Bestseller-König stirbt mit 57 an Herzinfarkt __________________
Von "Jerry Cotton" über "Gregs Tagebuch" bis Dan Brown und Ken Follett: Im Bastei-Lübbe-Verlag erscheinen viele der beliebtesten Romane überhaupt. Jetzt ist Firmenchef Stefan Lübbe gestorben.
Der Verleger Stefan Lübbe ist tot. Wie der Lübbe-Verlag mitteilte, starb der 57-Jährige am Montagabend während einer Geschäftsreise in Südfrankreich. Stefan Lübbe erlag den Folgen eines Herzinfarkts.
Stefan Lübbe hatte seit 1987 in unterschiedlichen Bereichen des elterlichen Verlags gearbeitet. Mit dem Tod seines Vaters, des Verlagsgründers Gustav Lübbe, übernahm er 40 Prozent der Anteile am Unternehmen und wurde 2006, als er auch die Verlagsanteile seiner Schwester Cornelia Lübbe-Roggen übernahm, Alleineigentümer des Traditionsverlags, den er seitdem zielstrebig modernisierte.
In den Jahren 2009 und 2010 verließ der Verlag – mit fast 100 Millionen Euro Jahresumsatz das größte mittelständische Familienunternehmen in der deutschen Buchbranche – seinen Stammsitz in Bergisch Gladbach und siedelte nach Köln auf das Gelände des historischen Carlswerks um. 2013 brachte Lübbe den Verlag an die Börse, blieb aber mit 39,1 Prozent der Anteile der größte Anteilseigner.
Bastei, Baumhaus, Eichborn
Unter der Führung von Stefan Lübbe führte der Verlag mit Autoren wie Dan Brown und Ken Follett immer wieder die Bestseller-Listen an, aber auch die von Verlagsgründer Gustav Lübbe zum Erfolg geführten Heftreihen des 1953 erworbenen Bastei-Verlags wurden weiterverfolgt. Serien wie "Jerry Cotton", "John Sinclair" und "Lassiter" haben bundesrepublikanische Lesegeschichte geschrieben.
In den vergangenen Jahren hatte Stefan Lübbe das Lübbe-Angebot allerdings beträchtlich erweitert. 2008 erwarb er den Frankfurter Kinderbuchverlag Baumhaus, der mit "Gregs Tagebuch" bald einen Megabestseller landete. Wenig später kam auch der kurz zuvor wieder begründete Kinderbuch-Traditionsverlag Boje zur Lübbe-Gruppe.
2011 schließlich wurde der Eichborn Verlag erworben, der unter dem Lübbe-Dach mit seinem Programm auch die Kritik zu überzeugen wusste: Neil Gaimans gerade viel besprochener Roman "Der Ozean am Ende der Straße" ist dort erschienen.
Aufbruch ins Digitalgeschäft
Stefan Lübbe setzte allerdings auch – entschiedener als weite Teile der Branche – neue Akzente im digitalen Geschäft. Mit dem bei Bastei angesiedelten Programm "Digital First" brachte Lübbe als erstes Verlagshaus in Deutschland ein rein digitales Programm auf den Markt.
Die im vergangenen Jahr gegründete Bastei Lübbe Academy war die erste und ist bis heute die einzige verlagseigene Autorenschule Deutschlands für junge Unterhaltungs- und Genreautoren – eine prompte Reaktion auf die Entwicklung im Selfpublishing.
Zuletzt machte der Lübbe-Verlag von sich reden, als er eine Einigung mit dem Internethändler Amazon erzielte und dessen neue E-Book-Flatrate als einziger großer deutscher Publikumsverlag nicht boykottierte.
Quelle: http://www.welt.de/kultur/literarischewelt/article133257703/Bestseller-Koenig-stirbt-mit-57-an-Herzinfarkt.html
Hallo
Die Blütezeit von Bastei Comics war 60- 80 Jahre.
Bessy,Silberpfeil,Lasso, Buffalo-Bill,Gespenstergeschichten habe ich in meiner Jugendzeit verschlungen. Mit dem Tode von Gustav Lübbe 1995 zog sich der Verlag immer mehr aus der Comicszene zurück. Im März 2006 erschien Band 1654 als letzte Ausgabe.
Gruftl