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John-Sinclair-Forum ::: Gruselroman-Forum » Roman-Serien » Tony Ballard » Tony Ballard 1-50 » Band 15: Die Augen des Dr. Schock 1 Bewertungen - Durchschnitt: 3.00 1 Bewertungen - Durchschnitt: 3.00 1 Bewertungen - Durchschnitt: 3.00
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Habibi Habibi ist weiblich
Chefin




Dabei seit: 01.10.2008
Beiträge: 5391

03.02.2009 13:18
Band 15: Die Augen des Dr. Schock
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Die Ärzte waren der Ansicht, er wäre über den Berg. Sie hatten ihn operiert, und er erholte sich zufriedenstellend.
Aber dann kam der Rückschlag, denn es war schwarze Magie im Spiel ...
7.30 Uhr. Esram Bannon lag bleich in seinem Bett. Er atmete schwer, und die Augen waren weit aufgerissen. Ein dumpfes Rasseln entrang sich seiner Kehle. Schweiß bedeckte seine Stirn.
Er wußte nicht, daß in diesem Augenblick die Hölle nach ihm griff.


Titelbild: Uğurcan Yüce
(Künstler ermittelt von Shadow)

Erscheinungsdatum: 25.04.1983


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5253
alter gruselsack
Gast


13.12.2011 13:27
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Esram Bannons zweiter Streich.
In Bd. 13 hatte er mit Hilfe einer Kristallkugel, die ihm Asmodis schenkte sieben schwarzmagische Bomben auf einem Kreuzfahrtschiff hinterlassen. Als Mr. Silver diese Kugel zerschoss, drangen Kristallsplitter in ihn ein. Bannon stirbt im Krankenhaus, aber die Hölle belebt ihn wieder. Frisch von der Totenbarre bricht Bannon in ein Wachsfigurenkabinett ein, in dem bekannte Serienmörder ausgestellt werden. Einen davon sucht Bannon sich aus, um mit ihm zu verschmelzen: Melvin McGuane alias Dr. Schock, der zu Lebzeiten seine Opfer durch seinen Blick zum Selbstmord zwang.
Man mag sich fragen, wie der Zombie in eine Wachsfigur hineingehen kann. Das ermöglicht die Kristallmagie - und noch eine ganze Menge mehr, denn die Wachsfiguren werden ebenfalls zu einem unheilvollen Leben gezwungen.

Zugegeben, das Wachsfigurenkabinett, in dem Figuren lebendig werden, ist kein überragender Einfall mehr. Dennoch ist dieser Roman solide geschrieben und auch recht unterhaltsam. Das war für mich in der bis dato noch jungen Serie nicht immer so.

Zu bemängeln gibt es (wie immer) die eklatanten Druckfehler, die fast bei jedem Band in einer nie gekannten Häufung auftreten. Es gibt sie freilich in jedem Roman und ich würde auch nichts sagen, wenn es nur 5 - 10 wären (was schon eine Mengte ist). Bei Tony Ballard hört man bei 20 zu zählen auf und schüttelt nur den Kopf.

Die Moralkeule auf Seite 61 schmälert das Vergnügen ebenfalls. Der Betreiber des Wachsfigurenkabinetts nämlich "schluckte erschüttert" und glaubt, es war falsch, dass er sich auf die Darstellung dieser Greueltaten spezialisierte. Zitat: "Ich spekulierte mit der Sensationslust der Menschen, und meine Rechnung ging nicht auf. Ich wollte, dass viele Leute mein Werk sehen, und sie kamen in Scharen. Aber das war ein falscher Ehrgeiz, das sehe ich jetzt ein."

Bei so viel Bigotterie wird mir als Leser ehrlich schlecht.

Besonderheiten:
Wir hören zum ersten Mal vom TUNNEL DER KRAFT, in dem Mr. Silver seine
übernatürlichen Fähigkeiten wiedererlangen könnte.
Der Privatdetektiv Harry Dean mischt mit.

Dieser Beitrag wurde schon 2 mal editiert, zum letzten mal von alter gruselsack am 13.12.2011 13:28.

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29679
Wicket Wicket ist männlich
Kaiser




Dabei seit: 30.04.2012
Beiträge: 2197

19.05.2012 23:28
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Dieser Roman hat mir großen Spaß gemacht. Man bekommt hier solide, klassische Gruselunterhaltung serviert.

Die Geschichte wirkt in sich schlüssig und ist gut ausgearbeitet. Die Anzahl der handelnden Personen bleibt dieses Mal auf ein Minimum reduziert, was sich positiv auf den Fluss der Story auswirkt. Das Thema ist mit Sicherheit nicht neu, erscheint jedoch in einem positiven Licht. Die Szenerie im Wachsfigurenkabinett und das lodernde Finale sind ebenfalls gut gewählt.

Die Hinweise auf den "Tunnel der Kraft", in welchem Mr. Silver seine magischen Fähigkeiten zu reaktivieren gedenkt, machen Lust auf die folgenden Bände. So kann es gerne weitergehen.

Gut!

__________________
Der Optimist erklärt, dass wir in der besten aller möglichen Welten leben. Der Pessimist fürchtet, dass dies wahr ist. (J.B. Cabell)

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36891
woodstock woodstock ist männlich
Grusel-Großmeister



Dabei seit: 29.11.2008
Beiträge: 13206

09.11.2013 15:21
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Solide, klassische Gruselunterhaltung!!!!! Besser kann man es hier wirklich nicht beschreiben, denn es ist genau auf den Punkt gebracht.
Schreibfehler bei Basteihefte? Ist ja ganz was neues.

__________________
Ein Meister ist nicht derjenige, der etwas lehrt, sondern jemand, der seinen Sch�ler dazu anregt, sein Bestes zu geben, um ein Wissen zu entdecken, das er bereits in seiner Seele tr�gt.
Wenn es in einer Ehe keine Meinungsverschiedenheit gibt, dann ist einer ein Trottel
Den Tagen mehr Leben geben nicht dem Leben mehr Tage
"Gott, gib mir die Gelassenheit,
Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann,
den Mut, Dinge zu ändern, die ich ändern kann,
und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden."

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57776
iceman76 iceman76 ist männlich
Administrator




Dabei seit: 22.09.2008
Beiträge: 11240

12.07.2017 19:09
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Zitat:
Original von alter gruselsack
Esram Bannons zweiter Streich.
In Bd. 13 hatte er mit Hilfe einer Kristallkugel, die ihm Asmodis schenkte sieben schwarzmagische Bomben auf einem Kreuzfahrtschiff hinterlassen. Als Mr. Silver diese Kugel zerschoss, drangen Kristallsplitter in ihn ein. Bannon stirbt im Krankenhaus, aber die Hölle belebt ihn wieder. Frisch von der Totenbarre bricht Bannon in ein Wachsfigurenkabinett ein, in dem bekannte Serienmörder ausgestellt werden. Einen davon sucht Bannon sich aus, um mit ihm zu verschmelzen: Melvin McGuane alias Dr. Schock, der zu Lebzeiten seine Opfer durch seinen Blick zum Selbstmord zwang.
Man mag sich fragen, wie der Zombie in eine Wachsfigur hineingehen kann. Das ermöglicht die Kristallmagie - und noch eine ganze Menge mehr, denn die Wachsfiguren werden ebenfalls zu einem unheilvollen Leben gezwungen.


Dem kann ich mir nur anschließen!

Fazit: Ich vergebe vier von fünf Sternen. Diese Geschichte hat mich persönlich gut unterhalten, auch wenn lebende Wachsfiguren wahrlich keine Neuheit sind. Für mich war die Geschichte stimmig und hat mir gefallen.

__________________

*** Eintracht Braunschweig ***
*** Tradition seit 1895 ***
*** Deutscher Meister 1967 ***

KLASSENERHALT 2024 /2025!!!!!

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95251
Das Gleichgewicht Das Gleichgewicht ist männlich
Team




Dabei seit: 24.09.2008
Beiträge: 12008

15.05.2018 18:39
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Mit Esram Bannon hat der Dämonenhasser es in seinem vorletzten Fall zu tun bekommen. Der wurde verhaftet, alles gut. Oder doch nicht? Bei der Zerstörung seiner schwarzmagischen Kristallkugel hat er einiges abbekommen, liegt im Krankenhaus und ist eigentlich über den Berg. Da bekommt er einen neuen Anfall und stirbt. Die Hölle hat ihn zu sich geholt. Als Zombie mit magischen Kräften erwacht er wieder. Getrieben von ungeheurer Mordlust. Morland hätte ruhig noch zwei oder drei Fälle vor die Rückkehr von Bannon schieben können. Nach dieser Einleitung bin ich dennoch sehr gespannt auf den Roman gewesen. Ein blutrünstiger Zombiebannon mit magischen Kräften könnte für das Team sehr gefährlich werden.

Bereits bei seiner Flucht aus dem Gefängnis zeigt sich aber, dass er doch nicht so tollwütig ist, wie erwartet. Manche Leute greift er direkt an, andere lässt er in Frieden ziehen und vor wieder anderen Sterblichen rennt er einfach weg. Und schon jetzt stellt sich mir die erste Logikfrage. Werden gefährliche Kriminelle wirklich in ein normales Krankenhaus gebracht und nicht auf die Krankenstation direkt im Gefängnis? Gut, vielleicht haben die nicht das nötige Equipment für die Operationen. Aber dann lässt man ihn doch bewachen. Außerdem liegt er nur mit anderen Verurteilten im Zimmer. Alles vor seiner Flucht liest sich stark nach der Krankenhausabteilung eines Gefängnisses, alles während seiner Flucht wie ein normales Krankenhaus. Da bin ich durcheinander gekommen.

Wie dem auch sei. Bannon flieht und greift die Klischeenutte Sally an. Die panisch zu ihrem gewalttätigen Klischeezuhälter Sig flüchtet. Damit haben wir das obligatorische Frauenbild, das scheinbar in jedem Roman vorkommen muss. Ernsthaft, das liest sich sogar für die 80er schlimm. Wie immer gönnt Morland den beiden Figuren viele zwischenmenschliche Szenen. Es war für mich eine Qual, das zu lesen. Da kommt alles was an Dialogen und Aktionen möglich ist zusammen. Wie wenn Dark damals über Rocker geschrieben hat.

Bei Sally und Sig in der Bar ist auch der Privatdetektiv Harry Dean anwesend, der den Übeltäter verfolgt. Jedoch kann Bannon ihm entkommen. Zufällig stolpert er in ein unheimliches Mörder-Wachsfigurenkabinett. Unter den Figuren befindet sich auch eine von Dr. Schock, der London mit seinen Hypnosekräften in Atem gehalten hat. Bannon verschmilzt mit der Figur, nimmt ihr Aussehen an und bekommt ihre Kräfte. „Es kam zu einer perfekten Verbindung. Dr. Schock, der vor zehn Jahren im Gefängnis gestorben war, lebte auf eine satanische Weise wieder.“

Tony und Silver erfahren, ratet mal von wem, dass Esram Bannon irgendwie als Zombie aktiv ist. Da ihn im Krankenhaus niemand gesehen hat, kann das aber keiner wissen, höchstens dass die Leiche verschwunden ist. Die beiden Männer untersuchen die Sache. Natürlich. Es gäbe zwei Hexen mit magischen Kräften, die hier sehr hilfreich wären. Aber das sind ja Frauen, die sollten lieber in der Küche bleiben oder bei einem Gläschen Sherry Rommé spielen. Roxane und Oda sind Teil des Teams und schlagkräftige kampferfahrene Hexen, trotzdem werden sie so gut wie nie aktiv einbezogen. Höchstens als Anhängsel, wenn sie mit einem der Männer unterwegs sind und es zufällig zu einem Gefecht kommt. Gut, ich habe die Serie nicht komplett im Kopf, sagen wir selten statt „nie“.

Tony als Privatdetektiv hat bestimmt einige Fähigkeiten in Sachen Spurensuche. Fußabdrücke, abgebrochene Zweige und so. Morland nutzt diese hier nicht. Es gilt „Wir gingen davon aus, dass er so gehandelt hatte“. Wie bei JS rät der Dämonenhasser mehr oder weniger und trifft dabei ins Schwarze. In der Bar hört er dann ein Gespräch von Sally und Sig mit und Harry Dean kommt von seiner vergeblichen Verfolgung wieder. Halt! Wie lange ist der Kerl Bannon hinterher gerannt? In der Zeit haben Tony und Silver von dem Fall erfahren, sind ins Krankenhaus gefahren, haben sich umgeschaut und haben schließlich zufällig den richtigen Weg in die Bar gefunden. Die Zeitebenen passen in der Geschichte an mehreren Stellen nicht so richtig.

Der Privatdetektiv kennt Tony als Kollegen natürlich. Natürlich? Einer meiner Kritikpunkte ist gerade, dass er nie in seiner Tätigkeit als Detektiv angeheuert wird. Sondern entweder zufällig in ein Abenteuer rutscht oder ihn Peckinpah alarmiert. Und da hat sich herumgesprochen, dass Tony besonders für ungewöhnliche Fälle engagiert wird?

Da laut Silver drei Augenpaare mehr sehen als zwei, darf der Zivilist Dean mitsuchen. Ohne Erfahrung oder besondere Waffen. Toll, prima Idee. Das Trio trennt sich und sucht nach Hinweisen. Leider war Bannon so doof, beim Betreten des Wachsfigurenkabinetts die Tür hinter sich nicht zu schließen. Die steht jetzt offen und das wird bemerkt.

Ich hätte erwartet, dass einfach nur die Wachsfigur von Dr. Schock fehlt. Weil Bannon die ja übernommen hat und sicher davon gestiefelt ist. Wir erinnern uns, er wird einfach nur von übertriebener Mordlust und Blutgier gelenkt und will sicher so viele Opfer wie möglich. Spoiler, was Morland am Anfang geschrieben hat, hat er offenbar wieder vergessen. Die Figur von Dr. Schock steht noch hier, nur ihre Augen fehlen. Als man sich wieder aufteilt und das Gebäude untersucht, schweben die Augen in der Luft und attackieren Harry Dean. Moment, das sind ja nicht die echten Augen des Killers, sondern nur harmlose Glasaugen. Und die schweben jetzt von Bannon kontrolliert in der Luft. Oder wie? Und was ist mit dem Körper von Dr. Schock, mit dem er verschmolzen ist?

Tony und sein Dämonenfreund konnen Harry Dean jedenfalls nur noch an einem Galgen aufgeknüpft vorfinden. Zum Glück stellt sich heraus, dass es nur eine Wachsfigur ist. Die lebendig wird. Das Bannon Wachsfiguren lebendig machen kann akzeptiere ich ja noch. Aber einfach aus Nichts welche erschaffen? Keine Illusionen, sondern echte. Ich nehme jetzt mal einen Teil meiner Bewertung vorweg. Dieser Roman ist ein Fest für Logikfreunde. Aber kein gutes.

Inzwischen habe ich mich an den seltsamen Anblick gewöhnt, wie Tony wegen seiner Hauptwaffe mit seinen Monstergegnern boxt und ringt. Vielleicht etwas leichtsinnig und gefährlich, aber es hat etwas. Action gibt es in diesem Roman jedenfalls genug.

Anschließend ruft man den Besitzer des Kabinetts an, der natürlich die Geschichte von Zombiebannon glaubt. „Es war starker Tobak, den ich Martin Brock vorsetzte, aber er zweifelte an keinem meiner Worte.“ Als er eintrifft sind die Killeraugen wieder an Ort und Stelle in ihrer Figur. Und hypnotisieren unbemerkt Martin Brock. Tony und Silver laufen geradewegs in eine Falle. Zum Glück sperrt Bock sie nur ein und tötet sie nicht. Und auch der echte Harry Dean lebt noch und wurde nicht erledigt. Ihre Uhr soll aber heute Nacht noch ablaufen. Was soll schon schief gehen? Wie gesagt, von einfacher höllischer Mordlust ist nichts mehr übrig. Statt in London Amok zu laufen belebt Bannon die restlichen Wachsfiguren. Die müssen sich gedulden, erst morgen, wenn die regulären Besucher kommen, sollen sie morden.

Zwischen diesen Ereignissen verpackt sind mehrere Passagen von Sig und Sally. Der Zuhälter bringt sie nach Hause. Dort bekommen wir Einblick in Sallys Seelenleben. Sie denkt über ihr Leben und ihre Zukunft nach. Schon verstanden, Sig ist ein übler Sadistenschläger und Sally leidet ganz arg unter ihm, kann ihm aber nicht entkommen. Wie das damals eben so war. Lange passiert nichts relevantes. Wenn Mordland mir zwei Klischeefiguren näher bringen will scheitert er auf ganzer Linie. Weder hasse ich Sig noch habe ich Mitgefühl für Sally. Solche extremen Figuren sind einfach nicht menschlich. Muss man vielleicht selbst lesen oder ich bin einfach ein kaltherziges Arschloch.

Dann endlich erscheinen die Augen, hypnotisieren Sally, sie stößt ihren bösen Zuhälter aus dem Fenster, wird zum Wachsfigurenkabinett gelenkt, tötet auf dem Weg fast einen aufdringlichen Freier. Und dann ebbt der Bann – nach ich würde sagen 30 Minuten bis einer Stunde - ab. "Noch lenkte Esram Bannon sie. Aber der Einfluss des Bösen nahm langsam ab. Trübe Schleier legten sich über ihren Geist. An manchen Stellen bildeten sich Risse, und Sally Bingo nahm endlich wieder bewusst auf, dass sie nicht mehr zu Hause war.“

So ist das also, Bannon kann seine Opfer nicht für ewig kontrollieren. Toll, dann müsste der Besitzer des Wachsfigurenkabinetts auch bald wieder er selbst sein. Er wurde sogar schon eher als Sally hypnotisiert. Zumindest wäre das logisch, aber naja.

Wie erwartet können die drei Männer sich befreien. Doch die schwebenden Killeraugen erwarten sie bereits. Da die Hypnose dieses mal nicht funktioniert, kreiert Bannon wieder aus der Luft wächserne Doppelgänger und fliegt dann davon. Die Figuren machen das schon. Was soll schon schief gehen?

Wie bereits geschrieben, Aktion gibt es genug. Das Finale ist dieses mal wirklich nicht zu kurz, sondern ausführlich. Sally soll von den erwachten Figuren getötet werden, das Trio kämpft sich bis ihr durch. Doch ohne Silvers Kräfte und mit leer geschossenem Magazin sieht die Lage düster aus. Ach hätte man doch nur Verstärkung mit Zauberkräften mitgenommen. Zum Glück (wieder mal) kommt Tony auf die spontane Idee, sein magisches Feuerzeug einzusetzen. Das erledigt nicht nur die Wachsfiguren, sondern auch Zombiebannon. Und dem Besitzer des Etablissements kommt ein läuternder Gedanke.

„Ich fange neu an. Gleich morgen. Ich werde meine Kunst nicht mehr an den Horror verschwenden, sondern Figuren schaffen, die auch Kinder gerne sehen. In dieser Nacht wurden mir die Augen geöffnet. Ich weiß nun, dass man mit dem Grauen kein Geschäft machen darf, und ich werde es auch nie wieder tun.“

Ja, schlimm und total unmoralisch diese Gruselkabinette. Ich hoffe keiner von euch war schonmal im London Dungeon oder dem Le Manoir in Paris und hat solch ein verwerfliches Geschäft finanziell unterstützt.


Kurz noch zurück zur ersten Hälfte des Romans. Wo Pakka-dee eine gute Nachricht für Silver hat. Es gibt einen in der Dämonenwelt sehr bekannten Machtunnel, der verlorene Kräfte wiederherstellen kann. Silver kennt den natürlich auch, hat aber nie an ihn als Lösung für sein Problem gedacht. Ach komm, das kann mir Morland nicht als „geistiges Tief“ verkaufen. Der Machttunnel ist allen Dämonen bekannt und ganz genau DAS, was Silver helfen würde. Und daran hat er in all den Wochen nie gedacht? Zumal doch beschrieben wurde, dass Silver und die Hexen vergebens aktiv nach einer Lösung suchen, aber keine finden. Das hätte der Autor einfach anders verpacken müssen. Die Idee ist gut und ich freue mich schon auf den Tunnel mit seinen Prüfungen. Mal sehen ob der Roman dazu auch zufriedenstellend wird.


Der hier war es definitiv nicht. Die letzten Hefte konnten mich solide unterhalten. Was mich gestört hat konnte ich größtenteils unter „Geschmackssache“ abtun. Das habe ich Morland oder der Serie nicht übel genommen. Dieser Fall ist aber ein echter Tiefpunkt für mich. Logikfehler, ausführliche aber furchtbar flache Nebenfiguren und der Gegenspieler wurde nicht genutzt, wie ich es mir gewünscht hätte. Aber das hat jede Serie. Wo es Highlights gibt, muss es auch Lowlights geben. Wenn es so einen Roman die nächsten 20 Hefte nicht mehr gibt bleibe ich weiter am Ball.


großes Grinsen großes Grinsen großes Grinsen Baff Baff Baff Baff Baff Baff Baff (3,5 von 10 Ringen)

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1. Isaac Kane
2. Gespenster-Krimi Neuauflage
3. Die Vagabunden
4. Dämonenkiller

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