RE: Band 2397: Leichenstadt Salzburg
Handlung: John reist nach Salzburg weil Dagmar Hansen ihn um Hilfe bat. Dagmar wollte, mit ihrem Partner Harry Stahl, eigentlich ein entspanntes Wochenende in Salzburg verbringen. Doch schon von ihrem Zimmerfenster aus sahen sie, nach dem Einchecken in ihrem Hotel, an einem Kranausleger eine Leiche hängen. Vor dem Hotel lernten sie eine Frau namens Rebecca kennen, die ihnen vom Fluch des Korbinian Hofer erzählte, der im 14. Jahrhundert vor den Toren der Stadt gehängt wurde. Rebecca führte Dagmar und Harry auf dem Friedhof zur Gruft der Hofers. Harry betrat sie und wurde in die hintere Wand gezogen. Nachts im Hotel hörte Dagmar Harrys Stimme. Er landete in einer fremden Dimension oder in der Vergangenheit, fand aber selber keinen Rückweg. Nach seiner Ankunft in Salzburg geht John mit Dagmar zum Friedhof. In der Gruft der Hofers untersucht John die Wand, in der Harry verschwand, mit seinem Kreuz. Daraufhin zeigt sich ihm kurz Korbinian Hofer. John findet aber keine Spur von Harry. Im Hotelflur sehen Dagmar und John plötzlich Harry, der einem Zimmermädchen eine Schlinge um den Hals legt. Als John ihn angreift verschwindet Harry wieder. Kurze Zeit später taucht Harry im Bad, von Dagmars Zimmer, wieder auf und entführt seine Partnerin. Der ratlose John nimmt einen Anruf von Rebecca auf dem Zimmertelefon entgegen und verabredet sich mit ihr vor dem Hotel. Kann John von Rebecca die erhofften wertvollen Hinweise erhalten und wird es ihm gelingen Harry vom Fluch zu befreien und ihn und Dagmar wieder zurück zu holen?
Meinung: Ein neuer Roman von Jason Dark mit geschichtlichem Hintergrund und Harry Stahl. Beides mochte ich immer ganz besonders. Nach den Angaben auf der Leser-Seite hatte es, die im Roman beschriebene Hinrichtungsstätte Schallmoos, vor den Toren der Stadt Salzburg, wirklich gegeben. Das passende Titelbild zum Roman erstellte Timo Wuerz für den Meister der Geister.
Entsprechend schaurig begann der Roman auch. Man musste es sich einmal bildlich vorstellen: Man möchte entspannt aus dem Hotelzimmerfenster schauen und den Blick auf die Umgebung genießen. Doch dann sieht man nur einen Kran, an dessen Ausleger auch noch eine Leiche hängt. So passierte es Dagmar Hansen und Harry Stahl. Kurzurlaub und entsprechende Pläne waren sofort erledigt. Dieses wurde von Jason schön schaurig geschildert.
Der weitere Ablauf des Romans wurde recht gut geschrieben und wies einen soliden Spannungsanteil auf. Auf der Seite 21 fragte ich mich aber, seit wann John Dagmar „Daggi“ nannte? Diese Koseform gab es bislang zwischen beiden nicht und ich fand sie auch ziemlich unpassend.
Die Erklärung im Roman für die Pistolen, die Harry und Dagmar plötzlich einsetzten, fand ich seltsamer, als die Tatsache an sich, dass sie welche hatten. Weil beide mit dem eigenen Auto nach Salzburg fuhren, hätten sie, im Gegensatz zu John, durchaus ihre Dienstwaffen mit führen können. Besonders aufgrund der Tatsache, dass sie schon mehrmals ungeplant in übersinnliche Fälle gerieten. Spätestens als die Leiche am Kran hing, hätten sie sich durchaus vorsorglich bewaffnen können. Das aber ein Untoter aus dem 14. Jahrhundert wusste, welche Waffen seine unfreiwilligen Helfer gewöhnlich verwendeten, war erst einmal unglaubwürdiger. Sinn machte es erst, wenn man an den bekannten Satz dachte, indem es hieß, dass jemand sein Wissen vom Teufel hätte. Korbinian Hofer war ein Günstling des Teufels. Also war die einzige sinnvolle Erklärung, dass Asmodis ihn anleitete und ihn mit den Waffen ausstattete. Ein möglicher aber auch komplizierter Umweg.
Meiner Meinung nach wechselte die Handlung viel zu früh in die Villa der Hofers. Die gesamte zweite Hälfte des Romans spielte dort. Dadurch wurde der Fortgang der Ereignisse ziemlich überschaubar und auch vorhersehbar. Zum Glück waren wenigstens genug Personen noch beteiligt. Dadurch gelang es Jason noch, durch häufige Perspektivwechsel, die Spannung zumindest einigermaßen bis zum Ende aufrecht zu halten. Die geheimnisvolle Rebecca spielte beim Finale noch eine wichtige, nicht immer klar durchschaubare Rolle. Zum Schluss verschwand sie genauso schnell, wie sie am Beginn des Romans erschien.
Insgesamt betrachtet war es meiner Meinung nach ein solider Roman, indem leider auch einige Textfehler immer wieder auftauchten. Weil aber nichts davon den üblichen Rahmen sprengte, entschied ich mich dafür diesen Roman mit der Note 3 = Befriedigend und dementsprechend mit 3 von 5 Kreuzen zu bewerten. Nach der üblichen Wertung im Forum stimmte ich mit Gut ab.
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