Elisabeth Ogilvie: Die Straße des Unheils (Heyne Romantic-Thriller Bd. 2297)

"Die Straße des Unheils" ist der dramatische deutsche Titel des englischen 'Road to Nowhere', was dem Inhalt des Romans eher entspricht. Nach einer Art Prolog in der Gegenwart wendet sich die Geschichte für die nächsten fast neunzig Seiten der Jugendzeit der beiden Schwestern Juliet ("Jule") und Rosalind ("Roz"), die über einen Zeitraum von vier Jahren erzählt wird. Von der mental gestörten Mutter und dem unterlegenen Vater von der Zivilisation weitestgehend ferngehalten, erleben sie Gewaltausbrüche und psychische Unterdrückung, ehe nach dramatischen Ereignissen Rosalind Schwester und Mutter verlässt - um Jule auf der Insel zu "vergessen" und erst nach vier Jahren wieder zu begegnen. Der Handlungsstrang in der Gegenwart dehnt sich danach etwas und bewegt sich kaum von der Stelle. Erst nach über 130 Seiten gibt es ein furioses Finale (das sich durchaus schon angedeutet hat aufgrund dreier Mordanschläge), ein Finale allerdings, das nicht erlösend wirkt, sondern tragisch ist und eher traurig; kein Happy End, sondern eher ein bitter-süßes Ende - mit Betonung auf "bitter".

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Nur der Mond schwamm immer noch leuchtend und wunderbar in den unermesslichen Weiten des funkelnden ukrainischen Himmels; ebenso majestätisch atmete die ungeheure Höhe, und die Nacht, die göttliche Nacht verglühte; ebenso schön lag die Erde im verzauberten Silberlicht.

Nikolaj Gogol: Die Mainacht oder Die Ertrunkene