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Auch dieser neue Roman von MB war wieder lesenswert. Schon das Setting war gut gewählt und sehr stimmig. Tolle Atmosphäre und klassische Gruselszenen (z.B. glitschiges Tentakelgewimmel im Brunnen etc), das alles sehr an Lovecraft erinnert (wie schon die meisten erwähnt haben). Stellenweise dachte ich sogar, das könnte ebensogut ein Roman von Dan Shocker sein (das bedrohlich wirkende Hotel auf dem Hügel). Und bei der Szene, als die Reporterin über die Küstenstraße zum Hotel fährt, musste ich an Hitchcocks "Die Vögel" denken. Auch die Personen kommen gut rüber.
Aber ein paar Punkte waren doch leicht irritierend:
- Zunächst gibt es einen zeitlichen Fehler: John und Suko kommen nachmittags an, kurzes Pläuschchen beim Polizeirevier, dann gleich raus zu Burkes Haus (das kurz hinter dem Ortsschild steht), kurzer Blick in die Hütte und dann geht's zur Tatort-Besichtigung. Zu dem Zeitpunkt ist es hell (Huxley weist extra noch darauf hin, dass der Tatort noch bei Tageslicht besichtigt werden soll). Während sie also noch am Tatort sind, bekommt Huxley den Anruf vom Revier, wo Kate Marsh meldet, dass sie einem Monster begegnet ist. Diese Begegnung hat aber bei Dunkelheit stattgefunden!
Das passt so nicht zusammen!
- Es wäre auch sinnvoller gewesen, wenn John und Suko zuerst einen Blick auf Burke geworfen hätten (eine Befragung war ja ausgeschlossen, aber das spricht nicht gegen ein kurzes In-Augenschein-nehmen), um ihn zu "testen". John sollte soviel Berufserfahrung haben, dass sich Menschen bei ihrer Begegnung mit dem Dämonischen infiziert haben könnten (Zombies, Werwölfe, Vampire, etc.) und so die Gefahr einer Ausbreitung gegeben ist.
- Schade, dass am Anfang bei der Strandszene mit den Krakenmenschen die Atmosphäre etwas zerstört wurde (durch den Tritt in den Unterleib, woraufhin der Krakenmann "große Augen" bekommt, das zieht das ganze etwas ins komische).
- Wie schon jemand anders anmerkte, hatte Suko auf einmal seine Beretta wieder, die er vor seiner Bewusstlosigkeit verloren hatte. Zudem stelle ich mir hier wieder die Frage, warum man jemanden, den man fesselt, nicht vorher entwaffnet? Man hat ihm sogar die Dämonenpeitsche gelassen. Die Kuttenträger waren Menschen, hätten sie also anfassen können.
- Als die Krakenmenschen aus der Höhle kommen, erwärmt sich Johns Kreuz, obwohl er doch ein ganzes Stück entfernt ist. Als sich aber der Krakenmensch mit John im Auto befindet (gerade mal einen Meter entfernt), reagiert das Kreuz jedoch nicht.
- Am Ende belässt es John dabei, dass die Kuttenträger einfach untertauchen, obwohl diese mehrere Todesfälle mitzuverantorten haben. Der bucklige Diener muss sich auch noch in der Nähe befinden, da könnte man doch einfach eine Suchaktion starten. Mit dem Aussehen fällt der doch auf. Und wenn man ihn hat, könnten durch ihn einige Kuttenträger entlarvt werden.
- Auch was es mit dem geplatzten Reportertermin auf sich hatte, würde ich gerne wissen. Nur um ein weiteres Opfer in den Ort zu locken?
- Der Name des Krakengötzen hätte ruhig etwas unheilvoller sein können. Bayramok-Lö hört sich doch etwas zu lustig an, hätte vielleicht besser geklungen ohne das "Lö".
Bei der Benotung schwanke ich zwischen "Sehr gut" und "Gut", es wird dann aber doch ganz knapp das zweite.
Ich freue mich schon auf den nächsten MB-Roman (und auch auf das nächste Auftauchen von Bayramok...)
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Dieser Beitrag wurde schon 1 mal editiert, zum letzten mal von dark side am 11.09.2014 22:56.
Ich hab mir mal eben die Mühe gemacht um meine Kritik von damals zu belegen (man kann auch sagen ......dark side auf "Mounty's - Spuren" . Im Band 1851 Dreizehn Seelen für den Satan waren die Lippen der Protagonisten wohl ziemlich spröde. Deswegen entschloß sich der Autor zu der "Operation-feuchte Lippe "
. Habe den Roman eben noch einmal kurz überschlagen. Auf den Seiten 6, 11, 39, 42, 50, 60 kam es zu der "Leckerei". In Band 1886 Der Gott aus der Tiefe kam man hingegen wohl nur noch einmal in den Genuss (S.55) . Natürlich alles ohne Gewähr.
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Dieser Beitrag wurde schon 3 mal editiert, zum letzten mal von Horror-Harry am 12.09.2014 15:49.
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Dort, wo du hingehst - da bist du dann!
Dieser Beitrag wurde schon 2 mal editiert, zum letzten mal von Michael Breuer am 12.09.2014 23:39.
Ich finde das Cover auch ziemlich gelungen (sehr stimmungsvoll), obwohl es mir i.d.R. nicht gefällt, wenn ein Motiv mehrmals eingefügt wird. Die drei Kuttenträger sind ja alle ein- und dieselbe Figur. Ich hätte es besser gefunden, wenn es sich dabei um Illusionen gehandelt hätte, um den Gegner zu verwirren.
(Wie es z.B. in dem Film "Conan, der Zerstörer" Toth-Amon gemacht hat - der hatte auch eine rote Kapuzenkutte...)
Das Cover passt mal so gar nicht zu dem Roman (aber dafür kann der Autor wohl nix), erinnert mich eher an die Wächter des Imperators aus Star Wars...
Ich fand die Story ganz gut, mal wieder was anderes als die grausigen JDs.
Die ganze Atmosphäre des Romans hat mir sehr gut gefallen, das Hotel fand ich stimmig, eigentlich alles
Das einzige, was mir jetzt 'negativ' auffiel... der eine Krakenmensch, der durch die Silberkugel zerstört worden war, hinterließ eine stinke Schleimspur, derjenige der durch die Dämonenpeitsche vernichtet wurde, zerfiel zu Staub...
Am meisten gefiel mir: S. 55 'Ein Krakenmonster mit Weltherrschafts-Ambitionen...' Klasse Formulierung... sowas vermisse ich bei JD... auch die Dialoge im Allgemeinen (Anfangs das Geplänkel mit Glenda im Büro, etc...) sind ungleich besser als bei JD.
Mal wieder ein 'Daumen hoch' für Michael Breuer...
Fazit: Gut
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Ich bin nicht der Messias - Doch, du bist es. Ich muss es wissen, denn ich bin schon einigen gefolgt.
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Dort, wo du hingehst - da bist du dann!
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Ich bin nicht der Messias - Doch, du bist es. Ich muss es wissen, denn ich bin schon einigen gefolgt.
Absolut schöne Atmosphäre. Viele angesprochene Sachen verbessert. Das liest sich rund und ich erkenne so langsam John und Suko als die, welche ich schon in tausend JD-Hefte gelesen habe. Obwohl die scheinen etwas fetziger zu sein.
Ich habe zwischen "gut" und "sehr gut" geschwankt, gebe hier aber ein "sehr gut".
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JS: 1.022 Tage hinter der aktuellen Handlung
PZ: 0 Tage hinter der aktuellen Handlung
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Dort, wo du hingehst - da bist du dann!
Kann mich der Rezi von "Dämonengeist" nur anschließen - ich finde, Michael Breuer passt sich mehr an die Serie an, als es andere Co-Autoren tun, was mir persönlich wiederum sehr gefällt. Wie hier schon geschrieben wurde, die Geschichte hat Gespenster-Krimi Flair und erinnerte mich ein wenig - trotz komplett unterschiedlicher Handlung - an den Roman "Armaras Rückkehr". Der Roman von Michael Breuer ist nicht zu actionlastig, mich stören die hier zitierten Logikfehler nicht so sehr, aber auch ich musste unweigerlich an einen GK-Band denken. Trotzdem - ich fand den Roman spannend und gut zu lesen, vergebe daher auch ein "gut".