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Dorothee Collins klappte die verwitterten Läden nach außen, und das graue Tageslicht sickerte müde durch das Fenster. Die Frau war gewohnt, dass um diese Zeit auch am Fenster gegenüber die Läden aufgestoßen wurden und Caroline, ihre Nachbarin, zu sehen war. Eine in der Nähe explodierende Bombe hätte keine größere Wirkung haben können als die Tatsache, dass an diesem Morgen Caroline Turner eben nicht wie gewohnt zu sehen war. Am Fenster drüben stand ein Mann.
Dorothee Collins fuhr zusammen wie unter einem Peitschenhieb, ihr Herzschlag stockte. Den Fremden hatte sie noch nie zuvor in ihrem Leben gesehen. Er sah- unangenehm aus. Ein kantiger Schädel, ein kräftiger, muskulöser Körper, kalte, gefühllose Züge bestimmten seinen Gesichtsausdruck. Die Art und Weise wie er stand und sie ins Auge fasste, versetzte sie in Schrecken. Caroline, mit der sie gestern abend noch gesprochen hatte und die kein Wort darüber verlor, daß sie Besuch erwartete, war nirgends zu sehen.
( Subserie: Larry Brent 127 )
Erscheinungsdatum: 18.06.1979
Cover: Rudolf Sieber-Lonati
Dieser Roman erschien NICHT in der eigenständigen "Larry Brent"-Serie.
In New York sterben einige Menschen an plötzlicher akuter Atemnot, niemand kann ihnen dabei helfen. Auch Morna Ulbrandson nicht dem jungen Mann, der nahe einem berühmten Steakhaus, in dem sie sich mit X-RAY-3 und X-RAY-7 treffen will, zusammenbricht und stirbt. Da packt Morna ein fremder Wille, der ihr befiehlt, nach Salt Lake City zu kommen. Und es gibt nichts, was sie dagegen tun könnte. Sie lässt das Treffen mit ihren Kollegen sausen – und fliegt auf dem schnellsten Weg nach Utah. Im Flugzeug wird sie Zeuge, wie seltsame Kugeln einen Mann umschwirren und so um ihn herum ein Vakuum erzeugen, sodass er nicht mehr atmen kann. Morna gelingt es, ihn zu retten. Es stellt sich heraus, dass dieser Mann Bill Flemming heißt und dass er weiß, wer hinter diesen mysteriösen Todesfällen steckt: ein Götze namens Kr'Okchthu. Auch Flemming ist unterwegs zu ihm, hat er doch eine Tonscherbe gefunden, die zu der Götzenfigur gehört.
Unterdessen verlassen Larry Brent und Iwan Kunaritschew auf der Suche nach Morna Ulbrandson das Steakhaus –und bleiben dadurch am Leben, denn gleich darauf werden alle Besucher und Angestellten des Restaurants von den geheimnisvollen Kugeln ermordet! Bald danach wird den PSA-Agenten klar, dass ihre neueste Feindin hinter dem Ganzen stecken muss: Dr. X. Schließlich landen alle Protagonisten in einer gottverlassenen Gegend bei einer einsamen Tankstelle. Und stellen fest, dass Dr. X die Macht der Götzenstatue zu Hilfe nimmt, um sich an den PSA-Leuten rächen zu können und nebenbei im Anschluss die Welt zu beherrschen ...
Meinung: Zum dritten Mal taucht hier die mysteriöse Dr. X auf. Und geht diesmal nicht zimperlich zu Werke, lässt sie doch weit über 200 Menschen ermorden! Hier greift Jürgen Grasmück alias Dan Shocker in die Vollen: Männer, Frauen und sogar Kinder, nichts und niemand wird verschont! Ob das so krass geschildert werden hätte müssen, ist schon eine berechtigte Frage. Die oder der geheimnisvolle Dr. X (es ist noch nicht geklärt, ob Mann oder Frau, denn schon im 15. Jahrhundert soll ein Dr. X sein Unwesen getrieben haben, damals eindeutig ein Mann) geht wieder gegen die PSA vor, will sich rächen an den drei Hauptgegnern, die ihr oder ihm bereits zwei Schlappen beigebracht haben. Aber wiederum fängt sie es so an, wie alle Dämonen und dämonischen Widersacher: unglaublich kompliziert und besessen von ihrer eingebildeten Allmacht, sodass es eigentlich nur scheitern kann. Statt mit voller Wucht im Restaurant zuzuschlagen, wenn die drei PSA-Topagenten zusammen speisen, lockt sie X-GIRL-C alias Morna Ulbrandson weit weg in den ehemaligen »Wilden Westen«, lässt die anderen beiden ebenfalls entkommen, um ihnen in einem Kellerloch ihre umfassende Macht und dafür deren Schwäche ihr gegenüber zu demonstrieren. So ein Humbug!
Der Roman fing nämlich sehr spannend und unheimlich an, verliert leider mit dem ganzen »Todesatem-Zeugs« an Schwung und plätschert im Mittelteil irgendwie vor sich hin, wobei das Geschehen nicht einmal langweilig abläuft. Aber man weiß ja inzwischen, dass aus den bombastischen Plänen der grausamen Dr. X nichts Rechtes werden kann. Das ist ja stets das Dilemma, das all diese Seriengegner gemeinsam haben: Sie können einfach nicht gewinnen! Griff der Autor deswegen zu dem Kunstgriff mit den vielen Toten, um eine tragische Komponente einzuflechten, aber wer kann das heute noch sagen? Vor allem tritt die titelgebende »Ärztin« selbst viel zu spät ins Geschehen ein, ist beinahe eine Randfigur, was in diesem Roman für den Handlungsablauf nicht gerade förderlich ist. Zudem steht sie die ganze Zeit nur in einer Felsenhöhle vor der Götzenstatue herum – eindeutig zu wenig. Das hätte funktionieren können, wenn nicht so verkaufsheischend mit dem Romantitel bereits alles verraten worden wäre, wenn Dr. X einen besonderen Joker ergeben hätte. Aber da schielte wohl alles viel zu sehr auf die Verkaufszahlen ...
Was besonders ärgerlich auf mich wirkt, sind die Unmenge an Druckfehlern, fehlenden Buchstaben, und so weiter. Eines der ärgsten Romanhefte in dieser Hinsicht. Dazu kommt noch, dass der Autor selbst auch nicht ganz bei der Sache gewesen zu sein scheint, denn ein paar unlogische Sachen springen einen beim Lesen direkt an:
Seite 25, Spalte 2, letzter Absatz: Morna Ulbrandson sagt hier zu Bill Flemming, dass es noch eine Weile dauern würde bis nach San Franzisko.
Seite 26, Spalte 2, Absatz 10: Hier sagt Morna Ulbrandson wörtlich zu Bill Flemming: »Unser Ziel ist – Denver.« Ganz toll, ist ja gleich nebenan ...)
Seite 27, Spalte 2, Absatz 9: Hier steht, dass die Maschine nach Salt Lake City eine Viertelstunde nach Morna Ulbrandsons und Bill Flemmings Ankunft in Denver abhob. Bill Flemming ist mit in der Maschine.
Im letzten Absatz auf dieser Seite wird beschrieben, dass der Vorfall in der Maschine nach Denver gemeldet wurde und dass Bill Flemming eine Aussage dazu unterschrieb. Also gegenüber der amerikanischen Polizei. Und das alles spielte sich innerhalb einer Viertelstunde ab! Schwer vorstellbar, vor allem bei der Pedanterie der amerikanischen Polizei ...
Seite 34, Spalte 1, Absatz 5: Hier kann man beim zweiten Satz recht gut nachlesen, wie wichtig es ist, auch ein unbedeutend erscheinendes Komma richtig zu setzen, will man die Aussage eines Satzes nicht völlig verfremden und/oder diesen gar unleserlich machen!
Zitat aus dem Roman:
Die Bretter waren mit einem Beil herausgeschlagen worden. Noch jetzt lag das zerkleinerte Holz auf die Seite geschoben, am Boden hingen scharfkantige Holzsplitter an der Wand von oben herab und sahen aus wie ein fremdartiges, bizarres Gebiß.
Praktisch unleserlich! Setzt man jedoch das 1. Komma anders, klingt das Ganze verständlich:
Die Bretter waren mit einem Beil herausgeschlagen worden. Noch jetzt lag das zerkleinerte Holz auf die Seite geschoben am Boden, hingen scharfkantige Holzsplitter an der Wand von oben herab und sahen aus wie ein fremdartiges, bizarres Gebiß.
Fazit: Viel versucht, noch mehr Grausamkeiten hineingepackt, aber dennoch nicht das erreicht, was erreicht hätte werden können und sicher auch erreicht hätte werden sollen. Schade darum! Insgesamt ein sehr starker Plot, aber anhand der oben erwähnten Dinge wurde viel zu viel Potenzial verschenkt. Und man sieht hier recht gut, dass verkaufsheischende Titelgebungen ein echter Griff ins Klo sein können. Ein ordentliches Lektorat wäre zudem dringend vonnöten gewesen, das hätte eine Smith & Wesson Laser mehr gebracht.
Ich vergebe 2 von 5 Smith & Wesson Laser (mit Tendenz zu 2½).
Das Titelbild gibt exakt eine beschriebene Szene wieder, die Bill Flemming zu sehen bekommt, als er in dem Felsenloch eintrifft. Kr'Okchthu als hockender Götze ist ebenfalls genau so beschrieben. Eindeutig eine Auftragsarbeit von Jürgen Grasmück an den Künstler Rudolf Sieber-Lonati. Nicht ganz schlecht, aber da hat der Künstler weitaus Besseres abgeliefert.
Ich vergebe 2 von 5 Smith & Wesson Laser.
__________________ Erhebe nicht den Anspruch, alles zu wissen – versuche es.
Was besonders ärgerlich auf mich wirkt, sind die Unmenge an Druckfehlern, fehlenden Buchstaben, und so weiter. Eines der ärgsten Romanhefte in dieser Hinsicht.
Teilt sich vermutlich die Top-Platzierung in dieser Kategorie mit Verfluchte aus dem Jenseits (Larry Brent Band 29)
__________________ Nur der Mond schwamm immer noch leuchtend und wunderbar in den unermesslichen Weiten des funkelnden ukrainischen Himmels; ebenso majestätisch atmete die ungeheure Höhe, und die Nacht, die göttliche Nacht verglühte; ebenso schön lag die Erde im verzauberten Silberlicht.
Was besonders ärgerlich auf mich wirkt, sind die Unmenge an Druckfehlern, fehlenden Buchstaben, und so weiter. Eines der ärgsten Romanhefte in dieser Hinsicht.
Teilt sich vermutlich die Top-Platzierung in dieser Kategorie mit Verfluchte aus dem Jenseits (Larry Brent Band 29)
O ja, Olivaro, es gibt mehrere Hefte, die hierdurch in der "obersten Liga" vertreten sind.
Beim Lesen hatte ich oftmals das Gefühl, dass die Zuständigen im Zauberkreis-Verlag einen Großteil der Fehler bewusst eingestreut haben müssen, denn normalerweise kann man so viele gar nicht machen. Vor allem dann nicht, wenn es sich nur um Schlampigkeitsfehler handelt. Aber man wird immer wieder eines Schlechteren belehrt!
Leider!, muss ich dazu sagen, denn so was freut mich überhaupt nicht ...
__________________ Erhebe nicht den Anspruch, alles zu wissen – versuche es.
Vermutlich war das wieder mal ein Roman gewesen, den Jürgen Grasmück auf den letzten Drücker fertig geschrieben hat und im Verlag hatte man nicht mehr die Zeit, eine vernünftige Drucksatz-Korrektur machen zu können.
Die Nr. 3 der 5-bändigen Dr.-X-Reihe von Dan Shocker im Zauberkreis-Verlag.
Meines Wissens gab es nicht mehr als diese 5 Heftromane um die gefährlich-tödliche Frau Doktor.
Im BLITZ-Verlag wurde in den Hardcover-Bänden Nr. 5, 6 und 8 die Story um Dr. X und Dr. Tschang Fu weitergeführt, diesmal von Christian Montillon und Susanne Wilhelm.
__________________ Erhebe nicht den Anspruch, alles zu wissen – versuche es.