Nachdem Coco das dritte Siegel aus der Vergangenheit geholt hat, muss sich sich jetzt der Kampfansage des Vampirs Pietro widmen. Dazu kommt sie jedoch gar nicht, denn plötzlich verwandelt sie sich immer mehr in eine Schlangenkreatur, ähnlich der Dämonin die sie in Venedig getötet hat. Ein Fluch aus der Vergangenheit oder die Tat von Pietro?
Ich hatte nach dieser Ausgangslage die Hoffnung, dass der Roman richtig gut wird. Denn mit ihrer Zeitmagie kann Coco die Verwandlung scheinbar nicht aufhalten. Aber obwohl die Regeln der Kampfansage furchtbar kompliziert sind und immer wenn es gebraucht wird neue Paragraphen aus der Luft gezaubert werden kommt es gar nicht zum geteaserten Kampf der beiden. Coco ist vorerst handlungsunfähig, ihre Brüder müssen helfen. Wie gewohnt stellt sich die Gegenseite dämlich an und die gute Seite hat ein glückliches Händchen für ihre Taten. So ist Pietros Haus unbewacht. Er selbst ist nicht da, aber alle Materialien für einen Ortungszauber. Und nicht nur das, einmal aufgespürt kann er sogar hypnotisiert werden, um ihm ein Geständnis abzulocken. Seltsam, eigentlich müssen sich bei so persönlichen Kampfansagen die Familien zurück halten. Cocos Familie regelt das aber für sie, während die Vampirsippe sich bis zum Tribunal nirgends blicken lässt. Dort wird nicht nur Pietro verurteilt, sondern auch noch die Autorität von Asmodis untergraben. Der steht daneben und kann nur böse gucken und leere Drohungen aussprechen. Einige Dämonen sind mir echt zu menschlich und schwach. Asmodis plant andauern Dinge die nicht funktionieren und regt sich hinterher furchtbar auf. Wie ein Zeichentrickbösewicht aus Kinderserien.
Aber zu Cocos Part. Mal hat sich sich nicht unter Kontrolle und wütet nur herum, dann wieder wird sie bewusstlos. Und später hat sie nur noch ihre Erinnerungen eines Vergangenheits-Ichs. Zufällig ist im Schloss ein Mann, der ihrem früheren Keltengeliebten wie aufs Haar gleicht. Er wurde von einem ihrer Brüder als Versuchskaninchen für Magieexperimente erst kürzlich hierher entführt, was für ein zufälliger Zufall aber auch. Bis zum Tribunal sind die Passagen mit Coco nicht gerade spannend. Vielleicht war ich auch einfach zu enttäuscht, weil ich auf den direkten Kampf gespannt war, der nie auch nur ansatzweise eintrat.
Cocos Ring aus der Vergangenheit wurde dort – oder besser damals – wirklich manipuliert. Es ist also eigentlich nicht das dritte Siegel, sondern ein verfluchtes Imitat. Der aufmerksame Leser schließt daraus, dass Coco für den richtigen Ring nochmal in die Vergangenheit müsste, da das ja eine unbrauchbare Fälschung ist. Darauf wird aber nie eingegangen, allgemein muss man bei den Geschichten viele Logiklöcher großzügig übersehen. Im Gegenteil, Cocos vorübergehender Schlangenverwandlungfluch entpuppt sich auf den letzten Seiten als „das goldene Fließ“, das vierte Siegel. Ihre Haut ist jetzt gegen das Höllenfeuer im Erdinneren immun. Erinnert sich noch jemand wie im letzten Buch Asmodis den fiesen Plan hatte, Coco irgendwo in die Vergangenheit ohne Rückfahrkarte zu schleudern? Und sie genau dort zufällig das zweite Siegel fand? Hier wird Coco also mit einem bösen Fluch belegt, der nach dessen Bann das vierte Siegel ist. Vielleicht sollte die Gegenseite einfach damit aufhören, Coco töten zu wollen, weil sie dadurch jedes mal stärker wird. Muss man als Leser nicht verstehen und schon gar nicht mögen, diesen unlogischen Mist.
Eine gute Sache gibt es allerdings: Laut dem Vorwort des Buches muss ich nur noch die Geschichte um den Gummitod (bei dem exotischen Titel schwant mir schon wieder nichts gutes) antun. Danach kommen die neu geschriebenen Geschichten. Denen wollte ich auf jeden Fall noch eine Chance geben und hoffe, dass sie einen anderen Weg einschlagen. Nicht so nostalgisch-klischeehaft-übertrieben-trashig-unlogisch. Sondern ernsthafter und durchdachter, dafür darf die übertriebene Trashmovieaction gern zurückstecken und die Helden endlich mal verwundbarer sein.
(4 von 6 Punkte), ich bin mal gnädig. Immerhin kein einziges mal Zeitgestoppe, weil Coco grad nicht kann.
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Aktuelle Lesefavoriten:
1. Isaac Kane
2. Gespenster-Krimi Neuauflage
3. Die Vagabunden
4. Dämonenkiller
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Aktuelle Lesefavoriten:
1. Isaac Kane
2. Gespenster-Krimi Neuauflage
3. Die Vagabunden
4. Dämonenkiller
Wurde mal wieder Zeit für bisschen Trash. Darauf habe ich mich eingestellt. Meine Lieblingsserie wird CZ nie werden, aber für zwischendurch Kopf ausschalten ist sie perfekt. Und natürlich die Punkte abarbeiten, die jeder Zamis-Roman haben muss.
Angefangen bei der klischeehaften Darstellung Ägyptens. Wo die Händler einen alle über's Ohr hauen und auf den Straßen Chaos herrscht. Wo jeder Besucher ohne Probleme mal eben die Pyramiden besteigen darf. Das antike Ägypten ist realistisch dargestellt. Aber es werden sich auch nur die klischeehaften Stücke herausgepickt, die jeder schonmal gehört oder in Mainstream-Dokus gesehen hat.
Coco ist also wieder durch einen Zeitschacht unterwegs, in der Vergangenheit das nächste Merlin-Artefakt zu finden. Und Asmodis ist dämlich wie immer. Er weiß davon. Und hilft ihr sogar, die richtige Fährte zu finden. Weil er hofft, dass sie in der Vergangenheit stirbt. Exakt der gleiche Gedankengang wie immer. Der Kerl lernt auch nicht aus seinen Fehlern oder ändert seinen Plan mal.
Fehlen darf natürlich nicht eine arme Dienerin, die vom Priester allabendlich zum Sex gezwungen wird und Cocos emanzipierte Hilfe bekommt, damit sie ihre Ruhe hat. Und für den Splattereffekt darf sich ein Dämonenmonster aus dem Bauch einer hochschangeren Mutter graben, um Coco anzugreifen.
Keine Sorge. Durch die ganzen Artefakte kann Coco nicht nur wie gehabt die Zeit anhalten, sie ist durch das Goldene Vlies auch unverwundbar. Und jede Geschichte kommt ein Artefakt hinzu, das ihr das Hexenleben vereinfacht. An keiner Stelle zittert man also mit der Hauptdarstellerin mit. Aber das ist nicht schlimm. Bei Trash braucht man eben eine obercoole Heldenfigur, die ab und an in Bedrängnis kommt, aber natürlich alles übersteht.
Wie eingangs erwähnt, man darf die Serie weder ernst nehmen noch Ansprüche stellen. Dann bekommt man ein Actionspektakel im antiken Ägypten. Nur nicht zu viel darüber nachdenken.
(5 von 10 Punkten)
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Aktuelle Lesefavoriten:
1. Isaac Kane
2. Gespenster-Krimi Neuauflage
3. Die Vagabunden
4. Dämonenkiller
Hallo, Das Gleichgewicht.
Ich habe das Buch nicht gelesen, soll heißen, ich habe überhaupt kein CZ-Buch vom ZM-Verlag gelesen.
Deine diesmalige Analyse des Plots gefällt mir dennoch sehr gut.
Wollte es einmal gesagt haben ...
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Erhebe nicht den Anspruch, alles zu wissen – versuche es.