Mara Kay: Blasser Mond über Ostrowo

Wie sich dieser Roman in den Kinderbuchverlag Franz Schneider verirren konnte, ist so unerklärlich wie die Geschehnisse in dem Buch, das im Russland Anfang des 18. Jahrhunderts spielt und die Erlebnisse eines Geschwisterpaares schildert, das von seiner Großmutter auf ein neu eröffnetes Internat geschickt wird. Unheimliche Stimme und Erscheinungen, ansprechend behutsam von der Autorin geschildert, weisen auf ein Verbrechen hin, in das die Familie, die das Internat betreibt, auf die eine oder andere Weise verwickelt scheint. Ein großes Plus dieses Romans ist die Fähigkeit der Autorin, ihren Personen Substanz und Charakter zu verleihen. Auf 187 Seiten wird eine zurückhaltende, sich aber unmerklich steigernde Geistergeschichte geboten, die sie in die Nähe der klassischen englischen Schauergeschichte rückt. Eine sehr angenehme Leseüberraschung und, wie schon erwähnt, atypisch für das übliche Programm dieses Verlags - der aber auch drei Kriminalromane von Patricia Wentworth um Miss Silver publiziert hat.

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Nur der Mond schwamm immer noch leuchtend und wunderbar in den unermesslichen Weiten des funkelnden ukrainischen Himmels; ebenso majestätisch atmete die ungeheure Höhe, und die Nacht, die göttliche Nacht verglühte; ebenso schön lag die Erde im verzauberten Silberlicht.

Nikolaj Gogol: Die Mainacht oder Die Ertrunkene