Handlung: Zamorra und Nicole genießen einen freien Tag am Pool des Châteaus. Sie werden von einem plötzlichen Knall und darauf folgenden wimmernden Gesang aufgeschreckt. Zamorra geht der Spur der Geräusche nach, die ihn zu einer alten Kiste auf dem Speicher führt. Aus ihr entnimmt Zamorra ein sogenanntes Mythoscop, aus dem das Geräusch kam. Im Mythoscop sieht Zamorra eine schöne Frau und ein Flusstal. Nach ausführlicher Recherche ist Zamorra sicher eine Frau gesehen und gehört zu haben, die es eigentlich gar nicht mehr geben dürfte – die Loreley. Zamorra und Nicole treten umgehend die Reise nach Deutschland an, um der Sache vor Ort auf den Grund zu gehen. __________________
Meinung: Mit diesem Roman stellte sich erneut ein neuer Autor vor. Oliver Buslau widmete sich in seinem Zamorra – Premieren-Roman den Rheinsagen und dabei besonders der Sage um die Loreley. Es wurde aber auch die Sage um den Nibelungenschatz und eine Sage um den Drachenfels für den Roman verwendet. Das passende Titelbild dazu erstellte Mario Heyer mit KI – Software. Die Rheinsagen und die Sage der Loreley im Besonderen hatten mich schon immer fasziniert. Nun war ich sehr gespannt darauf, wie Oliver sie präsentierte und wie es um Olivers Kenntnisse über die Zamorra – Serie bestellt war. Trotz der Vorstellung in „Merlins Stern“, die ich sehr begrüßte, war Oliver für mich, bis jetzt noch ein absolut unbeschriebenes Blatt gewesen.
Der Roman wurde in der ersten Hälfte zunächst in zwei Handlungsstränge aufgeteilt. Erst ab Seite 30 griffen dann auch Zamorra und Nicole ins Geschehen ein. In der Gegenwart verliebte sich der Marketingmanager Timo Bauer, am „Deutschen Eck“ in Koblenz, in die geheimnisvolle Melusine Traik. Als Timo diese nach ihrem zweiten Treffen nicht mehr erreichte und dazu noch einen seltsamen Traum empfing, der ihm Melusine in Schwierigkeiten am Loreley-Felsen zeigte, ließ er seinen Job liegen und fuhr umgehend nach St. Goar, um seine Geliebte zu suchen und ihr beizustehen.
In der Vergangenheit lockte Loreley auf ihre bekannte Art Schiffe ins Verderben. Loreley glaubte, dass sie die rechtmäßige Besitzerin des sagenhaften Nibelungenschatzes wäre. Außerdem beanspruchte sie die alleinige Herrschaft über das gesamte Rheintal. Dabei stand ihr Vandraik der Herr der Drachenburg im Weg. Weil dieser angeblich über eine Geheimwaffe verfügen sollte, schickte sie ihre Töchter, die mehr darüber herausfinden sollten. Die Töchter gerieten in Gefangenschaft. Deshalb kam es am Drachenfels zum Kampf zwischen dem Heer der Loreley und dem des Drachenfürsten. Der magische Gesang der Loreley kämpfte gegen die Urgewalt des Drachens vom Drachenfels.
Diese beiden Handlungen schilderte Oliver sehr packend und kurzweilig. Schon bald hatte ich beim Lesen als Dauerschleife das Lied „Loreley“ von der Gruppe Dschinghis Khan als Ohrwurm im Kopf. Das Melusine die Reinkarnation oder Wiedergeburt der Tochter des Drachenfürsten war, überraschte nicht wirklich und lag auf der Hand. Rätselhaft war nur, was sie von der bereits bestraften und dahinvegetierenden Loreley genau wollte.
In anderer Hinsicht machte es Oliver genauso, wie es andere neue Autoren vor ihm ebenfalls taten. Von den Serien relevanten Details suchte er sich nur die unbedingt notwendigen Fakten heraus, die er für diesen Roman benötigte. Mir gefiel es aber gut, dass dieser Roman endlich mal wieder dem Fantasy - Genre zugeordnet werden konnte und mal nicht direkt zum Horror-Bereich gehörte. Überhaupt wies die Serie ja schon lange nicht mehr die Vielfalt auf, die sie einst stark machte und war mittlerweile zu Horrorlastig geworden. Im Roman wurde auf eine frühere Begegnung zwischen den Dämonenjägern und einer Loreley angespielt. Zu dieser Begegnung kam es in Band 271 „Hexenzauber“ von Rolf Michael.
Ängstlich wie immer, aber letztlich irgendwie doch noch hilfreich. So ließ sich der erneute Kurzauftritt von Taran bestens beschreiben. Die Schilderung des Finales zwischen der Loreley und dem Drachen überzeugte mich dagegen nicht. Es fühlte sich irgendwie unvollständig an, weil es in aller Kürze nur zwischen den Zeilen stattfand. Ansonsten war es aber für mich eine solide und noch ausbaufähige Premiere von Oliver Buslau gewesen. Ich entschied mich insgesamt dafür den Roman mit der Note 3 = Befriedigend und dementsprechend mit 3 von 5 Amuletten zu bewerten. Nach der im Forum üblichen Wertung stimmte ich mit Gut ab.
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