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Dieser Beitrag wurde schon 1 mal editiert, zum letzten mal von iceman76 am 17.11.2014 22:18.
Endlich gelingt es Björn Hellmark und Rani Mahay mithilfe der Kaythen-Prinzessin Amana, die sich sehr schwer von Björn trennt, da sie ihn liebt, auf die Erde zurückzukehren. Aber Molochos hat wiederum seine Klauen im Spiel und lässt sie auf einem einsamen Kap in Irland ankommen, denn dort – so hofft er –, werden die beiden dem Dunklen Gott, einem Monsterwesen aus dem Meer, zum Opfer fallen, denn dieser Dunkle Gott ist mit Björns Waffen nicht zu besiegen. Während Björn sich mit dem Dunklen Gott abmüht, um eine junge Frau zu retten, versucht Rani der Wirtsfrau vom »Loop Head Inn« zu helfen, deren Tochter und Ehemann ebenfalls Opfer des Dunklen Gottes sind. Während Rani von der Polizei des Mordes an der Wirtin verdächtigt wird, spitzt sich die Lage dramatisch zu, denn der Dunkle Gott kommt aus dem Meer heraus, um sich die Menschen auf dem Loop Head zu holen ... __________________ Dieser Beitrag wurde schon 2 mal editiert, zum letzten mal von Shadow am 27.07.2024 10:47.
Meinung: Hier ist Jürgen Grasmück alias Dan Shocker erneut ein sehr spannender Roman gelungen, der zuerst einmal sehr gut mit den klassischen Horrorelementen (H. P. Lovecraft lässt grüßen!) eines einsamen Hauses auf sturmumtoster Klippe spielt, bewirtschaftet von etwas verschrobenen Wirtsleuten, dessen großes Problem ihre mumifizierte Tochter darstellt, die vor 30 Jahren beinahe dem Dunklen Gott zum Opfer fiel. Ihr Vater konnte sie gerade noch retten, fällt aber dadurch selbst immer mehr dem Meereswesen anheim. Sehr gut herausgearbeitet ist hier die Tragik und die Verzweiflung der kleinen Wirtsfrau, die alles versucht, um ihre Tochter wieder jung werden zu lassen. Als dann durch das Missgeschick eines Gastes der letzte Retter ihrer Tochter, ein angeblicher Kenner von magischen Ritualen, getötet wird, bricht für die Wirtin ihre selbst gewebte Welt zusammen. Sie erkennt nun, dass all ihr Hoffen und Mühen umsonst war, denn der Ruf des Dunklen Gottes ist übermächtig und ihre Tochter folgt ihm wieder. Man spürt beim Lesen direkt Mitleid mit dieser armen, gequälten Frau in sich aufsteigen, kann so richtig mit ihr mitleiden.
Der andere Teil mit Björns und Ranis Rückkehr aus dem Pandämonium fügt sich perfekt in die Handlung ein, denn sie sind gleich voll ins Geschehen involviert. Hier stößt Björn sogar an seine Grenzen und kann nur mit sehr viel Glück dem Dunklen Gott entkommen.
Björns verzweifelter Kampf gegen dieses Monster ist hervorragend beschrieben, dazu seine Erkenntnis, dass er chancenlos ist gegen dieses Wesen, das ihn auch noch seiner Kraft beraubt durch die Vortäuschung von Menschen, denen er helfen will. Ein wenig stört mich, dass er recht lange dazu braucht, das perfide Spiel überhaupt zu durchschauen, genau genommen erkennt er es erst, als er praktisch mit der Nase darauf gestoßen wird. Was wieder einmal auffällt, ist, dass er in der Hitze des Gefechtes, obwohl lange getrennt von Carminia, nicht einen Gedanken an sie verschwendet, aber man kann sich ja nicht um alles kümmern. Das sind die einzigen kleinen Minuspunkte, die ich an diesem Roman zu bekritteln hätte.
Ein superspannend geschriebener Roman von Dan Shocker, den man an stürmischen Tagen lesen sollte, denn dann passt das Wetter auch noch zur Lektüre. Mir scheint ohnehin, dass der Autor diesen Roman an solchen Tagen geschrieben hat, denn die Grundstimmung ist sehr düster gehalten und passt sich dem Inhalt nahtlos an. Alle Figuren sind fantastisch beschrieben und fügen sich perfekt in die Handlung ein, sodass keine Figur unnötig erscheint. Selbst der etwas übereifrig agierende Polizist findet Verständnis beim Leser wegen der Grausamkeit und der Heimtücke der Morde, die Rani angelastet werden, obwohl er unschuldig ist.
Fazit: Dieser Heftroman ist einfach um einige Seiten zu kurz; hier wäre genug Potenzial für ein Taschenbuch gewesen. Ganz klare Leseempfehlung!
Besonderheiten:
1. Björn und Rani beenden den von mir so benannten »Pandämonium-Zyklus«.
2. Erstes Auftauchen des Dunklen Gottes, eines Ursen, der an einen GROSSEN ALTEN erinnert.
Für diesen Roman gibt es 5 von 5 Schwerter des Toten Gottes.
Von Lonati hervorragend in Szene gesetzt ist die Nachtinsel des Dunklen Gottes mit sehr vielen Details, die genau zur Beschreibung passen. Einzig das Pärchen stimmt nicht ganz, denn Björn fährt Stan Falkner hin, aber so wirkt es natürlich viel dramatischer. Die düstere Farbgebung des Bildes ist sehr stimmig. Ein wenig eigenartig erscheint das violett eingefärbte Astgeflecht. Soll das so etwas wie ein offenes Gehirn darstellen? Ein Titelbild jedenfalls, das die dramatische Stimmung des Romans perfekt einfängt. Für die Frau im Ruderboot und die beiden an Wachttürme einer Burg erinnernde Söller gibt es leider ein Schwert Abzug, aber nur deshalb, weil ich kein halbes Schwert abziehen kann.
Für dieses Titelbild gibt es 4 von 5 Schwerter des Toten Gottes (mit Tendenz zu 4½).
Erhebe nicht den Anspruch, alles zu wissen – versuche es.