Todesflug
Juhu, die erste Geschichte hier ist direkt wieder von Herrn Voehl. Glücklicherweise passiert nichts wichtiges. Kurz gesagt fliegt Coco nur von Wien nach Kalkutta. Viel ruinieren kann der Autor nicht. Die Handlung ist auch in Ordnung. Die erste Hälfte passiert nichts spannendes. Figuren werden vorgestellt und die ersten Anzeichen des Angriffs eingestreut. Flackernde Lichter und kurze Visionen.
Dann geht der Ärger los. Coco und die gesamte First Class befinden sich plötzlich 1973 in einem anderen Flugzeug und in einer eigenen Dimension. Dort werden sie von Zombies angegriffen und müssen sich zur Wehr setzen. Später fügt Voehl noch eine dritte Dimension ein, die sich mit der zweiten Dimension überlappt. Er verzettelt sich mit den ganzen Dimensionen und welche nun auf andere Auswirkungen hat. Das widerspricht sich alles mehrmals und ist einfach nicht durchdacht. Macht aber nichts, die Action und sogar ein wenig Grusel stimmen. In Dimension 3 gibt es eine Zeitbombe, die Coco und die anderen tötet, wenn sie explodiert. Nun ist einer der Passagiere in Berlin aufgewachsen. Und weil damals Berlin ganz doll zugebombt wurde hat er schon etliche Blindgänger eigenhändig entschärft. Ist logisch, Bombenentschärfen beherrscht jeder Berliner mit verbundenen Augen. Diese Kunst wird von Generation zu Generation weitergetragen, wie man weiß. Das ist der Mist, den Voehl schreibt, wenn es um die Lösung seiner aufgestellten Probleme für Coco geht.
Die Zombies sind besiegt und als die Bombe entschärft wird, landen die Passagiere auf magische Weise wieder in der Gegenwart. Coco landet wie geplant in Kalkutta. An ihrer Seite das blinde Medium Indira und der Schatzjäger Vandermar. Visionen haben schon angedeutet, dass es jetzt mit einem indischen Tempel und einem Dämon mit Totenmaske weitergehen wird.
Als letztes darf man Wien nicht vergessen. Gorgon ist offenbar ganz brav und bleibt in der versteinerten Stadt, statt marodierend weiter zu ziehen. Asmodis hat Wien abgeriegelt und konzentriert sich jetzt auf die Jagt nach Coco, statt sich des Desasters anzunehmen, wie es eigentlich sein Job wäre. Es sind duzende Dämonenclans versteinert. Viele davon auf seiner Seite. Ich hätte mir gewünscht, dass man dem Leser hier noch einiges erklärt hatte. Nur weil die Titelheldin in Indien ist, steht die Zeit im Rest der Welt nicht still. Andererseits, von Voehl kann man sowas echt nicht erwarten.

(6 von 10 Freaks)
Die Logik kann man wie immer in die Tonne kloppen. Was bleibt ist ein nettes Zwischenspiel für die Junghexe auf ihrem Weg nach Indien. Einer der besseren Romane des Autors.
PS. Auf der Website von Zaubermond und im ebook ist Voehl als Autor angegeben. Bei phantastik-couch und -news ist jedoch von einem Markus Kastenholz die Rede. Der Dank für diesen Hinweis geführt Olivaro.
__________________
Aktuelle Lesefavoriten:
1. Isaac Kane
2. Gespenster-Krimi Neuauflage
3. Die Vagabunden
4. Dämonenkiller