Vor hundert Jahren reist der Inder Ajay Singh nach London, um sein Schicksal zu erfüllen. Dabei hat er eine Urne mit einer ganz gefährlichen Macht. Was er damit in London vorhat und was genau diese Macht ist, wird leider nicht erwähnt. Jedenfalls hat er London kaum betreten, als er von einer Straßenbande gemeuchelt wird, die ihm auch die Urne abnimmt. Noch im Sterben beglückwünschte der Gewürzhändler sich selbst dazu, dass er die Grausamkeit der entfesselten Macht nicht mehr erleben musste.
In der Gegenwart werden John und Suko wegen irgendeinem Fall angefordert. Wieder spart der Autor zunächst an Erklärungen. „Ein Fall mit magischem Hintergrund?“, hakte ich nach. „Frag mich was Leichteres. Ich weiß nur, dass wir angefordert wurden.“ Vor Ort treffen sie auf den skeptischen Inspektor Ed Graves, der gar nicht begeistert ist, dass die Geisterjäger mitmischen. Er will den Fall lieber selbst aufklären. Jedenfalls wurde ein Drogendealer gekillt und seine Leiche ziemlich übel zugerichtet. Johns Kreuz reagiert direkt, das ist also ein paranormaler Fall. Es gibt auch eine Zeugin, die den Angriff miterlebt hat. Der Dealer wurde von irgendetwas attackiert und geschmolzen. Außerdem gibt es hier ein Kino, in dem angeblich irgendwelche komische Dinge vor sich gehen. Das wäre doch ein Ansatzpunkt.
Im Kino bekommt Tickerverkäufer Kenny Neal es gerade mit einer Bande zu tun, die ihn ausraubt. Aber die Kerle haben die Rechnung ohne den Kinospuk gemacht. Paul hatte sich mit den falschen Leuten angelegt. Das würde er schon bald schmerzlich zu spüren bekommen. Dorothy ahnte, was ihr Großvater vorhatte. „Wird es ein neues Opfer geben, Grandpa?“ Der Alte nickte grimmig. „Ein Bastard, der den Tod verdient.“
Da haben wir also irgendeine Urne mit irgendeiner Macht darin, die wohl entfesselt wurde. Und das hängt irgendwie mit einem Kino zusammen. Jetzt geht es nach dem ersten Heftviertel wieder in die Vergangenheit und ich hoffe echt auf irgendwelche Details. Steve Hogan muss ja nicht gleich mit der ganzen Geschichte rausrücken, aber gepackt hat mich der Roman noch nicht. Das Kino Savoy wird gebaut. Einer der Arbeiter hat ein besonderes Gespür für die Anderswelt. Das schützt ihn aber auch nicht vor dem mordenden Spuk. Um was es sich handelt, erfahren wir immer noch nicht. Das Monster killt hinter ihm und er traut sich nicht, sich umzudrehen. Als er es dann doch kurz sieht ist es irgendwas…kein Mensch und auch kein Tier…sondern etwas anderes…aha.
John und Suko befragen die Freundin des ermordeten Dealers und erfahren, dass er Kinokarten für das Spukkino hatte. Der zweite Hinweis auf das Kino. Jetzt könnte man da auch ohne JS-Bauchgefühl mal vorbeischauen, aber John und Suko befragen als nächstes einen Geschäftspartner des toten Dealers. Der Tote hatte wohl Stress mit einer Bande. Genau die Jungs, die Kenny Neal ausgeraubt haben.
Indes stellen Kenny Neal und seine Enkelin Dorothy dem Bandenboss Paul eine Falle. Sie laden ihn ins Kino zu einer Gratisvorstellung nur für ihn ein. Dort schlägt das Grauen dann zu. Erst ist er wie auf seinem Sitz festgeklebt und kann nicht mehr aufstehen. Dorothy betätigt einen Mechanismus und der Kinosessel rast in die Tiefe, wo das Monster lauert.
In der zweiten Hefthälfte fahren John und Suko endlich zum Kino, das hat zu der späten Stunde aber schon geschlossen. “Mein Kreuz hat sich zwar nicht gemeldet, aber dieser alte Kasten strahlt eine bedrückende Aura aus.“ Also recherchieren sie im Büro ein wenig und stoßen auf einen Vermisstenfall.
Die Zeugin der Attacke auf den Drogendealer schnüffelt zufällig beim Kino herum und ist erneut Augenzeugin. Da entsorgt Dorothy nämlich gerade den schmelzenden Leichnam von Paul. Die Zeugin wird erwischt, ausgefragt und abgestochen. Nun weiß Dorothy, dass irgendwelche Ermittler an dem Fall dran sind.
John und Suko versuchen es am nächsten Tag nochmal im Kino Diesmal haben sie mehr Glück. Sie befragen Dorothy, die eine sehr schlechte Lügnerin ist. Und das Kreuz reagiert nun doch. Später wird der Leichnam von Paul entdeckt und die Geisterjäger gerufen. Auch hier erwärmt sich Johns Kreuz.
Der unsympathische Inspektor Graves beobachtet John und Suko die ganze Zeit heimlich. Graves hatte das Duo schon einige Zeit lang beschattet. Es war ja nicht auszuschließen, dass die beiden zufällig eine heiße Spur fanden und ihm den Ermittlungserfolg bei seinem Mordfall wegschnappten. Das wollte Graves um jeden Preis verhindern. Er würde sich von den beiden nicht noch mal die Butter vom Brot nehmen lassen. Dem Autorenhandbuch folgend müsste der Kerl am Ende also draufgehen, weil er nicht an das Paranormale glaubt und sämtliche Warnungen der Geisterjäger überheblich als Unfug abtut. Mal schauen…
So befragt der Inspektor Dorothy allein nochmal und sie sind sofort auf einer Wellenlänge. Spuk im Kino, das ist doch Unsinn! John und Suko hat die Dame ziehen lassen, Inspektor Graves lockt sie aber in eine Falle. Er soll in einem Kinosaal kurz warten. Also setzt er sich, klebt wie Paul an seinem Sitz fest und rast dann in die Tiefe. Hat er im Heftromanzufall den gleichen Sessel wie der Bandenboss gewählt oder sind in dem Saal sämtliche Sitze einzeln mit einem Falltürmechanismus in den Keller ausgestattet?
Von den Bandenmitgliedern erfahren die Geisterjäger, dass ihr Chef vor seinem Ableben ins Kino wollte. Die nächste Spur dorthin, also Dorothy nochmal auf den Zahn fühlen. Die hat jetzt aber einen Trumpf in der Hand und zeigt ihnen per Webcam den im Keller gefangenen Inspektor Graves. “Hauen Sie ab, solange Sie dazu in der Lage sind. Ob Graves einen qualvollen Tod sterben wird, hängt ganz von Ihnen ab!“ John und Suko lassen ihn natürlich nicht zurück und durchkämmen das Kino. Im Spuksaal angelangt zieht eine fremde Macht John auf einen der Sitze, der sofort in die Tiefe saust. Sollte ihn das Kreuz nicht vor sowas schützen? Naja, es reagiert halt bei jedem Autor anders, so wie man es gerade braucht.
Suko steht dumm da. Der erste Impuls war natürlich, seinem Freund beizustehen. Aber John konnte sehr gut auf sich selbst achten, unzählige Male hatten finstere Mächte in der Vergangenheit sein Leben bedroht. Wenn der Inspektor jetzt wie ein aufgescheuchtes Huhn dorthin lief, wo John verschwunden war, spielte er damit den Feinden vielleicht nur in die Karten. Schließlich stellt er Dorothy, die mit einer Pistole auf ihn schießt. Dank dem Stab des Buddha kann er sie entwaffnen. Dann folgt ein Handgemenge, bei dem er die Dämonenpeitsche einsetzt. Dorothy stolpert doof rückwärts und fällt über eine Balustrade in die Tiefe. Pech, aber Glück für Suko, denn sie hat die Pistole wieder an sich gebracht und schießt auf ihn. Wegen ihrem tödlichen Stolperer verfehlt sie ihn aber ganz knapp.
John ist indes im Monsterkeller angekommen. Um von dem Klebesitz loszukommen muss er die ganz schweren Geschütze auffahren und die Erzengel anrufen. Für das Finale ist es etwas zu früh. Statt den Keller weiter zu erkunden, steigt er die Treppe nach oben, zurück ins Kino, um Suko zu suchen.
Kenny Neal hat über die Kameraanlage hilflos mit ansehen müssen, wie seine Enkelin wegen den Störenfrieden gestorben ist. Das werden sie noch bereuen! Schon vor Jahren hatte Neal den Filmprojektor des Kinos mit einer sehr speziellen Sonderfunktion versehen. Er konnte damit schwarzmagische Energie verschießen, wenn er einen bestimmten Mechanismus aktivierte. John und Suko stehen wohl irgendwie günstig, denn der Energiestrahl trifft sie voll, als sie gerade an der Kellertreppe stehen. Diesmal hat das Kreuz zum Glück automatisch reagiert. Und Suko stand nahe genug bei John, dass beide geschützt wurden.
Kenny Neal geht davon aus, dass seine beiden Feinde tot sind und will Inspektor Graves mit einer schweren Doppelaxt killen. John und Suko kommen natürlich in allerletzter Sekunde dazu und halten ihn auf. Opa Neal wirft irgendwie mühelos die Doppelaxt auf John, der zielgenau eine Silberkugel auf die Waffe abfeuert. Die wohl schwarzmagisch war, denn sie wird getroffen und zerfällt augenblicklich zu Staub. Na, ok. Suko bringt den Inspektor in Sicherheit, der den Fall wohl doch geläutert überleben wird. John verfolgt Kenny Neal und wird von ihm überrumpelt. Neal beging einen entscheidenden Fehler. Irgendwie kam sein Arm in Kontakt mit dem Kreuz, das ich noch immer offen vor der Brust trug. Er schrie, als ob man ihn mit kochendem Wasser übergossen hätte. Funken flogen. Und damit hat er direkt sein eigenes Schicksal besiegelt.
Bleibt der böse Dämon, bei dem fix die Kreuzformel reicht. Ganz stilecht bricht nun das Kino zusammen und die Helden müssen sich beeilen, um aus dem Gebäude zu kommen.
In einem Epilog forschen John und Suko in Lady Sarahs Horror-Archiv nach und finden mehr über den Dämon und das Savoy heraus. Hier wird der Kreis zum Angriff auf den Inder am Anfang des Hefts geschlossen. Wieso der Inder nach London kam und einen in einer Vase gebannten Dämon dabeihatte, können sie sich ebenso wenig erklären, wie der Leser. Ist ja auch egal, der Fall ist abgeschlossen.