ob gerade norwegisch oder russisch gefragt war.
Die Idee das Sam McTaggart mit Silly eine dauerhafte Partnerin erhalten könnte gefiel mir gut. Es wäre zu begrüßen wenn mehr daraus entstehen würde, als nur eine Romanze für eine Episode. Zumindest blieb Sam erst einmal noch eine Weile bei ihr im hohen Norden.
Das Monster blieb leider einmal mehr bei Simon Borner namenlos, könnte aber nach einer unbestimmten Zeit erneut aktiv werden.
Insgesamt war es ein gut zu lesender und spannender Roman gewesen, den ich mit der Note 2 = Gut und damit 4 von 5 Amuletten bewertete. Nach der im Forum üblichen Wertung stimmte ich mit Sehr gut ab.
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Nordsee oder Ostsee? - Hauptsache Meer !
Lieblingsfußballvereine: FC Schalke 04, Holstein Kiel, SV Meppen, FC Hansa Rostock, VfB Oldenburg, VfB Lübeck, Kickers Emden
Sympathien für VfL Osnabrück und FC Erzgebirge Aue.
Den Roman fand ich nur MITTEL, alles wirkt kurz, knapp und übereilt, die Handlung hat mir viel zu wenig Fleisch auf den Knochen und wirkt wie ein Grundgerüst.
Großer Pluspunkt ist meine Hoffnung, dass mit Sam endlich der erste, aber hoffentlich nicht der letzte das Chateau verlässt. Diese Zauberschule ist absolut nicht mein Fall...