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Rumänien, das Land der Vampire! Graf Dracula, der berühmteste Blutsauger aller Zeiten, hatte vor Jahrhunderten über dieses Land geherrscht!
Nach langer Zeit war auch ich wieder nach Rumänien gekommen, denn hier sollte es das Vampir-Archiv geben, in dem alle Geheimnisse der Vampire eingetragen waren.
Ich fand es – und darin auch den Namen eines zukünftigen Vampirs! Und zwar den Namen von mir, dem Geisterjäger John Sinclair!
Geschrieben von Jason Dark
Erscheinungsdatum: 29.06.2024
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*** Eintracht Braunschweig *** *** Tradition seit 1895 ***
*** Deutscher Meister 1967 ***
Liest gerade: irgendwas, was mit Grusel zu tun hat!
Ausnahmsweise mal ein Jason Dark Roman, der mich nicht endlos enttäuscht hat. Zumindest hatte ich zeitweise 1970er Jahre Gespenster Krimi Vibes; dieses Retro-Gefühl hat einiges rausgerissen. Das Ende hat mich zum Lachen gebracht (als John aus Versehen ...). Mit dem Lesen des Wortes "ENDE" hatte ich dann sogar das Abschluss-Keybord-Gedudel der Tonstudio Braun Kassetten im Ohr. Wegen des Schreibstils dann für mich insgesamt ganz knapp am gut vorbei.
John sitzt im Zug und hört einen Frauenschrei. Bei ihm ist Alexandru Matei, der ihn auf das Vampir-Archiv in Bukarest aufmerksam gemacht hat. Egal, wichtig ist jetzt erstmal der Schrei. Helene Hora hat sich vor einem Vampir erschrocken, der draußen durch die Scheibe hereinglotzt. Der ist dann aber auch schon wieder weg. Helene ist neugierig geworden und will einen Zeitungsartikel über die Vampire schreiben. “Jetzt müssen Sie in den sauren Apfel beißen, John.“ „Bitte, was meinen Sie damit?“ „Ich werde bei Ihnen bleiben. Sie scheinen keine Angst vor Vampiren zu haben.“ Da hat der Geisterjäger jetzt eine tolle Klette an sich kleben.
Vor ihrer Pension wird John dann von einem Fledermausschwarm überrascht. Außerdem erscheint der Vampirhüter des Archivs, mit der üblichen Drohung, die John wie immer ignoriert. “Es ist besser, wenn du gehst. Wir wollen keine Besucher. Wir bleiben unter uns, denn wir sind die Hüter. Ich hoffe, dass du das begriffen hast.“ „Ich habe es gehört“, antwortete ich, „aber nein, begriffen habe ich es nicht.“ „Du sollst dich von uns fernhalten“, erklärte der unheimliche Fremde. „Das ist besser für dich und auch für alle anderen.“
Auf die Fledermäuse angesprochen erzählt ihre Gastwirtin von einem Nonnenkloster, wo der Legende nach Vampire leben. Also ab dorthin. Dass sie Helene nicht daran hindern können, die gleiche Unterkunft wie sie zu beziehen, verstehe ich noch. Aber spätestens jetzt wäre der Zeitpunkt gekommen, sie zu ihrem eigenen Schutz nicht einzuweihen und mitzunehmen. Da wird wieder unnötig eine Zivilistin in Gefahr gebracht.
Als sie vor dem Kloster einen Laden betreten, begrüßt sie der Besitzer mit einer Schrotflinte. “Was haben wir getan?“ „Ihr gehört nicht hierher!“ Außerdem sind wegen ihnen wohl die Vampire wieder aktiv geworden. Woher wissen die untoten Archivare, dass man ihnen auf der Spur ist? Egal, jedenfalls verlassen sie das Geschäft schnell wieder und plötzlich hockt eine Riesenfledermaus auf dem Dach ihres Jeeps. John erledigt sie mit einer Silberkugel und sie verwandelt sich in einen Vampir, der noch zu Staub zerfällt. Mhh, laut der JS-Regel können nur sehr mächtige Blutsauger sich verwandeln. Der hier konnte als Fledermaus sogar bei Tageslicht herumfliegen. Aber eine Silberkugel reicht trotzdem.
Auf dem Weg zum Kloster sehen sie immer wieder Fledermäuse. Weitere Vampire oder nur die Diener ihrer Gegner? Sie erreichen das Kloster aber ohne weitere Zwischenfälle und Oberin Ilona empfängt sie. John rückt direkt mit dem wahren Grund ihres Besuches heraus. “Nun, ich denke, dass wir Ihnen da helfen können, Mr Sinclair. Bestimmt sogar.“ In diesem Moment schrillten bei mir die Alarmsirenen. Leider meldet sich das Bauchgefühl zu spät und Alexandru Mateis schlägt ihn nieder. Damit habe ich nicht gerechnet. Er gehört also zur Gegenseite und hat John in eine Falle gelockt. Aber ob es so schlau war, die Falle direkt in ihrer Basis zuschnappen zu lassen? Und wie immer die Frage. Wieso den überwältigten Erzfeind der Hölle nicht direkt töten, sondern in den Klosterkeller schleifen und ihm Zeit lassen, sich zu sammeln?
Helene soll Futter für zwei Vampire werden, doch sie drischt den beiden ihre Fäuste ins Gesicht und haut dann ab, solange sie überrascht sind. Mir kann keiner erzählen, dass sie schneller als die Blutsauger ist. Ist sie dann aber offenbar doch und sie versteckt sich. In der Klosterküche, wo sie sich ein Beil schnappen kann. Als einer der Vampire sie dann hier aufspürt, bekommt er das Beil ins Gesicht. Und direkt danach einen Fleischspieß mitten ins Herz. Nun schleicht sie sich aus dem Kloster, ohne von einem Vampir oder einer Nonne erwischt zu werden. Das ist mir alles zu einfach.
John wird nicht nur leben gelassen, sondern auch zum Vampir-Archivar Branco gebracht. “In diesem Buch findest du eine Vampir-Historie. Darin sind die Namen der großen Vampire aufgelistet. Alle, die es hier im Land und anderswo noch gibt, sind darin aufgeführt.“ Nun erfährt er auch, warum man ihn nicht getötet hat. Ein schnelles Ende ist natürlich viel zu gnädig für den Geisterjäger. Er soll erst verwandelt werden, damit sein Name ebenfalls im Buch steht. Dazu wird er unter irgendeine Droge gesetzt, die ihn euphorisch macht, damit er mitspielt. “Es wird alles gut, John“, versprach mir Ilona. „Als Vampir wirst du dich prächtig fühlen, das kann ich dir garantieren, denn ich kenne mich aus.“ „Tja, dann ... dann verlasse ich mich mal auf dich“ Doch als er das Kreuz ablegen soll, regt sich irgendwie Widerstand in ihm. Alexandru Matei soll es ihm abnehmen, aber John weigert sich. Dass er wegen dem Kreuz plötzlich der Droge widerstehen kann, ist seltsam. Vor einer Minute war er Ilona noch komplett hörig und jetzt stellt er sich auf einmal gegen sie?
Vor dem Kloster bekommt Helene es mit den Fledermäusen zu tun. Eine kann sie aufspießen, eine andere schleudert ihr mit einem Flügelschlag den Spieß aus der Hand und dann sind die Viecher über ihr. Dann aber passierte etwas, das Helene nur als ein Wunder ansehen konnte. Etwas war auf einmal da und riss den Pulk der Fledermäuse auseinander. Aber nicht nur das passierte. Plötzlich hörte Helene Hora das laute Lachen einer Frau … Das wird doch nicht etwa…tatsächlich, Justine Cavallo darf auf den letzten 10 Seiten auch noch mitmischen und John im Kloster helfen. “Ich habe erfahren, dass dort ein Freund von mir ist. Er heißt John Sinclair. Kann das sein?“
Als die Handlung wieder zu John schwenkt, ist er doch noch unter der Kontrolle der Droge. Auch wenn er zögert, so lässt er es dann doch zu, dass Ilona ihm das Kreuz abnimmt. Sie hatte sich nicht bewegt, stand noch immer auf der Stelle, doch auch sie schrie plötzlich auf. Dabei ließ sie das Kreuz fallen, das vor ihren Füßen liegen blieb. Im nächsten Moment sah ich den Grund. Ihre beiden Hände waren schwer verbrannt … Also ist sie eine Dämonin? Früher konnten normale Menschen problemlos das Kreuz an sich nehmen, auch wenn es bitterböse Fieslinge waren. Alexandru Matei kann das Kreuz aber aufheben und soll es fortschaffen.
Im Heftromanzufall läuft er aber Helene und Justine über den Weg, die das Kloster betreten haben. Er wird überwältigt, Helene nimmt ihm das Kreuz ab und er führt sie zu John. Sie werden jedoch von Oberin Ilona überrascht, die den Verräter Alexandru erschießt und dann Helene. Im nächsten Moment krachte der nächste Schuss! Doch die Kugel galt nicht Justine, sondern Helene Hora. Sie schrie auf, riss die Arme hoch, ging zu Boden und blieb dort reglos liegen. Ob es sie wirklich erwischt hat, bezweifle ich aber. Das wäre ein wenig hart für den Altmeister. Nicht, dass ich es schlecht finden würde...
Branco hat Johns Name schonmal ins Buch geschrieben, obwohl er noch gar nicht verwandelt wurde. Das soll jetzt geschehen. Aber Branco trödelt und schlendert in aller Seelenruhe auf John zu. Da war nichts, was den Vampir aufgehalten hätte. Aber er nahm sich auch Zeit. Als wolle er meinen Zustand bis zur Gänze auskosten. Dann packt er John und stößt ihn zweimal von sich, statt ihn zu beißen. Wieso auch immer. Ok, jetzt aber. Nein, John geht fix in die Knie und Branco beißt in die Luft. Die Droge hat nämlich genau jetzt nachgelassen und John ist direkt wieder topfit. Aha. So hält er Branco auf Abstand. Ohne Kreuz oder andere Waffen. So gefährlich sind Vampire bei JS dann doch nicht, scheint mir. Aus irgendeinem Grund liegt neben der Vampirchronik ein Brieföffner, Branco ist wohl auch für die Eingangspost des Klosters zuständig oder was? Langsam wird es dämlich. Den Brieföffner stößt John Branco in die Brust. Und hat danach die Zeit, einen alten Stuhl zu zertrümmern, bis eines der Stuhlbeine passend spitz abbricht und als Pfahl genutzt werden kann. Puh, dieser eine „Finalkampf“ gegen Branco ist für mich ein Lowlight des Romans.
Aber es gibt ja noch den anderen Schauplatz, der mir bis jetzt besser gefällt. Obwohl Ilona natürlich keine Chance gegen eine Vampirin hat. Justine überwältigt sie und will sie beißen. Nichts würde Justine von einem Biss abhalten können. Naja, abgesehen vom Heftromantiming, weil John in allerletzter Millisekunde dazukommt und sie davon abhält. “Ihr Plan ist gescheitert, auch ihren Vampir-Archivar gibt es nicht mehr. Sie hat auf der ganzen Linie verloren. Und ich denke, es gibt andere Mächte, die sie bestrafen werden, wenn sie erfahren, dass auch das Vampir-Archiv nicht mehr in ihrem Besitz ist.“ Also lassen sie die Oberin einfach laufen? Ohne sie zu befragen oder sie festzunehmen? Einfach in der Hoffnung, dass die Gegenseite ihre Dienerin schon bestrafen wird?
Damit ist der Fall jedenfalls fast erledigt. Justine will noch die Vampirchronik haben, aber John zerstört das Buch mit dem Kreuz und bringt die Vampirin gegen sich auf. “Wenn du unbedingt mein Feind sein willst, kannst du das haben!“ Mehr sagte sie nicht. Sie machte auf dem Absatz kehrt und verschwand. Mal sehen, ob das irgendwelche Auswirkungen haben wird. Wieso vernichtet John das Buch überhaupt, die Informationen darin wären für ihn sicher nützlich gewesen. Ab in den sicheren Yard-Tresor, abscannen und dann kann man es immer noch zerstören. Und wie von mir vermutet hat Helene überlebt, sie ist nur von einem Streifschuss ohnmächtig geworden.
Der Teufel liegt im Detail. Leider. Denn an sich hat dieses Abenteuer viele gute Ideen und interessante Szenen. Aus dem Vampirarchiv und der Vampirchronik hätte man mehr machen können, aber die Idee dazu war vielversprechend. Dass John in eine Falle gelockt wird habe ich nicht kommen sehen. Ihn mit einer Droge gefügig zu machen, weil das Kreuz ihn gegen Magie schützt, ist ein netter Einfall. Justine Cavallo kann als Überraschungsgast punkten. Und allgemein erinnert mich die Atmosphäre und die Beschreibungen an die gute alte Zeit des Altmeisters. Soweit habe ich über eine Sehr Gute Wertung nachgedacht, denn anfangs macht die Geschichte Laune.
Dann kommen aber immer mehr störende Details dazu. Und ein paar größere Kritikpunkte. Helene Hora hätte ich komplett weggelassen. Sie trägt kaum etwas zum Roman bei, außer am Ende ein Sidekick von Justine zu sein. Dass John sie als Zivilistin überhaupt mit ins Vampirkloster nimmt ist, lässt ihn in seinem Job als Parapolizist unfähig erscheinen. Als Schockmoment-Opfer dient sie auch nicht, weil sie alles mit Heftromanglück überlebt. Die Droge wirkt bei John je nach Absatz mal mehr und mal weniger, je nachdem, wie es gerade gebraucht wird. Und dann verliert sie im passenden Zeitpunkt innerhalb von Sekunden ihre Wirkung, damit John plötzlich wieder topfit ist.
Es gibt zwei Finalschauplätze im Kloster, die bei mir beide durchfallen. Der Kampf gegen den trägen Obervampir ist nicht gerade spannend. Justine gegen die Oberin schon eher, aber das macht John mit fragwürdigen Entscheidungen dann kaputt.
Deshalb ist die Rezi auch mal wieder etwas länger geworden. Es gibt viele Dinge, die mir gefallen, die dann aber durch Details unlogisch werden oder an Spannung verlieren. Zur Glanzzeit von JS wäre das für mich ein leicht unterdurchschnittlicher Dark gewesen. Jetzt gibt es von mir ein klares GUT (6,5 von 10 Kreuzen). Schade, dass das Potential nicht genutzt wird. Ich würde jetzt wieder das Thema „Lektor“ anschneiden, aber da ich davon offenbar keine Ahnung habe, bin ich mal besser still und blamiere mich nicht schon wieder.
Die 2399 bildet für mich ein versöhnliches Ende dieses JS Zyklus. Jetzt mache ich vielleicht erstmal eine JS Pause, bis ich genug Mut für die neuen Entwicklungen gefasst habe.
__________________ Aktuelle Lesefavoriten:
1. Isaac Kane
2. Gespenster-Krimi Neuauflage
3. Die Vagabunden
4. Dämonenkiller
Recht guter Roman, allerdings finde ich auch das man aus dem Archiv mehr hätte raus holen können. Die Droge war recht interessant wenn auch ein wenig unnütz.
Der Auftritt von Justine hat mich gefreut aber war zu kurz und wirkte ein wenig Deus ex machina
Was man so alles mitbekommt, wenn man den Roman für die Handlungszusammenfassung nochmal aufmerksam liest.
Zitat:
Die Oberin konnte nicht ahnen, dass Justine Cavallo gegen Silber, selbst wenn es geweiht war, immun war. Das hatte sie Dracula II und dessen Blutstein zu verdanken
Wann war Justine jemals gegen Silberkugel immun? Und der Blutstein funktioniert doch so, dass man ihn dabei haben muss, dass er wirkt? Mit der Zerstörung des Steins hat sich das also erledigt.
Naja, es gab auch mal die Hefte, in denen der Altmeister behauptet hat, Justine würde sich blitzschnell wie ein Superheld bewegen können und deshalb wäre sie mit Silberkugeln nicht zu treffen und muss keine Angst vor ihnen haben.
__________________ Aktuelle Lesefavoriten:
1. Isaac Kane
2. Gespenster-Krimi Neuauflage
3. Die Vagabunden
4. Dämonenkiller
Die Oberin konnte nicht ahnen, dass Justine Cavallo gegen Silber, selbst wenn es geweiht war, immun war. Das hatte sie Dracula II und dessen Blutstein zu verdanken
Wann war Justine jemals gegen Silberkugel immun? Und der Blutstein funktioniert doch so, dass man ihn dabei haben muss, dass er wirkt? Mit der Zerstörung des Steins hat sich das also erledigt.
IRH hat in einem Roman die Überbleibsel des Blutsteins vernichtet... allerdings weiß ich im Moment nicht mehr, in welchem das war...
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Ich bin nicht der Messias - Doch, du bist es. Ich muss es wissen, denn ich bin schon einigen gefolgt.
Dieser Beitrag wurde schon 1 mal editiert, zum letzten mal von Tulimyrsky am 04.07.2024 21:19.
Original von Das Gleichgewicht
Jetzt mache ich vielleicht erstmal eine JS Pause, bis ich genug Mut für die neuen Entwicklungen gefasst habe.
Wie könnte man wohl eine solche Pause sinnvoll füllen...?
__________________ Nur der Mond schwamm immer noch leuchtend und wunderbar in den unermesslichen Weiten des funkelnden ukrainischen Himmels; ebenso majestätisch atmete die ungeheure Höhe, und die Nacht, die göttliche Nacht verglühte; ebenso schön lag die Erde im verzauberten Silberlicht.
Original von Das Gleichgewicht
Jetzt mache ich vielleicht erstmal eine JS Pause, bis ich genug Mut für die neuen Entwicklungen gefasst habe.
Wie könnte man wohl eine solche Pause sinnvoll füllen...?
Um weiter über den Januszyklus herzuziehen?
Aber ja, das wäre eigentlich das nächste "Projekt". Denn nach dem Zyklus kommt hoffentlich ein besserer. Wobei ich das auch beim Samuraizyklus gedacht habe und es wurde dann noch schlechter.
__________________ Aktuelle Lesefavoriten:
1. Isaac Kane
2. Gespenster-Krimi Neuauflage
3. Die Vagabunden
4. Dämonenkiller
Handlung: Durch Vermittlung von Harry Stahl lernt John Alexandru Matei kennen, der in Rumänien als staatlicher Archivar arbeitet. In dieser Funktion erfuhr er von einem Vampir-Archiv, dass sich in einem Kloster in der Nähe des Ortes Stânca Cenusie befinden soll. Grund genug für John sich mit Matei zu treffen und mit ihm die Bahnreise dorthin anzutreten. Im Zug macht John die Bekanntschaft der Journalistin Helene Hora, die ebenfalls über das Vampir-Archiv berichten will. John wurde auf sie aufmerksam, weil sie sich heftig vor einem Vampir erschreckte, der kopfüber vor ihrem Abteilfenster hing. Er flieht als John das Fenster öffnet um ihn anzugreifen. In Stânca Cenusie belegen John, Alexandru und Helene Zimmer im gleichen Hotel. Mit einem Leihwagen treten sie am nächsten Morgen die Weiterreise zum Kloster an, immer beobachtet und begleitet von Vampiren. Der Leiter des Archivs hatte John noch in der vergangenen Nacht mit einer Vampir-Horde angegriffen und ihn ausdrücklich davor gewarnt die Suche nach dem Vampir-Archiv fortzusetzen. Als John und seine Begleiter das Kloster erreichen, schnappt die Falle zu. Denn Johns Name hatte bereits seinen Platz im Vampir-Archiv erhalten.
Meinung: Ein Leser und Fan, der als Archivar in Bonn arbeitete, inspirierte Jason Dark zu diesem Roman. Timo Wuerz machte sich sogleich an die Arbeit und schuf zu diesem Thema wieder ein sehr gutes und ausdrucksstarkes Titelbild.
Johns Suche nach dem Vampir-Archiv, führte den Geisterjäger einmal mehr in das klassische Land der Vampire nach Rumänien, was dem Roman eine ganz besondere Stimmung verlieh. Der ausgesuchte Ort Stânca Cenusie war aber nur ein fiktiver Ort. Es gab zwar in Rumänien mehrere Orte mit dem Namen Stânca, aber keinen mit dem Zusatz Cenusie. Das änderte aber nichts an der besonderen rumänischen Atmosphäre, die für John mit vielen Erinnerungen verbunden war. Die wichtigsten davon vergaß der Meister der Geister nicht im Text zu erwähnen.
Es entwickelte sich eine spannende und kurzweilige Handlung, die sich ab der Romanmitte in zwei Handlungsstränge gliederte. Der eine war, der verzweifelte Überlebenskampf der Journalistin Helene Hora, die plötzlich auf sich allein angewiesen war, gegen die Übermacht der Vampire. Als Helene dann doch noch der Übermacht zu unterliegen drohte, erhielt sie unerwartete Hilfe. Es war eigentlich schon fast ein literarisches Wunder, oder ganz einfach der oft beschworene typische Romanheftzufall, dass Justine Cavallo von den Vorgängen erfuhr und rechtzeitig in Rumänien zur Stelle war, obwohl sie sich meist in England aufhielt. Es gab dafür aber zumindest eine passende und akzeptable Erklärung. Am Ende zog sich John noch Justines heftigen Zorn zu. Ich war mal gespannt wie lange dieser dieses Mal anhielt.
Was Helene Hora betraf fiel mir die Zusammensetzung ihres Namens, von Anfang an, ganz besonders auf. Ich wusste nicht wie Jason auf diesen Namen kam. Mich erinnerte der Vorname Helene an die Sängerin Helene Fischer und der Nachname Hora an die Schauspielerin Jana Hora, die in der kurzlebigen Fernsehserie die Glenda Perkins spielte.
Im zweiten Handlungsstrang spielte der, unter Drogen gesetzte, John eine lange passive, gleichgültige und unschuldig naive Rolle, die auch etwas ungewollt komisch wirkte. Weil ihm einfach alles gleichgültig war, wurde er zu Wachs in den Händen der Oberin Ilona, die ihn ganz nach ihren Plänen formte und manipulierte.
Der Umfang des sogenannten Vampir-Archivs war für mich aber eine Enttäuschung. Unter einem Archiv stellte ich mir einfach etwas größeres und umfangreicheres vor, als nur ein einziges dickes Buch, vor dem ein Uralt-Vampir als sogenannter Archivar hockte. So war das Archiv eigentlich nicht mehr als ein Lexikon und reichte damit nicht aus, um dem Titel gerecht zu werden. Auch die Sache mit Justines Immunität gegen Silberkugeln, bedingt durch den Blutstein, der doch zerstört wurde, gab mir Rätsel auf. Ich erklärte es mir dadurch, dass Justine für eine gewisse Weile den Geist des Dracula II in ihrem Körper unfreiwillig aufnahm. Vermutlich hatte dieser Geist, die Kraft des Blutsteins in sich gespeichert und Justine dadurch, als Nebenwirkung quasi, immunisiert. Für mich die einzig logische Erklärung weil Justine vorher nicht immun gegen Silber war.
Völlig überraschend und damit sehr gut gelungen war für mich aber die Entwicklung von Alexandru Matei. Auch ein Harry Stahl war eben nur ein Mensch und nicht unfehlbar. So konnte selbst eine Empfehlung von ihm nicht immer absolute Sicherheit garantieren.
Insgesamt war es für mich ein solider, spannender und sauber geschriebener Roman von Jason Dark gewesen. Ich entschied mich, nach längerer Überlegung, letztlich dafür diesen Roman mit der Note 3 = Befriedigend und dementsprechend mit 3 von 5 Kreuzen zu bewerten. Nach der üblichen Wertung im Forum stimmte ich mit Gut ab.
__________________ Nordsee oder Ostsee? - Hauptsache Meer !
Lieblingsfußballvereine: FC Schalke 04, Holstein Kiel, SV Meppen, FC Hansa Rostock, VfB Oldenburg, VfB Lübeck, Kickers Emden
Sympathien für VfL Osnabrück und FC Erzgebirge Aue.