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Eigentlich wollten meine Freunde Dagmar Hansen und Harry Stahl vom deutschen BKA in Salzburg nur einen Kurzurlaub verbringen. Doch sie stießen auf einen übersinnlichen Fall, der zurückging ins 14. Jahrhundert. Und dann verschwand Harry, wurde entführt in die Geisterwelt, und Dagmar rief mich in London an und bat mich um Hilfe.
Als ich in Salzburg ankam, musste ich mich einem meiner schlimmsten Feinde stellen: dem Mörder Harry Stahl, der aus Salzburg eine Leichenstadt machen wollte!
Geschrieben von Jason Dark
Erscheinungsdatum: 15.06.2024
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*** Eintracht Braunschweig *** *** Tradition seit 1895 ***
*** Deutscher Meister 1967 ***
Liest gerade: irgendwas, was mit Grusel zu tun hat!
Sorry aber wer hat hier mit sehr schlecht abgestimmt? das kann man nicht ernst nehmen. Der Roman ist ein Grund solider Fall der Woche, da gibt es nichts was total daneben haut.
Original von Veritas2311
Sorry aber wer hat hier mit sehr schlecht abgestimmt? das kann man nicht ernst nehmen. Der Roman ist ein Grund solider Fall der Woche, da gibt es nichts was total daneben haut.
Da das Bewertungssystem schon gleich nach Erstellung des Threads aktiv ist - obwohl der Roman selbst erst manchmal in einigen Tagen oder sogar Wochen erscheint - nehme ich die Bewertungen hier eh nicht ernst. Schon zu oft ist es vorgekommen, dass (schlecht) bewertet wurde, obwohl die Geschichte noch gar nicht veröffentlicht wurde. Dieses "Autoren-Bashing" ist zudem einfach nur fies.
Hinzu kommt natürlich - wie in diesem Fall hier - dass keine Rezension/Begründung stattfindet. Schade...
Original von Veritas2311
Sorry aber wer hat hier mit sehr schlecht abgestimmt? das kann man nicht ernst nehmen. Der Roman ist ein Grund solider Fall der Woche, da gibt es nichts was total daneben haut.
Hier ist jetzt noch einer mit einem Schlecht.
In Salzburg wird endlich die Bestie Korbinian Hofer gehängt, die unaussprechliche Dinge getan hat. Seine letzten Worte sind die übliche Drohung. Mal sehen, ob sein grausames Erbe in der Gegenwart aktiv wird.
Dagmar und Harry sind gerade in Salzburg und lassen es sich mal gut gehen. Direkt als sie im Hotel eingecheckt haben fällt Dagmar ein Kran vor ihrem Fenster auf. Vom Ende des Kranauslegers baumelte eine Schlinge. Eine Galgenschlinge, die leider nicht leer war, denn in ihr hing ein Mensch … Das war es mit ihrem entspannten Urlaub. Eine Frau namens Rebecca ahnt dann auch genau was abgeht und redet vom Teufel und dem Fluch, der sich jetzt erfüllen wird. Was für ein Zufall, dass gerade sie die beiden Urlauber anspricht. Und in einer Stadt wie Salzburg wurden bestimmt etliche Menschen hingerichtet und viele werden vor ihrem Tod Rache geschworen haben oder andere Drohungen ausgestoßen. Aber Rebecca weiß genau, dass es mit Korbinian Hofer zu tun hat. Als wäre das eine bekannte reale Legende, die jeder Salzburger kennt. Ich habe mal gegoogelt, ist es leider nicht. Nur eine fiktive Figur in der spaßigen Kriminalserie Rosenheimcops, wo Jason Dark vielleicht den Name her hat. Jedenfalls ist dieser Einstieg in den Fall schon ziemlicher Blödsinn für mich.
Dagmar und Harry sind jetzt natürlich hellhörig geworden und lassen sich von Rebecca zu einem Friedhof führen, wo die Gruft der Hofers steht, zu der sie sich einfach mal Zutritt verschaffen. An einer Wand zeichnet sich plötzlich das Bild eines Gehängten ab. Dann wird Harry von einer Macht in die Wand hineingezogen. Wieder weiß Rebecca direkt, was hier abgeht. “Es ist nicht leicht, eine Erklärung zu geben, die man akzeptieren kann. Aber ich denke, dass es eine Art Tor gewesen ist, durch das dein Freund gezogen wurde.“ Wenn die Fremde jetzt mit Korbinian Hofer im Bunde steht oder einem uralten Hexenzirkel angehört, der sich geschworen hat, die Rache des Fieslings zu vereiteln, wenn es soweit ist, dann will ich nichts gesagt haben. Hauptsache der Altmeister liefert hier noch irgendeine Erklärung ab und belässt es nicht bei „Joa, die Rebecca halt. Die weiß es einfach.“
Ein Solo Fall für Dagmar und Harry wird es leider auch nicht, Dagmar schaltet direkt aus Sorge den Geisterjäger ein. Dafür verabschiedet sich Rebecca und ist erstmal raus. Zurück im Hotel hört Dagmar dann Harrys Flüsterstimme. Er steckt woanders fest und kann nicht weg. Aber immerhin kann er irgendwie mit Dagmar sprechen, wieso auch immer.
Schon im zweiten Heftviertel ist John also mit von der Partie. Ich mag es lieber, wenn er erst am Ende als Verstärkung auftaucht. Oder gar nicht. Er ist der Hauptheld mit dem ikonischen Kreuz. Aber ich hätte ab und an gern einen Solofall der Nebenfiguren. Eben weil man dann nicht die üblichen Szenen nach Schema F schreiben kann. „Oh, das Kreuz erwärmt sich“, „Zum Glück schützt mich das Kreuz automatisch vor dem Bösewicht“ oder „ich rufe mal fix zum Finale die Kreuzformel und wir können Feierabend machen“. Dass der Serienheld mitspielt gibt keine Minuspunkte, aber toll finde ich es auch nicht.
Jedenfalls schauen sich Dagmar und John die Gruft an. Und natürlich erwärmt sich Johns Kreuz. Korbinian Hofer zeigt sich wieder an der Wand. Ich wollte mir den Zombie greifen, aber das war nicht möglich. Ich kam nicht zu ihm durch, das verhinderte die Mauer, in der er steckte. Ach was? Dann verschwindet das Abbild wieder und man muss wie üblich warten, bis die Gegenseite sich wieder meldet.
Das geschieht dann, indem sie Harry zurück schickt. Der gleich zur Tat schreitet. Jemand war erschienen und hatte sich ein Zimmermädchen geschnappt. Um ihren Hals lag eine Schlinge, die der hinter der jungen Frau stehende Mann zuzog, wobei er laut lachte. Es handelte sich um Harry Stahl! Zum Glück ist John in der Nähe, der Harry aufhalten will und nach ihm schlägt. Der löst sich zusammen mit der Schlinge auf und das Zimmermädchen ist gerettet. Harry schlägt wenige Minuten später schon wieder zu. Er schnappt sich Dagmar und verschwindet mit ihr.
Bevor die Handlung zu lange feststeckt, weil John keine Anhaltspunkte hat, ruft Rebecca an. Da Dagmar verschwunden ist, muss sie mit dem Geisterjäger Vorlieb nehmen.
Dagmar findet sich in einer leeren Welt wieder, wo Korbinian Hofer ihr einen Galgenstrick reicht und sie wieder zurück nach Salzburg schickt. Zusammen mit Harry. “Endlich, Harry, du bist wieder da!“ „Ja. Und wir sind wieder zusammen.“ „Und was jetzt?“, fragte Dagmar. Harry legte die Stirn in Falten, bevor er sagte: „Hat man dir nichts gesagt?“ „Nein.“ „Aber du hast eine Schlinge, und du wirst sie einsetzen müssen. Wie auch ich. Deshalb bin ich gekommen.“ Also…das war es…so einfach….Harry und Dagmar sind jetzt Mörder und befolgen Korbinian Hofers Befehle? Im Vollbesitz ihres Willens und Bewusstseins? Wie echte Mörder?
Sie sollen in einer Villa die Nachkommen des Gehängten töten, weil sich seine Familie nach dem Todesurteil von ihm abgewendet hat. Zufällig sind John und Rebecca im perfekten Timing genau dorthin unterwegs, um die Nachkommen zu befragen. Diesmal hat Rebecca das JS-Bauchgefühl, als sie die Villa erreichen.“Ich ... traue dem Frieden nicht.“ „Und gibt es einen Grund dafür?" "Nur ein Gefühl. Aber darauf habe ich mich stets verlassen können.“ Sie teilen sich auf. John betritt vorsichtig das Gebäude, während Rebecca draußen bereit für alles ist.
John wird von seinen umgedrehten Freunden überrascht und mit Gas oder irgendsowas ausgeschaltet. Noch in der Bewegung hörte ich das Zischen, und etwas erwischte mein Gesicht. Bevor ich die Luft anhalten konnte, atmete ich es ein. Von einem Augenblick zum anderen ergriff eine Schwäche von meinem Körper Besitz, und dass ich zu Boden schlug, bekam ich schon nicht mehr mit …
Max und Carola Hofer hat ebenfalls das Betäubungsgas erwischt. Sie erwachen im Keller ihrer Villa. Der Zombie Korbinian Hofer höchstpersönlich erklärt ihnen, was jetzt auf sie zukommt. “Damals hat man mich gehängt, aber jetzt bin ich an der Reihe. Auge um Auge, Zahn um Zahn.“
Ok, es ist kein Gas, sondern Pulver. Das hat John erwischt und er befindet sich ebenfalls in der Gewalt des Zombies. Dagmar und Harry sollen ihn hängen. Aber erstmal sollen sie sich um das Hofer-Ehepaar kümmern.
Um die Situation etwas brenzliger zu machen wollen Simone und Dennis Hofer heute mal ihre Eltern in der Villa besuchen. Sie stolpern über Harry und Dagmar, die sie zu ihren Eltern bringen. Um deren Hälsen liegen schon die Schlingen.
Korbinian Hofer ist bei John geblieben und pustet ihm noch eine Wolke Schlafpulver ins Gesicht. Gerade tritt die Handlung ziemlich auf der Stelle. Man redet viel und läuft von A nach B. Obwohl es ganz spannend sein soll und man den Eindruck gewinnt, dass es John oder dem Hofer Ehepaar jetzt gleich an den Kragen geht. Was aber immer wieder aufgeschoben wird.
Auf den letzten zehn Seiten muss der Plot wegen dem Finale jetzt aber etwas an Fahrt gewinnen. John befindet sich zwar in einem Zellerraum, aber der ist nicht abgeschlossen oder wird bewacht. Als er wieder halbwegs fit ist, kann er also einfach im Keller herumschleichen und verhindern, dass die Hofers gehängt werden. Und Rebecca wurde auch nicht vergessen. Die wird ungeduldig und schleicht sich ebenfalls unbemerkt in die Villa. Bis sie im Heftromanzufall auf John trifft, der sie auf den neusten Stand bringt.
Es gab nichts mehr zu sagen. Dagmar und Harry wollten zuerst die Eltern in den Tod schicken, blieben dicht vor den Kisten stehen und hoben jeweils das rechte Bein, um die Kisten unter den Füßen der Hofers wegzutreten ……als sie in allerletzter Sekunde von Korbinian Hofer aufgehalten werden. Er ist wieder so ein JS-Gegner, der seine Chance so lange verstreichen lässt, bis er erledigt wird. Die Hofer Familie ist hier versammelt und er könnte seine Rache haben. Aber nein, der doofe Geisterjäger soll mit ihnen sterben. Also wird Dagmar geschickt, ihn zu holen. Dabei wird sie von John und Rebecca erspäht. John überrascht und überwältigt sie. “Sie steht unter dem Einfluss des Bösen.“ „Kann man nichts dagegen tun?“ Ich hätte Rebecca gern darauf geantwortet, aber ich war mir selbst nicht sicher. Ich hatte eine Idee, aber sie umzusetzen, traute ich mich noch nicht. Dagmar Hansen starrte mich an, und ich sah ihre blutunterlaufenen Augen. Ich befürchtete, dass Dagmar Hansen für immer auf der Seite der Hölle stehen würde. Jetzt drück‘ ihr schon dein verdammtes Kreuz irgendwo auf die Haut! Das macht er dann auch, nach einem Cliffhanger und weiteren Gesprächen. Und natürlich wird sie damit von dem finsteren Zauber befreit.
Fehlt noch Harry. John geht wieder auf Tauchstation und schleicht sich erfolgreich an Harry an. Als er ihn mit dem Kreuz berührt, wird er aber hinterrücks von Korbinian Hofer niedergeschlagen. Rebecca soll John das Kreuz abnehmen. Was sie auch tut, aber es direkt auf den Zombie wirft, der davon zuverlässig vernichtet wird. Tja. Das bekommt man eben, wenn man den Geisterjäger mitspielen lässt. Ohne ihn hätten Dagmar und Harry den Fall anders lösen müssen. Mit Gripps oder Dagmars Psychonautenkräften. Aber wer will das schon?
Eigentlich ist der Fall abgeschlossen, aber es gibt noch ein Geheimnis um Rebecca. Weil Korbinian Hofer sie irgendwie als Verbündete ansah. Aber was hatte sie mit Korbinian Hofer zu tun? Warum hatte er sie für eine Verbündete gehalten? Weil sie eine Art Hexe war, über übersinnliche Fähigkeiten verfügte, die sie ja erst auf Dagmar und Harry aufmerksam gemacht hatten? Ich erfuhr es nie, denn als die Hofers uns Kaffee kredenzten, war sie auf einmal verschwunden. Wir kannten nur ihren Vornamen – wenn sie denn tatsächlich Rebecca hieß –, und ihre wahre Identität und ihr Geheimnis ließen sich nicht lüften. Bis heute habe ich sie nie wieder gesehen und nichts mehr von ihr gehört ... Toll, sowas im letzten Absatz einzubauen und sie den restlichen Roman als normale Person darzustellen. Keine Ahnung, was das soll.
Das war wieder mal nichts. Und dabei werden laut den Experten mit Insiderwissen ja schon große Teile von diesem Herrn Tanisch als Redakteur umgeschrieben. Hier ist mir tatsächlich auch was aufgefallen. Seit wann nennt John Dagmar „Daggi“? So viel besser ist der Roman durch das Herumeditiere des Redakteurs nicht geworden. Andererseits weiß ich nicht, wie schlimm es vorher war. Es ist vielleicht nötig, aber mir blutet auch ein wenig das Herz. Was bleibt da in den Heften noch von der Seele des Altmeisters übrig? Jason Dark mag keine guten Romane mehr hinbekommen, aber sie hatten stets den besonderen Charme.
Viel Gerede. Schwache Gegner, die ihre Chancen nicht nutzen. Ideen, die man nicht wirklich genutzt hat. Wenn Rebecca eine weiße Hexe ist oder sich als Verbündete von Korbinian Hofer ausgegeben hat, hätte sich das mit eindrücklichen Szenen unterbringen lassen. Der Seitenwechsel von Harry und Dagmar ist auch eine Luftnummer. Außer dem Erhängten am Kran ganz am Anfang ist das ein Roman ohne Todesopfer. Die große Portion Wohlfühlgrusel wieder, als Gegengewicht zu Ian Rolf Hill. Dazu noch diverse erwähnte Sehenswürdigkeiten und bekannte Gebiete, um ein klein wenig Lokalromanstimmung zu haben.
Ich schwanke zwischen Mittel und Schlecht. (4 von 10 Kreuzen) und es wird nach ein wenig Recherche dann doch ein SCHLECHT. Für mich kein Vergleich zur 2384 oder 2380, die ich besser bewertet habe. Für Fans von Dagmar und Harry oder Salzburg als Kulisse sicher eher geeignet.
So gesehen kann ich Veritas doch zustimmen. Ein grundsolider Fall der Woche (aber nie auf einem guten Level) ohne dass etwas total daneben haut (es haut nur stellenweise ein wenig daneben und zieht ihn in meiner Wertung runter)
__________________ Aktuelle Lesefavoriten:
1. Isaac Kane
2. Gespenster-Krimi Neuauflage
3. Die Vagabunden
4. Dämonenkiller
Das war wieder mal nichts. Und dabei werden laut den Experten mit Insiderwissen ja schon große Teile von diesem Herrn Tanisch als Redakteur umgeschrieben. Hier ist mir tatsächlich auch was aufgefallen. Seit wann nennt John Dagmar „Daggi“? So viel besser ist der Roman durch das Herumeditiere des Redakteurs nicht geworden. Andererseits weiß ich nicht, wie schlimm es vorher war. Es ist vielleicht nötig, aber mir blutet auch ein wenig das Herz. Was bleibt da in den Heften noch von der Seele des Altmeisters übrig? Jason Dark mag keine guten Romane mehr hinbekommen, aber sie hatten stets den besonderen Charme.
Das ergibt keinen Sinn, sorry. Von Band (ca.) 100 der Serie bis kurz vor Band 1000 wurde die Serie von Hans Ulrich Steffan betreut. Dieser Lektor hat sich bis Mitte der Neunziger ausschließlich um die Serie John Sinclair gekümmert und hat all sein Herzblut in die Serie gesteckt. Er hat die Romane sehr intensiv redigiert und sehr viel zugeschrieben, gestrichen und umgeschrieben. Was also war da von den Heften des Altmeistes übrig geblieben, wenn einem jetzt bei Peter Thanisch das "Herz blutet", weil nichts mehr übrig bleibt?
Ich hatte mich nie damit beschäftigt, wer überall Redakteur/Lektor ist, sondern einfach die Romane gelesen. Ehrlich gesagt habe ich in meiner jugendlichen Sinclair-Blüte gar nicht gewusst, was ein Lektor ist. Wäre es jetzt hier im Forum nicht so thematisiert worden, hätte ich es auch nie mitbekommen.
Und ich ging auch immer davon aus, dass ein Lektor nur sprachliche Fehler ausbessert. Oder wenn ihm Handlungsfehler auffallen, er den Autor darauf hinweist und der Autor dann entscheidet, ob er eine Szene umschreibt oder es so lässt. Dass ein Redakteur/Lektor einfach selbst Szenen umschreibt oder Textstellen ergänzt, ist komplett neu für mich.
Vor allem wenn jetzt schon wieder von "sehr viel" ergänzt/umgeschrieben die Rede ist. Wirklich eigenhändig, ohne den Autor kurz darüber zu informieren?
Ja, das finde ich schon komisch. Für mich ist so ein Heftroman literarische Kunst. Und vergleichbar damit, wenn ein Maler ein Gemälde zeichnet und es danach jemanden gibt, der sich das "fertige" Werk anschaut und selber ein paar Pinzelstriche ergänzt, weil er meint, dass das schöner aussieht. Das ist dann für mich kein Original mehr. Es zerstört die ursprüngliche Vision des Künstlers.
Deshalb bin ich auch kein Freund von Komplett-Ghrostwritern (bei Unterhaltungsliteratur, nicht bei Fachpublikationen oder biographischen Werken), die nicht genannt werden. Da fühlt man sich doch verarscht. Wenn ein Lektor tatsächlich viel umschreibt ist das Endprodukt dann doch eher wie bei den Hörspielen "Nach einer Geschichte von Jason Dark, überarbeitet von xxxxx".
__________________ Aktuelle Lesefavoriten:
1. Isaac Kane
2. Gespenster-Krimi Neuauflage
3. Die Vagabunden
4. Dämonenkiller
Nein, ein Heftroman-Lektor bügelt nicht nur sprachliche und Logikfehler aus, er passt die Romane auch entsprechend zur Serie an, kürzt, schreibt dazu, schreibt um und hat im Grunde alle Freiheiten. Im Gegensatz zu Büchern bekommt er Autor den Roman danach auch nicht mehr zu sehen, muss nichts abnicken, hat keine Entscheidungsgewalt.
Ein Heftroman ist eben auch keine literatische Kunst wie Bücher, sondern reines Handwerk. Der Autor hat ein Auftragsprodukt abzuliefern nach genauen Vorgaben. Genau deshalb sind es ja auch reine Buy out Verträge
Dieser Beitrag wurde schon 4 mal editiert, zum letzten mal von Strigus am 23.06.2024 12:32.
Original von Strigus
Ein Heftroman ist eben auch keine literatische Kunst wie Bücher, sondern reines Handwerk. Der Autor hat ein Auftragsprodukt abzuliefern nach genauen Vorgaben. Genau deshalb sind es ja auch reine Buy out Verträge
Es sei am Rande erwähnt, dass auch nicht jedes Buch "literaische Kunst" darstellt (was immer das eigentlich genau bedeuten mag), sondern mindestens ebenso ein Handwerksprodukt ist wie der Heftroman.
Original von Strigus
Ein Heftroman ist eben auch keine literatische Kunst wie Bücher, sondern reines Handwerk. Der Autor hat ein Auftragsprodukt abzuliefern nach genauen Vorgaben. Genau deshalb sind es ja auch reine Buy out Verträge
Es sei am Rande erwähnt, dass auch nicht jedes Buch "literaische Kunst" darstellt (was immer das eigentlich genau bedeuten mag), sondern mindestens ebenso ein Handwerksprodukt ist wie der Heftroman.
Das ist natürlich vollkommen richtig, nur muss eben nicht jedes Buch in einen so engen Vorgaben-Rahmen passen wie Heftromane. Ein Roman von Peter Prange ist keine Auftragsarbeit, für die der Autor einen Buy-out-Vertrag bekommt. Außerdem haben bei Büchern die Autoren Mitspracherecht. Sie, und nur sie, nicken oder lehnen die VORSCHLÄGE, die der Lektor ihnen macht, ab. Ein Heftromanautor bekommt nichts vorgeschlagen. Da hat der Lektor das Sagen.
Original von Strigus
Ein Heftroman ist eben auch keine literatische Kunst wie Bücher, sondern reines Handwerk. Der Autor hat ein Auftragsprodukt abzuliefern nach genauen Vorgaben. Genau deshalb sind es ja auch reine Buy out Verträge
Es sei am Rande erwähnt, dass auch nicht jedes Buch "literaische Kunst" darstellt (was immer das eigentlich genau bedeuten mag), sondern mindestens ebenso ein Handwerksprodukt ist wie der Heftroman.
Das ist natürlich vollkommen richtig, nur muss eben nicht jedes Buch in einen so engen Vorgaben-Rahmen passen wie Heftromane. Ein Roman von Peter Prange ist keine Auftragsarbeit, für die der Autor einen Buy-out-Vertrag bekommt. Außerdem haben bei Büchern die Autoren Mitspracherecht. Sie, und nur sie, nicken oder lehnen die VORSCHLÄGE, die der Lektor ihnen macht, ab. Ein Heftromanautor bekommt nichts vorgeschlagen. Da hat der Lektor das Sagen.
Nur, dass der Autor dem Lektor den Romaninhalt vorschlägt. Sicher wird dann darüber gesprochen oder gebrainstormt, aber so läuft es.
Original von Strigus
Ein Heftroman ist eben auch keine literatische Kunst wie Bücher, sondern reines Handwerk. Der Autor hat ein Auftragsprodukt abzuliefern nach genauen Vorgaben. Genau deshalb sind es ja auch reine Buy out Verträge
Es sei am Rande erwähnt, dass auch nicht jedes Buch "literaische Kunst" darstellt (was immer das eigentlich genau bedeuten mag), sondern mindestens ebenso ein Handwerksprodukt ist wie der Heftroman.
Das ist natürlich vollkommen richtig, nur muss eben nicht jedes Buch in einen so engen Vorgaben-Rahmen passen wie Heftromane. Ein Roman von Peter Prange ist keine Auftragsarbeit, für die der Autor einen Buy-out-Vertrag bekommt. Außerdem haben bei Büchern die Autoren Mitspracherecht. Sie, und nur sie, nicken oder lehnen die VORSCHLÄGE, die der Lektor ihnen macht, ab. Ein Heftromanautor bekommt nichts vorgeschlagen. Da hat der Lektor das Sagen.
Nur, dass der Autor dem Lektor den Romaninhalt vorschlägt. Sicher wird dann darüber gesprochen oder gebrainstormt, aber so läuft es.
Sorry ich sprach jetzt nicht vom Romaninhalt, also was drin vorkommt, sondern von den Änderungen im fertigen Manuskript. Im Buchmarkt bekommt der Autor da vom Lektor lediglich Änderungsvorschläge. Die kann er ablehnen oder annehmen. Im Heftroman wird redigiert und es geht ab in den Druck
Wo Myxin sich schonmal zu Wort meldet...genau wegen solchen Romanen/Konzepten wie seinen Monsterfrosch-Geschichten, ist Literatur für mich Kunst. Genauso wie zum Beispiel Malerei. Natürlich gehört dazu immer eine handwerkliche Komponente.
Und zum Thema "Auftragsprodukt", das mag auf straff gestaltere Reihen wie Maddrax vielleicht zutreffen. Aber von dem was ich bei JS gehört habe, ist es doch eher anders herum. Ein (Neu)Autor macht einen Vorschlag oder reicht ein Konzept ein und der Redakteur nickt das dann aber oder nicht. Es werden Änderungsanweisungen vorgebracht und die setzt der Autor dann um, bis es passt. Es ist aber immer noch seine Idee und sein besonderer Stil.
Was Myxin schreibt kommt dem, wie ich mir das vorstelle jedenfalls deutlich näher. Inhaltliche Absprache mit dem Redakteur und der ändert dann nur Kleinigkeiten, bügelt sprachliche Unebenheiten aus oder fügt Ergänzungen ein, um den Roman besser mit den anderen Romanen/Geschehnissen der Reihe zu verbinden.
Schade, dass man bei JS so wenig Hintergrundinfos kommen. Bei MX erfährt man sehr oft vom Hefttext oder Cover, wie das hinter den Kulissen funktioniert. Das ist immer schön.
__________________ Aktuelle Lesefavoriten:
1. Isaac Kane
2. Gespenster-Krimi Neuauflage
3. Die Vagabunden
4. Dämonenkiller
Das bleibt dennoch ein Auftragsprodukt. Kein Autor, der wirklich etwas schreibt, das mehr als das ist, würde zulassen, dass sein Roman einfach redigiert wird und dann in Druck geht, ohne dass er vorher die Gelegenheit hat, die Änderungen zu checken und ggf auch abzulehnen! Und schon gar nicht würde er für ein Buy out Honorar arbeiten!
Original von Strigus
Das bleibt dennoch ein Auftragsprodukt. Kein Autor, der wirklich etwas schreibt, das mehr als das ist, würde zulassen, dass sein Roman einfach redigiert wird und dann in Druck geht, ohne dass er vorher die Gelegenheit hat, die Änderungen zu checken und ggf auch abzulehnen! Und schon gar nicht würde er für ein Buy out Honorar arbeiten!
Letzteres würde ich auch nicht so pauschal stehen lassen. Es bietet immerhin finanzielle Sicherheit. Die habe ich bei einem Buch nicht, außer ich erhalte wenigstens einen Vorschuss.
Original von Strigus
Das bleibt dennoch ein Auftragsprodukt. Kein Autor, der wirklich etwas schreibt, das mehr als das ist, würde zulassen, dass sein Roman einfach redigiert wird und dann in Druck geht, ohne dass er vorher die Gelegenheit hat, die Änderungen zu checken und ggf auch abzulehnen! Und schon gar nicht würde er für ein Buy out Honorar arbeiten!
Letzteres würde ich auch nicht so pauschal stehen lassen. Es bietet immerhin finanzielle Sicherheit. Die habe ich bei einem Buch nicht, außer ich erhalte wenigstens einen Vorschuss.
Wo ist denn die finanzielle Sicherheit? Ein einmaliges Buy out Honorar bietet ein kurzfristiges Honorar. Ein Buchautor, der bei einem Publikumsverlag veröffentlicht, bekommt IMMER ein Garantiehonorar und danach zweimal im Jahr eine Abrechnung.
Original von Strigus
Das bleibt dennoch ein Auftragsprodukt. Kein Autor, der wirklich etwas schreibt, das mehr als das ist, würde zulassen, dass sein Roman einfach redigiert wird und dann in Druck geht, ohne dass er vorher die Gelegenheit hat, die Änderungen zu checken und ggf auch abzulehnen! Und schon gar nicht würde er für ein Buy out Honorar arbeiten!
Letzteres würde ich auch nicht so pauschal stehen lassen. Es bietet immerhin finanzielle Sicherheit. Die habe ich bei einem Buch nicht, außer ich erhalte wenigstens einen Vorschuss.
Wo ist denn die finanzielle Sicherheit? Ein einmaliges Buy out Honorar bietet ein kurzfristiges Honorar. Ein Buchautor, der bei einem Publikumsverlag veröffentlicht, bekommt IMMER ein Garantiehonorar und danach zweimal im Jahr eine Abrechnung.
Eben, ich weiß was ich habe, wenn ich einen Heftroman schreibe. Und wenn ich nicht gerade zu den ganz großen im Geschäft gehöre, dann sind auch die Garantiehonorare nicht so hoch, dass ich bei einem Vergleich von Arbeit und Aufwand, viel mehr verdiene. Und die Verkäufe sind ja auch nicht garantiert, vielleicht fließt danach kein Geld mehr oder es dauert Jahre, bis mal wieder etwas kommt.
Sicher, wenn ich Kai Meyer oder Wolfgang Hohlbein oder Markus Heitz bin (es gibt sicher noch ein paar andere Namen), dann sieht es nicht schlecht aus - was auch absolut verdient ist - aber für sehr viele andere läuft es im Buchbereich nicht ganz so super.
Original von Strigus
Das bleibt dennoch ein Auftragsprodukt. Kein Autor, der wirklich etwas schreibt, das mehr als das ist, würde zulassen, dass sein Roman einfach redigiert wird und dann in Druck geht, ohne dass er vorher die Gelegenheit hat, die Änderungen zu checken und ggf auch abzulehnen! Und schon gar nicht würde er für ein Buy out Honorar arbeiten!
Letzteres würde ich auch nicht so pauschal stehen lassen. Es bietet immerhin finanzielle Sicherheit. Die habe ich bei einem Buch nicht, außer ich erhalte wenigstens einen Vorschuss.
Wo ist denn die finanzielle Sicherheit? Ein einmaliges Buy out Honorar bietet ein kurzfristiges Honorar. Ein Buchautor, der bei einem Publikumsverlag veröffentlicht, bekommt IMMER ein Garantiehonorar und danach zweimal im Jahr eine Abrechnung.
Eben, ich weiß was ich habe, wenn ich einen Heftroman schreibe. Und wenn ich nicht gerade zu den ganz großen im Geschäft gehöre, dann sind auch die Garantiehonorare nicht so hoch, dass ich bei einem Vergleich von Arbeit und Aufwand, viel mehr verdiene. Und die Verkäufe sind ja auch nicht garantiert, vielleicht fließt danach kein Geld mehr oder es dauert Jahre, bis mal wieder etwas kommt.
Sicher, wenn ich Kai Meyer oder Wolfgang Hohlbein oder Markus Heitz bin (es gibt sicher noch ein paar andere Namen), dann sieht es nicht schlecht aus - was auch absolut verdient ist - aber für sehr viele andere läuft es im Buchbereich nicht ganz so super.
Durch die Garantiehonorare weißt du bei Büchern ja ebenfalls genau, was du hast, aber eben, was du MINDESTENS hast. Im Buchbereich kenne ich mich sehr gut aus. Bei Publikumsverlagen geht es ab 5000 Euro aufwärts. Wie gesagt, Garantiehonorar. Das bedeutet, es gibt danach weiterhin Geld. Bei Heftromanen ist das nicht so. Ich weiß nicht, wie es inzwischenbei Bastei ist, aber bei Kelter bekommt man nicht mal Geld für ebook Verkäufe! Sorry, das würde kein Autor machen, der das ganze nicht einfach nur als schnelle Auftrgasarbeit ansieht.
Dieser Beitrag wurde schon 1 mal editiert, zum letzten mal von Strigus am 03.07.2024 15:29.