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Aktuelle Lesefavoriten:
1. Isaac Kane
2. Gespenster-Krimi Neuauflage
3. Die Vagabunden
4. Dämonenkiller
„Georg interessierten die Menschen nicht weiter. Er empfand kein Mitleid für die Menschen und ihr Schicksal berührte sie nicht.“ __________________
Genau so ging es mir auch, bei der Teufelsinsel. Das ganze Herumgequäke und Miteinander habe ich schnell durchgelesen und war daher erfreulicher Weise schnell mit dieser Geschichte durch.
Zu Beginn verschwinden auf verschiedenen Orten der Erde einige Menschen spurlos, was an vier Personen beschrieben wird. Als Prolog in Ordnung, aber wenn diese Vermissenfälle ein ganzes Viertel des Gesamtumfangs der Geschichte ausmachen einfach zu viel. Seitenweise der Pilotentochter und ihrem flugskeptischen Vater bei einer Diskussion um das Fliegen zuzuhören ist einfach nicht gut für den Verstand.
Dann geht es ab auf die Teufelsinsel. Hier wird Georg gefangen gehalten und hierher verschlägt es auch all die Menschen, zu denen man nie eine Beziehung aufbaut. Georg kann fliehen, sammelt auf der Suche nach einem Reiseportal einen nach den anderen auf und man kämpft sich durch den Dschungel.Viel spannendes passiert nicht. Da ist zum Beispiel ein süßes hundeähnliches Knufftier, welches einer der Verirrten erst als Reisebegleiter dient. Sie füttert es mit Bonbons, doch als sie keine mehr hat, verwandelt das Hundi sich in ein Monster und jagt sie. Sowas will der geneigte Zamisfans lesen, vermute ich.
Nach einem langen Marsch und dem wohl vertraglich verpflichteten obligatorischen Vergewaltigungsversuch kommt man mit einigen Verlusten beim Dämonenportal an. Die überlebenden Menschen können fliehen, Georg wird wieder gefangen genommen. Handlungstechnisch steht man also da, wo der Roman begonnen hat.
Meine Empfehlung: Die Geschichte überspringen. Es sei denn man ist die Art von Lesemensch, auf die Coco Zamis zugeschnitten ist. Irgendwer muss sowas ja mögen.
Aktuelle Lesefavoriten:
1. Isaac Kane
2. Gespenster-Krimi Neuauflage
3. Die Vagabunden
4. Dämonenkiller
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Zitat:
Original von Das Gleichgewicht
Sowas will der geneigte Zamisfans lesen, vermute ich.
Nein, will er nicht!
Was aber den Verlag nicht davon abgehalten hat, nach dem ersten Flop von Uschi Zietsch/Susan Schwartz
http://www.cbmhardware.de/wbblite/thread.php?threadid=8903&sid=
(Schwesterherz)
noch einen zweiten draufzusetzen. Wenn man keine Gruselromane schreiben kann und zudem aus anderen Romanen (Die Orgie der Teufel, DK Bd. 64) abkupfern muss, sollte sich besser einer Thematik zuwenden, die man beherrscht.
Was der geneigte Zamisfan lesen will, sind Sachen wie diese hier:
http://www.cbmhardware.de/wbblite/thread.php?threadid=8909&sid=
Das ist bestes Lesefutter...
Nur der Mond schwamm immer noch leuchtend und wunderbar in den unermesslichen Weiten des funkelnden ukrainischen Himmels; ebenso majestätisch atmete die ungeheure Höhe, und die Nacht, die göttliche Nacht verglühte; ebenso schön lag die Erde im verzauberten Silberlicht.
Nikolaj Gogol: Die Mainacht oder Die Ertrunkene
Mal schauen wann ich Band 11 erreiche. Meinst du Peter Morlar? __________________
Vlcek und Voehl finde ich nämlich auch nicht so toll. Für eine Trashserie vielleicht, aber nicht für eine düstere Serie voller schwarzer Magie. Und von sowas hörte ich, als Coco Zamis und Dorian Hunter bei anspruchsvollen Lesern zur Sprache kam, denen Dark zu platt war. Bis jetzt merke ich eher das Gegenteil...
Aktuelle Lesefavoriten:
1. Isaac Kane
2. Gespenster-Krimi Neuauflage
3. Die Vagabunden
4. Dämonenkiller
Explizit Morlar meine ich da nicht, es hat eher etwas mit dem "Setting" und der Geschichte an sich zu tun, die an die Jugendabenteuer aus der Heftserie erinnern. Und ein bisschen Reminiszenz an diese Zeit schadet ja nie... __________________
Und ja, Ernst Vlcek war für mich mit seinen Romanen für Zaubermond die Enttäuschung schlechthin. Noch nicht einmal aus seinen eigenen Ideen in der Heftserie (Ferdinand Dunkel) ist da etwas Besonderes geworden. Der beste DK-Autor war (neben Kurt Luif) Verlagsinhaber Erhardt selbst; ein Beweis, dass aktuelle Verfasser durchaus mit denen der Heftserie bestehen und überzeugen können.
Nur der Mond schwamm immer noch leuchtend und wunderbar in den unermesslichen Weiten des funkelnden ukrainischen Himmels; ebenso majestätisch atmete die ungeheure Höhe, und die Nacht, die göttliche Nacht verglühte; ebenso schön lag die Erde im verzauberten Silberlicht.
Nikolaj Gogol: Die Mainacht oder Die Ertrunkene
Zum zweiten mal in Folge kann Georg Zamis aus seinem Gefängnis auf der Teufelsinsel ausbrechen. Dieses mal wird er jedoch schnell von Axinum gefasst und zurück gebracht. Der dreht langsam völlig durch. Wird er sich gegen Asmodis stellen? __________________
Coco und Adalmar statten indes wieder einmal Skarabäus Toth einen Besuch ab. Er ist einer der wenigen mächtigen Dämonen, der uralte Schiedsrichter der Clans. Wenn er so einfach überrumpelt, hypnotisiert und befragt werden kann enttäuscht das einfach. Die Helden, allen voran Coco, sind einfach zu stark und das wird in fast jeder Geschichte eiskalt ausgespielt. Als die junge Hexe dann durch das Dämonentor auf die Teufelsinsel stolpert, hat sie auch keine Probleme. Asmodis' Hochsicherheitsgefängnis, welches die Zamis-Sippe eigentlich nur mit vereinten Kräften untersuchen will. Und dank dem schnellen Zeitablauf kommt Coco allein voran. Ob sie langsam in einem Sumpf versinkt oder von Riesenfledermäusen angegriffen wird. Coco kommt unbeschadet aus jeder Situation heraus. Ihren Bruder findet sie nicht, jedoch Hinweise auf seinen Tod, die Axinum zuvor gefälscht hat.
Also zurück durch das Portal und der Familie davon berichten. Die wollen jetzt ein Tribunal gegen Asmodis. Toth stimmt dem zu, jedoch soll es auf der Teufelsinsel mit nur wenigen Zeugen stattfinden. Eigentlich werden solche Anklagen auf neutralem Boden mit Zeugen verschiedener Clans abgehalten. Toth steht gezwungener maßen auf der Seite von Asmodis, trotzdem sollte er doch zumindest versuchen, einen neutralen Schein zu wahren, statt die Zamis' in eine offensichtliche Falle laufen zu lassen.
Das Finale auf der Teufelsinsel hat mich dann positiv überrascht. Sehr positiv. Wenn die Serie nur immer mit solchen Wendungen auftrumpfen würde. Asmodis bietet seinen Gegnern einen Burgfrieden an. Er hat Georg nicht getötet, also ist die Anklage haltlos. Er würde ihnen den Gefangenen sogar zurückgeben, wenn sie ihn als Fürst der Finsternis akzeptieren und sich ihm unterwerfen. Daraufhin dreht Axinum durch, der eigentlich erschaffen wurde, Coco und ihre Familie zu töten. Er greift nicht Asmodis an, sondern die Zamis. Was für eine Ironie, sonst hätte das dem Teufel perfekt in den Kram gepasst, nur gerade jetzt nicht. Nach einem spannenden Kampf der Zauberkünste entschließt sich Asmodis sogar, sich in den Kampf einzumischen und gegen sein Geschöpft zu helfen. Axinum tot, leider auf Seiten der Zamis' kein einziges Opfer. Hier hätte man zum Zyklus-Abschluss ruhig jemanden töten können. Der unzerstörbare Hüter des Hauses wurde auf's Meer hinaus gespült. Werden wir ihn wiedersehen? Hoffentlich nicht, so bliebe er immerhin ein „Opfer“ der guten Seite. Andererseits braucht jeder Clan seinen Hüter, so wie ich das verstanden habe.
Asmodis jedenfalls bleibt bei seiner Idee eines unsicheren Friedens, dieses mal verlangt er als Preis die Verbannung von Coco. Und ihr Vater stimmt zu, zumindest für einige Jahre.
Nach meiner kleinen Pause hatte ich wieder Spaß an der Serie. Größtes Manko bleibt die Stärke von Coco. Durch ihre Zeitmagie ist sie nicht einmal von den ältesten Dämonen kleinzukriegen. Charaktere wie Toth, Zakum oder Asmodis sollten Tabu sein. Unangreifbar und nur mit Tricks zu schwächen. Der Fürst der Finsternis hat es ja auch schlau gemacht, wie er Toth erpresst. Apropos Charaktere, die sind eine Stärke der Serie. Sie haben Seele, ob nun die Zamissippe oder die namenhaften Dämonen, ich habe sie alle ins Herz geschlossen und freue mich über jeden ihrer Auftritte. Mit dem Trashfaktor werde ich leben müssen, mit den frauenfeindlichen Szenen und Vergewaltigungen nicht. Aber von beidem keine Spur in dieser Geschichte. Wertet die Handlung gleich dermaßen auf.
(7 von 10 Punkten)
Aktuelle Lesefavoriten:
1. Isaac Kane
2. Gespenster-Krimi Neuauflage
3. Die Vagabunden
4. Dämonenkiller
Nicht ohne Grund wollte Asmodi mit Coco ein Kind zeugen, ein "Privileg", das nur magisch höchst begabten Hexen zuteil wird. Coco ist also nicht irgendein Hexlein, sondern (und das wird im Laufe der Jahre beziehungsweise Serie öfter erwähnt) eine Hexe, wie es sie nur alle paar Jahrhunderte gibt. Deshalb sollte es nicht verwundern, wenn sie es auch mit den mächtigsten Dämonen der Schwarzen Familie aufnehmen kann. Zudem beherrscht sie als einziges weibliches Mitglied ihrer Sippe die Zeitmanipulation (lediglich ihr Vater Michael und ihr Bruder Georg besitzen diese Fähigkeit; letzterer beherrscht diese Gabe noch besser als Coco). Um diese Fähigkeit wird die Zamis-Sippe von vielen anderen in der Schwarzen Familie beneidet. __________________
Bereits im ersten Band ("Hexensabbat") der Zaubermond-Ausgabe, der unter anderem die Dämonenkiller-Hefte 31 + 32 nachdruckt, kann man erfahren, dass die Zamis-Sippe alles andere als sakrosankt ist. Aber das haben findige Forumskollegen, die nichts aus dem Gleichgewicht bringen kann, natürlich ohnehin schon festgestellt:
https://www.gruselromanforum.de/thread.php?threadid=6880&sid=
Und der klassische Dämonenkiller im Heftfomat (1973-1977) zeigt, dass in dieser Serie (nahezu) niemand gegen ein unerwartetes Ende gefeit ist.
Nur der Mond schwamm immer noch leuchtend und wunderbar in den unermesslichen Weiten des funkelnden ukrainischen Himmels; ebenso majestätisch atmete die ungeheure Höhe, und die Nacht, die göttliche Nacht verglühte; ebenso schön lag die Erde im verzauberten Silberlicht.
Nikolaj Gogol: Die Mainacht oder Die Ertrunkene