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Wenn die Süße des geringen Preises verflogen ist, die Bitterkeit minderer Qualität wird bleiben.
Jetzt habe ich, nach längerer Pause von mehreren Monaten mir wieder einmal 2 PZ hintereinander gegeben, diesen und den Vorgängerband 33.
Leider muß ich ich schreiben, daß mich beide Romane nicht vom Hocker gehauen haben, sondern eine Bestätigung für meine Pause/Austieg aus der Serie sind.
Monster of the week und zusammenhanglose Einzelromane schrecken mich vom Lesen eher ab, und da hilft auch keine Standartausrede, von Picard, daß das ganze eine "Geschmackssache sei" , auch solche Worthülsen lassen mich dann doch eher Abstand nehmen von der Serie.
Zamorra trifft sich mit einem alten Freund in Paris. So simpel beginnt ein Fall, der sehr schnell ausartet. Der Professor übernachtet in einer Absteige und will am nächsten Tag gleich zurück reisen. Da hört er seltsame Geräusche aus dem Nachbarzimmer, tritt in den Flur hinaus...und die Welt um ihn herum dreht sich. Er erwacht in einer kargen Eislandschaft und wird direkt von einem riesigen Monstrum attackiert. Gegen das hat er keine Chance, er unterliegt im Kampf, es wird schwarz um ihn herum...und er erwacht in einem Zug. Mit vier anderen Passagieren, die auch keine Ahnung haben, was hier gespielt wird. Es gibt zwar noch einen Schaffner, aber der spricht in Rätseln. Wenigstens die Eislandschaft draußen hat sich nicht geändert. __________________
Wenig später steigt ein Cowboy-Typ zu. Der weiß wie der Schaffner genau, was hier passiert, rückt aber auch nicht mit der Sprache raus.
Für den Leser zeichnet sich nur ein grobes Bild. Da fährt also ein Zug ununterbrochen durch eine Eislandschaft und draußen lauert neben der unbarmherzigen Kälte ein haushohes Ungetüm. So langsam könnte Simon Borner mal anfangen, ein paar Fragen zu beantworten. Als er damit anfängt, ist man aber auch nicht schlauer. Die anderen vier Passagiere sind Selbstmörder, die alle zur gleichen Zeit gestorben sind. Schön und gut, aber warum sind sie in dem Zug? Und was hat das mit Zamorra zu tun, der weder Suizid begangen hat noch direkt getötet wurde. Er ist einfach nur in den Flur eines Hotels getreten und dann hier gelandet.
Wenigstens der Parapsychologe kommt der Lösung näher. Das bringt aber nichts, denn wie der Schaffner und der Cowboy behält er seine Erkenntnisse für sich. Obwohl die anderen Zugreisenden nachfragen. Als Leser bleibt man so dumm wie zuvor. Versucht natürlich, im Hinterkopf mitzukombinieren, aber kommt auch nicht wirklich weiter. Wenn der Autor immer mehr Spannung aufbaut und statt Antworten nur noch mehr Puzzlestücke einstreut, erhöht das die Erwartungen beim Leser. Junge, muss die Auflösung am Ende genial sein. Ich habe erwartet, dass sämtliche Informationen und Aussagen wichtig sind, Bestandteile des bösen Masterplans. Dass ich mir am Ende die Hand vor den Kopf schlage und denke „Ah, so passt das zusammen. Da hat sich Simon echt Gedanken gemacht.“
Wenn ich gnadenlos ehrlich bin, ich bin kein großer Fan von Simons Romanen. Er ist ein ordentlicher Autor, aber sowas traue ich ihm nicht zu. Die ganze Geschichte passieren Dinge und werden Details enthüllt, die auch nach der Hälfte nicht zusammen passen. Da ist Manfred Weinland eher jemand, dem ich eine überkomplizierte aber logische Auflösung eines verworrenen Plots zutraue.
Deshalb überspringe ich jetzt einen ganzen Teil und komme zur Auflösung. Das alles war eine einfache Falle für Zamorra. Der Zug, die Passagiere, die Suizidtheorie und andere Dinge. Das passt nicht zusammen, weil es nur vom Gegner der Woche erzeugt wurde. Mein Mitdenken war also komplett umsonst.
Beiben aber noch genug Fragen offen. Um welchen Gegner handelt es sich und welche Rechnung hat die Wesenheit noch mit Zamorra offen? Die Antwort ist für mich völlig unbefriedigend. Zamorra hatte noch nie mit ihm zu tun und es macht diesen Riesenaufwand nur, weil es ihn zu Ehren aller von ihm vernichteten Dämonen töten will. Wie beliebig! Das ist doch keine Motivation. Wir bekommen nicht einmal die Erklärung, warum es eine mächtige Wesenheit kümmern sollte, wenn irgendwelche fremden Dämonen von Zamorra in den letzten Jahrzehnten besiegt wurden? Wenn am anderen Ende der Welt eine Hasenfamilie von einem Wolf gerissen wird, und ich lese zufällig davon in der Zeitung, dann denke ich mir vielleicht fünf Minuten meinen Teil, fahre aber ganz sicher nicht dorthin und erlege den Wolf.
Während Zamorra in der Trugbild-Eisdimension mit dem Wesen zu kämpfen hat, ist Nicole in der Gegenwart ebenfalls mit dabei. Zamorras Schulfreund ist auch ein Teil des Wesens, alles nur eine Falle, ihn in das Hotel zu locken. Egal.
Ich bin schon ziemlich enttäuscht. So einfach kann ich es zusammenfassen. (4 von 10 Amuletten)
PS. Das Motto „Es gab nur einen Weg, einer verfahrenen Situation zu entkommen. Indem man Tat, was die Situation nicht von einem erwartete.“ sollte man im echten Leben auch nicht unbedingt anwenden. Weil er nicht mehr weiter weiß, zieht er die Notbremse des Zuges und stellt sich dem Monster. Weil ja irgendwas passieren muss. Würde ich vielleicht bei einem Alptraum so machen. In allen anderen Situationen wäre das für mich ein ziemlich selbst destruktiver Gedanke.
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Ich fand die Lösung um Zamorra auch etwas unbefriedigend. War am Ende dann doch eine Art Albtraum. Da war der Teil mit Niocle besser. Die hatten einen kurzen Auftritt, hat aber schnell herausgefunden wie der Hase läuft und was sie machen muss, um weiter zu kommen. Zamorra hat ja beim Saufen nicht einmal mitbekommen, dass sein Saufkompane nicht echt ist. __________________
Aber interessant, dass den Figuren im Roman auch auffällt, dass Nicole öfters ihre Launen hat. Ist das eventuell eine Anspielung auf Dinge, welche noch kommen werden?
Ansonsten ist der Roman ganz gut geschrieben und mit logischer/guter Auflösung hätte ich das ganze besser bewerten können. So möchte ich nur ein 5/10 geben.
JS: 1.022 Tage hinter der aktuellen Handlung
PZ: 0 Tage hinter der aktuellen Handlung
Ooooookay ... das war bizarr, surreal, skurril, abstrakt ... wie auch immer. __________________
Aber gut!
Anfangs dachte ich noch, dass ich bei der seltsam anmutenden Handlung nicht durchsteigen würde oder dass sie mich wegen zu viel Unwissenheit der PZ-Materie meinerseits vielleicht langweilt ... aber ich fühlte mich trotzdem bestens unterhalten und wollte auch zu jedem Zeitpunkt wissen, was nu des Rätsels Lösung ist, warum das alles passiert.
Dass der "Lone Gun Man" oder Clint Eastwood-Verschnitt massiv damit zu tun hatte, war schnell klar. Aber dass das Mädchen nachher der Endgegner war, hatte ich erst auf dem Schirm, als Zamorra wieder zurück zum Zug geht und die Leichen der Soldatin, des IT-Girls, des Polizisten sieht, das Mädchen aber mit keinem Wort erwähnt wurde. Eine Ahnung hatte ich zwar, weil die Kleine immer aus allem rausgehalten wurde. Bei der Befragung, weswegen sie alle überhaupt da waren, dass sie bei der Selbstmordtheorie nicht drauf angesprochen werden sollte, usw. Aber welche Funktion sie schlussendlich inne hatte, das wollte mir noch nicht so in den Sinn kommen
Das einzige, was ich recht schnell zu wissen glaubte, war, dass es sich bei der Schneelandschaft um eine Art "Parallelwelt" handeln musste und es mit dem dauernd erwähnten Zimmer Nummer 9 mindestens zwei parallele Handlungsorte geben musste: Zamorra's erste Begegnung mit dem Surrealen fand in Unterwäsche statt, dann "Ausblendung" und kurz drauf sitzt er in Klamotten im Zug.
Ach ja, der Zug! Ein schönes Setting, das durch die bildhaften Beschreibungen sofort an den Orient-Express erinnerte, noch bevor dieser Vergleich innerhalb der Geschichte selbst erwähnt wurde.
Schön fand ich auch, dass jedes Mal, wenn Zamorra glaubte, der Lösung auf die Spur zu kommen, noch etwas anderes dazu kam, so dass er seine Theorien wieder neu überdenken musste ... bis dann der Groschen endlich fiel. Außerdem gefiel mir, dass er öfter bei den Konfrontationen mit Tentakelchen bis an seine Grenzen gelangte.
Also die Sache mit dem Schutzschild des Amuletts. Es zog ihm ja Kraft ab ... und er musste ja nicht nur den Schild speisen, sondern auch noch angreifen, wenn er irgendwas erreichen wollte ... oder musste.
Macht ihn nett und sympathisch (ich kenn den Knaben ja noch nicht so gut^^), dass er sowas nicht lange durchhalten kann und erweckt nicht den Eindruck eines "Übermenschen", der besondere Kräfte mittels seines Amuletts hat und allein deswegen schon immer gewinnt
Auf der anderen Seite stand dann die relativ gereizte oder schlecht gelaunte Nicole. Ich kenne die beiden, bzw. deren Beziehung noch nicht wirklich gut, aber die ständige Erwähnung ihres Gemütszustandes kam mir doch etwas arg oft vor.
Vielleicht ist sie ja schwanger??
Jedenfalls macht sie sich, neben ihrem Ärger, auch Sorgen um ihren professeur und fährt ihm schließlich nach, als sie weder ihn, noch Kumpel Jerome telefonisch erreichen kann.
Ihr Gefühl hat sie nicht betrogen, denn im Hotel, speziell in Zimmer Nummer 9, scheinen seltsame Dinge vorzugehen und Zamorra konnte sie auch nicht finden.
Dass Jerome letztendlich ebenfalls ein Teil des höllischen Organismus war, daran hab ich überhaupt nicht gedacht, weil er mir zu normal, zu nett, zu hilfsbereit vorkam. Lediglich über seine Ansprache an Nicole, dass er sie Nici nannte, bin ich dann doch gestolpert. Die beiden hatten sich vorher nie gesehen, nur aus Erzählung des Professors voneinander erfahren ... und dann, selbst wenn Zamorra ihm im Suff den Kosenamen seiner Liebsten gesteckt hätte, spricht er als für sie Fremder sie ebenfalls so an??
Neeeee, das hab sogar ich bemerkt^^ ... allerdings nicht so viel dabei gedacht
Genauso wie die Tatsache, dass Zamorra selbst nicht bemerkt hat, dass mit seinem früheren Kumpel etwas nicht stimmt ... wieso sollte er da auch was vermuten?
Wenn der Vortrag so lief, wie abgesprochen, das Hotel vom Büro der Uni gebucht wurde und sie im Anschluss an den offiziellen Teil halt saufen gingen, wie früher ... was daran sollte dem Prof denn komisch vorkommen, wenn Jerome sich augenscheinlich genauso verhielt, wie vor zig Jahren??
Und selbst wenn, es sind immerhin diese zig Jahre vergangen, in so einem Zeitraum können Menschen sich schon mal verändern ... und nicht jede Veränderung muss gleich dämonischer Natur sein ...
Wie auch immer ... auf beiden (Parallel-)Seiten wird gekämpft und spekuliert, was das alles soll ... und für den Leser praktisch zeitgleich kommt Nicole, wie auch Zamorra drauf, dass es sich um eine Falle handelt. Einfach eine Falle. Sowas tun die Bösen doch des Öfteren ...
Es entpuppte sich als eine geplante, akribisch eingefädelte Sache, ein Spiel, um den Dämonenjäger auszuschalten. Dämonen spielen bekanntlich hin und wieder gerne mit ihren potenziellen Opfern .. besonders, wenn sie sich von vornerein schon als Sieger sehen ...
Welche Gründe die Gegenseite dabei genau hat, kann u.U. zwar schon mal sehr interessant, verworren, aber auch weit hergeholt oder plump daherkommen ... MIR ist es eigentlich relativ egal, solange der Plan interessant und die Durchführung spannend und/oder fesselnd gestaltet wurde.
Das ist doch immer so: Gut kämpft gegen Böse und umgekehrt. Das ist Sinn und Zweck solcher Stories.
Manchmal versucht das Böse eben dann zuzuschlagen, wenn vorher nix großartiges gewesen ist und man als "Held" eben nicht so wirklich mit einem Angriff rechnet.
Hier war es halt Rache für dämonische "Kollegen", die von Zamorra bereits vernichtet wurden.
Okay, jedem das seine und wenn eine Höllenkreatur mal meint, sie müsse andere höllische Kreaturen rächen oder schlichtweg Bock drauf hat, mal wieder einen Kämpfer des Lichts ausschalten, dann nur zu!
Ich freu mich über deren Stories, über das WIE des Plans, die Durchführung und die Auflösung.
Das Warum steht für mich zunächst mal ziemlich weit hinten an ... wenn's passt, super ... wenn nicht so ganz, dann ist es eben immer noch der allem zu Grunde liegende, wahrscheinlich auf immer und ewig andauernde Kampf: Gut gegen Böse!
Reicht mir prinzipiell auch als Grund
Nicole sieht dann schließlich schwammig, dass Zamorra noch auf dem Bett liegt, neben ihm ein Kristall, der seine Kraft/Energie abzusaugen scheint. Es ist quasi die in dem Moment sichtbarste, greifbarste Wurzel des Übels ... für Nicole!
Dass es dann nicht mehr lange dauern kann, dürfte spätestens hier klar sein. Sobald die Lösung sichtbar wird, sollte sie auch kurz drauf stattfinden.
Und das hat sie hier, auf beiden Seiten.
Während Zamorra sich mit dem Endgegner prügeln will, legt es Nicole auf den Kristall an .... und sie kommen zusammen. Völlig okay, ein für mich logisches Ende.
Lediglich die Beschreibung, dass das Monstervieh obgleich seiner Größe nahezu das ganze Zimmer Nummer 9 ausfüllte und Nicole trotzdem noch so viel erkennen konnte, bzw. mehr Aktions-Spielraum hatte, als ich mir anhand dieser vorangegangenen Beschreibung vorstellte, war etwas komisch zu lesen.
Genau wie auch einige Satzstellungen und Ausdrucksweisen (aber sowas ist ja eh immer ziemlich subjektiv zu sehen ).
Ich persönlich kann z.B. überhaupt nicht die hier öfter benutzte Stellung des "es", als Platzhalter für Gegenstände oder Personen, leiden ... Beispiel: "Sie ging um es herum." ... also quasi, wenn das "es" eigentlich für etwas bestimmtes steht, um das es sich gerade geht. Es stoppt ein wenig die gerade stattfindende Action ... Da hätte ich dann lieber den Gegenstand oder die Person, selbst wenn es wiederholt wird, nochmal erwähnt, als dieses poplige "es". Irgendwie passt das für mich nicht ins Satz-Konstrukt, auch wenn es an dieser Stelle, als andere Bezeichnung oder um eine Wiederholung zu vermeiden, richtig stehen mag Andere Leser können zu kurz aufeinanderfolgende Wortwiederholungen nicht leiden ... Wie gesagt, sowas ist wohl immer sehr subjektiv zu sehen.
Dazu kam dann aber noch, dass das Monster grundsätzlich ausführlich beschrieben wurde, sobald es auftauchte. Nach dem dritten Mal wusste ich eigentlich ziemlich genau, wie es aussah. Die Beschreibungen sämtlicher Körperteile, was sie absondern, wo die Mäuler und Saugnäpfe sitzen, dass es Tentakel hat, etc. waren doch super, da hätte es dann die übrigen Male völlig gereicht, wenn es "nur" noch Monster, dasselbe Monster wie zuvor, Tentakelwesen, oder dergleichen genannt worden wäre.
Kleinigkeiten, die der Geschichte an sich aber keinen großen Abbruch tun, denn ich habe mich weder gelangweilt beim Lesen, noch wollte ich irgendwann mal NICHT wissen, wie es weitergeht ... und daher gibt's von mir 7/10 Amuletten!
Das Cover passt stimmig zur Story und lässt einen, wegen der kalten Farbtöne und der zu erkennenden Witterung, noch vor dem Lesen schon etwas frösteln^^
Btw ... eine Sache, die hier aber nicht ins Gewicht fällt, hätte ich noch: die Schlussszene!
Zamorra ist total geschwächt, ausgelaugt, abgekämpft, kann kaum zusammenhängende Sätze sprechen ... aber Nicole öffnet schon wieder die Knöpfe ihrer Bluse ...
Zwar wurde vorher ja noch explizit geschrieben, dass der gute Professor sich beim Sprechen schon merklich erholte und die Energie zurückkam ... aber das reicht dann, um gleich wieder Matratzensport zu betreiben??
Also echt ... ^^ (oder der Prof hat halt ne außerordentlich gute Kondition )
Da ich aber beim letzten Roman schon schrieb, dass mich die Abschlüsse hier doch oft sehr stark an die der James Bond Stories erinnern, ist es auch hier wohl im Rahmen des fiktiven Möglichen zu sehen ... und fließt daher nicht in die Bewertung mit ein^^
"Man sieht es, man hört es und man riecht es ... !"
"Also ... das musst du uns erklären, Sheila ... !"
"Man sieht, dass die Whiskyflasche leer ist und hört, dass du voll bist ... und man riecht deine Fahne!"