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Dieser Beitrag wurde schon 1 mal editiert, zum letzten mal von iceman76 am 18.11.2014 00:01.
Hinweis: Dieser vorliegende Roman ist die Weiterführung von Band Nr. 31 "Der Schreckliche aus dem Totenbrunnen". MACABROS Nr. 31 ist zugleich der 7. Band vom legendären "Xantilon-Zyklus", der aber nie direkt als Zyklus ausgewiesen wurde, wie ich zu wissen glaube. __________________ Dieser Beitrag wurde schon 3 mal editiert, zum letzten mal von Shadow am 23.07.2024 17:34.
Eine Besonderheit stellt das Titelbild zu dem vorliegenden Band Nr. 89 dar: Ich weiß nicht, ob es schon jemandem aufgefallen ist, aber das Echse-Mensch-Monster hat ein Bein zu wenig! Und zwar fehlt ihm das menschliche Bein. Vielleicht waren dem Künstler Lonati auf diesem kleinen Fleck einfach zu viele Beine da, so dass er eines wegließ – oder er hat es schlichtweg übersehen ...
Meine These wird hier aber ohne jede Gewähr auf Richtigkeit aufgestellt .
Ist es nicht auch so, dass das Originalbild durch solche Fehler oftmals eine nicht unerhebliche Wertsteigerung erfährt?
Erhebe nicht den Anspruch, alles zu wissen – versuche es.
Angelika Huber traut ihren Augen nicht, als sie plötzlich Sonja Wilken, ihre vor fünf Jahren verschollene Freundin mitten in München trifft. Doch Sonja erkennt sie augenscheinlich nicht mehr. Angelika folgt ihr dennoch, wird aber von Manolito, dem Maya-Indio, mit dessen Auto angefahren. Da sie den Unfall überlebt, erscheint Manolito im Krankenhaus und holt sich Angelika Huber als Opfer für den Schlangengott, dem er noch immer dient. __________________ Dieser Beitrag wurde schon 1 mal editiert, zum letzten mal von Shadow am 23.07.2024 17:53.
Björn Hellmark erfährt im zweiten Brief von Ak Nafuurs Vermächtnis, dass er noch mit dem »Schrecklichen aus dem Totenbrunnen« ein Hühnchen zu rupfen hat. Dem begegnete er kurz in einem Abenteuer in Xantilon vor dem Untergang der Insel (siehe MAC Nr. 31). Er soll dort unbedingt die »Ewige Flamme der Schlangengöttin Luku-U'moa« erobern, was mit dem magischen Schwert kein Problem sein sollte. Aber Björn hat es noch immer nicht zurück. Dennoch macht er sich auf, den zweiten Weg in die Dimension des Grauens zu gehen. In Mexiko will er sich mit Evita Mochares treffen, die den genauen Ort des »Vergessenen Volkes« der Maya kennt, doch Evita ist inzwischen dem Wahnsinn verfallen. So steht er plötzlich vor einem schier unlösbaren Problem: Ohne Rückkehr in den Totenbrunnen kann er den Auftrag nicht erfüllen, doch kehrt er zurück, wird er ebenfalls wie alle anderen Männer vor ihm zu einem Monster werden!
Rani Mahay gelingt es unterdessen, den Aufenthaltsort Manolitos herauszufinden, der niemand anders als der Schwarze Priester Vartan Konk ist und der Kay Olsen zum Schlangengott machte (siehe MAC Nr. 31). Im Keller des Hauses von Kay Olsen bekommt Rani es mit beiden zu tun – und stürzt in den Totenbrunnen, den alle Männer nur als verwandelte Wesen halb Mensch, halb Echse verlassen ...
Meinung: Der zweite Weg in die Dimension des Grauens liegt vor Björn Hellmark. Diesmal treffen wir einige Bekannte aus einem früheren Roman des legendären Xantilon-Zyklus wieder: Manolito, grausam wie eh und je, Kay Olsen, den Maya-Forscher, der nun der Schlangengott ist, seine Freundin Sonja Wilken, deren Geist zerstört wurde durch den Anblick Kay Olsens, und auch Evita Mochares, die ehemalige Reporterin aus Mexiko City, die in einer Nervenheilanstalt gelandet ist.
Für Björn geht es hier wieder zurück in den Totenbrunnen, denn die Begegnung mit dem Schlangengott ist noch nicht beendet und Dan Shocker beginnt anscheinend kurz vor dem Erreichen des 100. Macabros einige alte und noch offene Handlungsstränge abzuschließen. Gut so, denn es ist meiner Meinung nach oftmals ein Problem von ihm gewesen, dass er so voll von neuen Ideen steckte, dass er einmal Begonnenes links liegen ließ und sich Neuem zuwandte. Diesmal muss Björn dem Schrecklichen aus dem Totenbrunnen sogar ohne sein magisches Schwert gegenübertreten, aber hier beweist Dan Shocker, dass er auch fähig ist, neue Waffen und Hilfsmittel zu ersinnen.
Der Roman beginnt wiederum etwas zäh, denn die vielen Rückblenden hemmen den Handlungsverlauf; auch ist die Geschichte um Evita und ihrem Lebensgefährten Hernandez etwas zu langwierig aufgebaut, da Björn dann doch recht einfach an die gewünschten Informationen kommt. Die Ebene um Angelika Huber und Manolito samt Krankenhaus ist nicht unspannend, aber bei Dan Shocker ist man ständig in Spitälern unterwegs, sodass man hierbei das Gefühl hat, man kennt schon alles in- und auswendig. Ab der zweiten Romanhälfte wird es dann rasanter und mit dem Showdown überschlagen sich die Ereignisse beinahe. Schade finde ich nur, dass der Schlangengott eigentlich relativ unspektakulär daherkommt, hatte er Björn doch ein viel dramatischeres Wiedersehen prophezeit (siehe MAC Nr. 31). Es scheint einfach so zu sein, dass Dan Shocker hier doch eine Durststrecke durchlief, die schließlich mit dem neuen Zyklus ab MAC Nr. 101 wieder beendet war (ich habe den Verdacht, Macabros sollte mit der Nummer 100 beendet werden)!
Was mich an diesem Roman zusätzlich stört, sind die überaus vielen Druckfehler, seien es fehlende oder falsch gesetzte Buchstaben oder überhaupt Wörter, die einen völlig anderen Sinn ergeben würden. Einige Kostproben: Ein Polizist meint: »... wenn wir da nach fünf Jahren noch mal fünfzig würden ...« Kann sein, dass der Redakteur ihnen eine Verjüngungskur gönnen wollte, aber es sollte wohl eher heißen: »... noch mal fündig würden ...«. Oder zwei Seiten weiter: Die Götterwelt der Mahays und Azteken ... Ich wusste gar nicht, dass Rani Mahay zu den Göttern gehört, aber hier war wohl auch die Götterwelt der Mayas und Azteken gemeint. Interessant ist auch, dass der Titel am Titelblatt lautet: Rückkehr in den Totenbrunnen, in der Innenseite aber lautet er: Rückkehr aus dem Totenbrunnen! Beides irgendwie richtig, spannender klingt aber der Titelblatt-Titel ...
Aber auch dem Autor unterliefen einige Fehler. So zum Beispiel konnte er sich nicht mehr daran erinnern, dass er Evita Mochares in MAC Nr. 33 in Genf auf dem Flughafen verabschiedete. Im vorliegenden Roman wird aber behauptet: Björn wüsste noch genau, wo ihre Wohnung sei, da er sie damals zurückgebracht hätte. Oder als etwas witzige Einlage, wenn er schreibt: Im nächsten Moment lagen sich Rani und Manolito in den Haaren. Köstliche Vorstellung bei Ranis prächtiger Vollglatze.
Fazit: Ein Roman mit einigen Längen, der dann aber zulegt und am Schluss wieder Dan Shocker-mäßig schnell beendet wird. Für den Leser aber, der gerne Handlungsstränge fertig geschrieben haben möchte, auf jeden Fall empfehlenswert. Zu hoffen bleibt, dass die restlichen 11 Wege etwas an Spannung zulegen können ...
Besonderheiten:
1. Björn Hellmark trifft wieder auf den Schrecklichen aus dem Totenbrunnen.
2. Zweiter Auftritt Manolitos, der eigentlich ein Schwarzer Priester ist.
3. Erster Auftritt der Schlangengöttin Luku-U'moa, die sicher noch eine Rolle spielen wird.
4. Als Innenillustration ist erstmals Rani Mahay dargestellt, der hier doch ziemlich finster dreinschaut, dennoch gut herüberkommt. Der große Punkt auf seiner Stirn stellt ein Tilaka oder Tika dar, ein tägliches Segenszeichen, das das »dritte Auge« symbolisiert; nach meinen Recherchen tragen dies vor allem Hindus. Eigentlich wurde von Dan Shocker nie erwähnt, dass Rani so ein Hindu-Zeichen trägt.
Ich vergebe 3 von 5 Schwerter des Toten Gottes.
Wieder ein gutes Lonati-Bild, das in den Schlusskapiteln in etwa so beschrieben wird. Interessant ist dabei, dass die Echsen-Gesichtshälfte einen fast fröhlichen Ausdruck aufweist, während die menschliche Hälfte sehr verkniffen und bösartig wirkt. Die fast nackte Angelika Huber wirkt, als würde sie dem Monster die linke Hand zum fröhlichen Tanz reichen wollen, erkennbar auch an ihrer Beinstellung. Gut getroffen sind der Brunnen in der Mondlandschaft, wenn auch der Eimer samt dem Drehgestänge nie im Roman vorkommt, die angreifenden Totenvögel sowie der bedrohlich wirkende Himmel als Hintergrund. Das fehlende Bein wird in einem anderen Kommentar weiter oben beschrieben!
Ich vergebe 4 von 5 Schwerter des Toten Gottes.
Erhebe nicht den Anspruch, alles zu wissen – versuche es.