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Spoilergefahr in der Rezi. Wer sich irgendwann eine eigene Meinung zu dem Roman machen will sollte meine Gedankengänge nicht lesen und sich dadurch vielleicht beeinflussen lassen. __________________
Die Rasputin-Romane sind, zumindest wenn man die Action und den Fortgang des roten Fadens betrachtet, momentan das Highlight der Dark-Geschichten für mich. Ich habe dem Hauptautor unrecht getan, als ich vermutete, dass der russische Dauergegner nur PR-Namensgeber für ein weiteres Monster der Woche ist. Hier geht die Action ab, hier wird richtig mitgemischt, hier entwickelt sich der rote Faden. Ob das gleichbedeutend mit einem guten Roman ist, ist eine andere Sache.
Man kann gut und gern sagen, dass das Heft ein Krimi ist. Der neu erweckte Leibwächter von Rasputin ist ein Mensch namens Oleg, den der Alchemist mit einem Schlafgift für Jahrzehnte ruhiggestellt hat. Auch seine Handlanger sind normale Killer. Mal abgesehen von einer Ausnahme am Ende keinerlei paranormale Inhalte oder Magie. Dafür die üblichen Hubschrauber-Verfolgungen, MP-Gefechte und Kampfsporttechniken. Man bekommt die Art von Action, die man von Dark gewohnt ist.
Das trifft leider auch auf die Dialoge (mittlerweile akzeptiere ich diesen Aspekt seiner Schreibe wenn er nicht zu schlimm ist) und die Logik zu. Da haben wir Karinas Informanten, der sie in Lettland auf die Spur der Bösewichter bringt. Es reicht dass Karina beim ersten Treffen vor Ort seinen Namen erwähnt um John misstrauisch zu machen. Warum? Keine Ahnung, es gibt zu diesem Zeitpunkt nicht den geringsten Anhaltspunkt, dass Sokolov ein Veräter ist. Abgesehen von gesundem Misstrauen, aber John ist sich fast todsicher. Bei dieser Meinung bleibt er auch die ganze Zeit auf dem Weg zum vereinbarten Treffpunkt. Hätte sich dann herausgestellt dass auch ein Geisterjäger mit seinen grundlosen Anschuldigungen sich irren kann, ich hätte es sehr begrüßt. Aber natürlich stellt der Kerl sich als Feind heraus, der Rasputin gerufen hat.
Also muss das Heldenduo vor Rasputin, Oleg und den Killern fliehen, die sie im Hubschrauber verfolgen. Dabei kommt man auf die grandiose Idee, doch in ein Getreidefeld zu fahren, um durch die dadurch entstehende Staubwolke die Gegner zu verwirren...oder so. Es kommt wie es kommen muss, Karina sieht durch die Kornhalme bald nichts mehr und muss den Wagen stoppen, wo Oleg sie aufspürt und sich auch dämlich anstellt. Statt sich die beiden zu schnappen, hebt er ihren Wagen hoch und rutscht dabei ab. Er wird unter dem Auto eingeklemmt und muss sich erstmal befreien, was John und Karina wertvolle Sekunden gibt. Es kommt zu einem kleinen Handgemenge und der Leibwächter flieht. Bis zu diesem Zeitpunkt gab es für mich zwar Action, aber sie war nur Fassade. Den guten passiert eh nichts, aber auch Rasputin oder Oleg werden nicht verletzt.
Danach kommt der große unerwartete Knall. John und Karina werden gefasst. Ihnen werden die Waffen abgenommen und sie werden gefesselt, um schließlich per Hubschrauber zu einem Versteck geflogen zu werden. Dort trennt man die beiden und schließt sie in verschiedenen Zimmern ein. Wie will Dark da logisch wieder rauskommen? Ich war gespannt. Eine Situation, aus der nur ein guter Autor seine Helden retten kann ohne dass es schlecht geschrieben ist. Ich rechnete mit vielem. Zufallszufälle oder Gegner die sich bis zum Tiefpunkt dämlich anstellen wie nie. Was sich der Altmeister einfallen lassen hat ist fragwürdig. Überraschend, in der Handlung nicht mal unbedingt unlogisch, aber für mich trotzdem grundlegend falsch und nicht zu akzeptieren.
Chandra höchstpersönlich dringt in Rasputins Versteck ein. Passt, sie kennt sicher seine kleinen Hüttchen im Wald. Danach metzelt sie sich lautlos ohne Alarm auszulösen durch die Wachen, passt sie ist eine ausgebildete Killerin. Sie befreit Karina und tötet Oleg. Warum? Weil ihr Rasputin plötzlich zu mächtig und böse geworden ist. Sie steht nicht mehr auf seiner Seite und hilft lieber den Helden. Ganz genau das ist Jasons platte Erklärung ohne genauere Motive für die Kugelsichere. Die haben mir aber gefehlt, um eine 180°-Wende der Killerin zu rechtfertigen. Justine hatte ihre nachvollziehbaren Gründe, mit John zusammen zu arbeiten. Gut, Chandra will noch nicht mit John zusammenarbeiten, aber auf jeden Fall gegen Rasputin arbeiten. Da muss wohl jeder selbst für sich entscheiden, ob es das hinnehmen kann.
Nebenbei entreißt Rasputin John das Kreuz und der ruft die Formel, um den Russen zu verjagen. Die erwähnt einzige Szene mit Magie im gesamten Roman. Abgesehen von Olegs Erweckung vielleicht, aber der wurde ja alchemisch schlafen gelegt.
Jason hat den Mut aufgebracht, einen radikalen Einschnitt in den Plot einzuarbeiten. Das muss man ihm lassen. Action gab es auch genug und Storyentwicklung sowieso. Chandras Seitenwechsel kann ich nichtmal verurteilen. Er ist nicht direkt unlogisch, es fehlen einfach Informationen um ihn besser zu begründen. Durch ihr Eingreifen macht die Rettung der Helden sogar Sinn. Hätte Dark Chandras Motive besser erklärt, ich hätte einen seiner Romane das erste mal seit gefühlten Jahren trotz Dialoge und Fehlerchen für einfach nur angenehm gut befunden. So für mich aber Mittelmaß.
Als Dialog der Woche ein Gespräch zwischen John und Karina, nach der Ankunft des Geisterjägers.
Sie winkte ab, bevor sie sagte: „Ich denke nicht, dass wir ihn in Russland finden.“
„Sondern?“
„Hier in Lettland. Womöglich sogar in Riga. Deshalb bist du auch hier gelandet.“
„Ahhh – so ist das!“
„Sicher bin ich mir nicht, aber es kann durchaus sein.“
„Und warum sollte dieser Leibwächter hier in der Stadt sein?«“
„Ich habe keine Ahnung. Es kann sein, dass auch Rasputin den Weg nach Westen sucht.“
Warum Rasputin nach Westen auf dem Weg sein soll wird nicht erklärt. Warum man auf dem Weg nach Westen durch Lettland kommen muss wird auch nicht erklärt. Aber wir wissen ja: Wenn bei Dark völlig aus der Luft gegriffene Sachen behauptet werden, dann stimmen sie fast immer.
Aktuelle Lesefavoriten:
1. Isaac Kane
2. Gespenster-Krimi Neuauflage
3. Die Vagabunden
4. Dämonenkiller
Dieser Roman hat mich wirklich positiv überrascht. Dass das Thema Rasputin JD liegt hat er in diesem Zusammenhang schon öfter bewiesen. Für mich ist dies der beste Roman den ich in der letzten Zeit von JD gelesen haben. Der Roman fängt schon mit der Erweckung des Leibwächters Oleg recht spannend und gut an. Die Szenen am See sind wirklich gut beschrieben. Etwas enttäuscht war ich eigentlich nur, dass Oleg nicht das erwartete Ungeheuer war, wie es der Titel vermuten lies. Das Oleg dann auch noch schwarz war war wohl dem Titelbild geschuldet. Etwas lächerlich fand ich dann die Geschichte mit dem Lendenschurz. Na ja Schwamm drüber. Doch auch nach der Erweckung weiß dieser Roman zu überzeugen. John wird von Karina nach Lettland geholt und von da an wird einem jede Menge Aktion geboten. Übrigens fand ich die Idee mit Lettland nicht schlecht. Das sich Karinas Informant als Komplize von Rasputin herausstellt fand ich gar nicht so schlimm. Nur das John dies schon vorher ahnt bevor er den Informanten kenngelernt hat fand ich etwas merkwürdig. Doch auch hier kann ich ein Auge zudrücken. Denn die Verfolgungsjagd mit dem Hubschrauber und die Gefangennahme von John und Karina sorgen für jede Menge Unterhaltung. Doch wirklich überraschend fand ich dann das Ende. Denn hier hatte ich tatsächlich überlegt wie will JD diese Nummer noch retten. Beide gefangen und kein Ausweg. Doch dann zaubert JD die Nummer mit Chandra aus dem Hut. Damit gelingt ihm ein Schachzug mit dem ich persönlich nicht gerechnet habe. Obwohl man natürlich sagen muss dass Chandras Motiv etwas dünn ist. Aber bisher habe ich mich immer beschwert das JD alles immer in 08/15 Manier runterspult und diesmal schafft er es wirklich eine unerwartete Wendung in die Geschichte reinzubringen, die ich nur als positiv bewerten kann. Es bleibt nur zu hoffen, dass dieser Wechsel von Chandra nicht beim nächsten Rasputinroman wieder in Vergessenheit gerät sondern dieser Punkt weiter ausgebaut wird. Ansonsten würde diese an sich gute Idee direkt wieder verpuffen. Positiv fand ich in dem Roman auch das Rasputin selber den ganzen Roman über mitgespielt hat und nicht nur seinen Leibwächter ins Rennen geschickt hat.
Für diesem Roman vergebe ich ein sehr gut weil er mich rundherum gut unterhalten hat und in meinen Augen alles enthält was Sinclair ausmacht. Eine Geschichte die ein Hauptthema weiterführt, Aktion und eine überraschende Wendung. Natürlich kann man auch Kritik anbringen und das ein oder andere bemängeln doch hier drücke ich ein Auge zu.
John erhält nach langen mal wieder einen Anruf von Karina Grischin. In dem Telefonat berichtet die ehemalige Agentin dem Geisterjäger von Aktivitäten ihres gemeinsamen Spezi Rasputin . John sagt sein Kommen natürlich sofort zu. Doch statt Moskau ist diesmal Riga (Lettland) das Ziel. Es sollte beileibe nicht die Einzige Überraschung sein. Dieser Beitrag wurde schon 1 mal editiert, zum letzten mal von dark side am 15.11.2015 20:19.
Fazit:
Trotz allen Bekundungen meinerseits ..... bin ich doch noch mal rückfällig geworden. Ich war einfach neugierig, ob Jason im Rasputin-Strang noch einmal Gas geben würde. Zuerst fragte ich mich, wieso benötigte Rasputin überhaupt einen neuen persönlichen Leibwächter ?. Am Ende bekam man ja zumindest eine schlüssige Lösung dafür präsentiert. Dass die kugelfeste Chandra sich von ihrem Mentor abwendete war echt ein Paukenschlag. Für Begeisterungsstürme hatte diese Variante zwar nicht gerade bei mir gesorgt ....doch immerhin wurde so eine aussichtslose Lage (in der John u. Karina steckten) noch einmal gerettet. Im Roman gab es so mache Szene, wo ich mir an die Birne gefaßt hatte ....sage nur die "Kornfeldnummer" oder den farbigen ( Lendenschutz tragenden) Leibwächter aus Afrika mit dem tollen -bzw. einfallsreichen Namen Oleg . Zuerst hatte ich das Gefühl, Dark würde aus ihm einen zweiten Xorron machen. Doch dann stellte er sich schnell als Himbeertoni von der Brombeerfarm heraus. Bin jedenfalls gespannt welche Idee Jason im Rasputin_Strang verfolgt. Zumindest sollte er auf seine alten Tage da jetzt so richtig Gas geben und nicht weiterhin so lange rumeiern. Die Zeit bis zum ultimativen 2000'er ist nämlich nicht mehr so weit.
Besonderes:
1. Chandra, die Kugelfeste stellte sich gegen ihren Mentor Rasputin und befreite Karina und John aus seiner Gefangenschaft (S.63) .
2. Obwohl Rasputin das aktivierte Kreuz in seinen Händen hielt, konnte er letztendlich nicht vernichtet werden (zwar ließ er es sofort fallen, doch den Strahlen/Blitzen hätte er dennoch nicht entkommen können ...S.64 ) . Fand diese Szene mehr als schwachsinnig.
3. Der Roman strotzte nur so voller Rechtschreibfehler. Es wurden des öfteren sogar ganze Wörter zweckemfremdet. Eigentlich rege ich mich darüber nicht so auf, aber diesesmal fand ich es echt extrem.
Bewertung:
Ich ringe mich hier noch gerade so zu einem "mittel" durch.
Cover:
Oleg trug eigentlich nur einen Lendenschutz und nix von der Stange. Auch die Totenschädel waren unter Wasser nicht vertreten ......obwohl ......Totenschädel gehen bekanntlich ja immer .
Nachdem ich die Beiträge hier gelesen habe, hab ich mir den Roman auch zu Gemüte geführt. Dieser Beitrag wurde schon 1 mal editiert, zum letzten mal von Theron am 02.12.2015 13:33.
Dieser JD Roman hat mir seit Höllenspuk am Himmel am besten gefallen.
Aber wegen der schon in den anderen Beiträgen angespochenen Schwächen vergebe ich eine mitlere Bewertung.
Ich kann nur die Leserbriefseite bewerten... es tut mir echt leid für die Co-Autoren, dass diese so angeblich schlecht gemacht werden... deren Romane toppen JDs Romane bei weitem... nuff said
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Ich bin nicht der Messias - Doch, du bist es. Ich muss es wissen, denn ich bin schon einigen gefolgt.
Da in diesem Roman viele Dialoge sind ist es eher ein Graus ihn zu lesen. Man könnte meinen JD wird nach Zeilen bezahlt.
Die "überraschende Wende" war für mich auch nicht interessant, da ich den Charakter noch nicht kannte. Und so war er wie jeder andere Charakter bei JD: beliebig austauschbar.
Mittel ist eigentlich zu gut, aber seis drum...